Hi Ingo,

ja, wenn ich mich recht entsinne, werden Lanzettbohrer auch Zapfenbohrer genannt. Da habe ich noch einen ganzen Haufen von.

Ob das auch mit Spiralbohrern geht, habe ich noch nie ausprobiert. Aber warum nicht? Mit Druck variieren zwischen dem hin des Bogens und dem her. Der Spiralbohrer wird ja nicht schlecht, wenn er verkehrt herum läuft, schneidet halt nur nicht. Die Drehzahlen sind ohnehin mit dem Maschinchen diesseits von gut und böse. So oder so, es dauert, ob nun mit Spiralböhrer länger oder mit Lanzettbohrer wäre heraus zu fnden.

Beste Grüße, Bernhard

Da hätte ich etwas Angst, dass beim Rückwärtslaufen des Spiralbohrers die Späne ins Loch hineintransportiert werden, dort blockieren und den Bohrer abbrechen. Auch bei geringer Drehzahl. Ich fürchte, das geht bei 0,15 oder 0,2 mm ruckzuck.

Und woher nimmst du den Ersatzzapfen?

Ich hab hier nochmal ne Weile hier hin- und herüberlegt. @Dankat - du scheinst ein Händchen für die Materie zu haben, aber Zapfen einbohren ist schon ne heikle Geschichte und wenn du das machen willst, kommst du nicht drum herum, dir eine Kiste voll Werkzeug anzuschaffen und viel damit zu üben. Darunter Triebnietmaschine, Feintaster und andere Messwerkzeuge, Drehmaschine/Zapfenbohrmaschinchen, Rollierstuhl, Bohrer, Stichel, Spannzangen, Rohmaterial zum Drehen.

Leider gibt es bei solchen Arbeiten an so alten Kleinuhren keine (oder nur sehr selten) Reparaturen, die mit dem einfachen Tausch eines Teils erledigt sind. Man muss immer anpassen, messen, probieren, nacharbeiten, probieren etc.

Das Einbohren von Zapfen ist nicht ganz ohne - da gibt es bei Pocketwatch.ch einen sehr gut dokumentierten Vorgang von Peter aus Schweden. Den Link kann ich dir schicken, du müsstest dich aber registrieren. Und ich glaube, da geht es um eine Unruh, wenn ich mich richtig erinnere.

Radzapfen und Unruhzapfen haben wichtige Unterschiede - die Unruhzapfen haben eine sog. "Trompete", d.h. einen sanften Übergang vom Zapfen- zum Wellendurchmesser und sie sind arrondiert. Radzapfen sind meist etwas dicker, aber sie haben einen scharfen 90° Winkel, sonst besteht Gefahr, dass sie im Lager klemmen und das Werk zum Stehen bringen.

Ich glaube, eine Option wäre eher ein Tausch der Welle, weil man dafür nicht gleich eine ganze Wagenladung Werkzeug braucht. Das Werk ist anonym, aber die Bauweise ist amerikanisch. Vielleicht passt eine Ankerwelle aus einem alten 18s Elgin- oder Waltham-Kaliber? Vielleicht auch der ganze Anker, aber da wäre ne Portion Glück dabei...

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Wie es scheint, ist das mit dem Zapfen einbohren und wechseln dann doch etwas schwieriger als gedacht. So viel Werkzeug für solche relativ seltenen Fälle will ich mir so früh dann lieber doch nicht anschaffen.
Eine Triebnietmaschine wird vielleicht bei einem guten Preis in nächster Zeit dennoch mein Repertoire erweitern. Trotzdem vielen Dank für eure Hilfe mit dem Zapfen einbohren!

Ich würde es mal wie @monozelle vorgeschlagen hat mit einem 18s Elgin Kaliber versuchen.
Das Werk hier scheint mir ziemlich ähnlich zu meinem zu sein. Spricht irgendetwas, bis auf den unterschiedlichen Stellmechanismus, gegen dieses?
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Ich hoffe nur, dass ich das Ein- und Austreiben der Welle mit den Punzen auf dem Nietbänckchen hinbekomme.
Bisher bin ich mit dem "Nieten" leider nur so wenig vertraut, dass ein paar übrige Zahnräder dran glauben mussten.

Ja, das Werk hat schonmal einen Seitenanker (Testfrage: Woran siehst du das? )

Du weisst aber nicht, ob die Welle passt oder ob sie intakt ist. Entscheidend ist nicht nur der Durchmesser der Welle und der Zapfen, sondern auch die Höhe der Welle ohne die Zapfen.

Bevor du blind ein ganzes Werk kaufst, würde ich lieber erwägen, für ähnliches Geld einen Feintaster mit Messbacken zu holen. Ein Messschieber ist nicht genau genug, du brauchst die Maße im 1/100mm-Bereich. Dann kannst du damit deine Welle ausmessen und mal fragen, ob jemand hier was passendes im Fundus hat.

Eine Triebnietmaschine halte ich auch für unbedingt empfehlenswert, damit kannst du sehr kontrolliert und exakt senkrecht dosierte Schläge ausführen, das kriegst du freihändig mit Nietbänkchen nur schwer hin.

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Zitat von monozelle im Beitrag #34

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Testfrage: Woran siehst du das?

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Zitat von monozelle im Beitrag #34

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Bevor du blind ein ganzes Werk kaufst, würde ich lieber erwägen, für ähnliches Geld einen Feintaster mit Messbacken zu holen.

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Die Lager von Unruh, Anker und Gangrad bilden einen Winkel und keine gerade Linie. So war's gemeint, oder?

Zitat von Dankat

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Hast du schon Erfahrung mit Messgeräten aus China gemacht? Halten die ihre Angaben mit Messtoleranzen?

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Ich habe Erfahrung mit Billig-Verkäufern auf Ebay, da bin ich vorsichtig geworden. Ich achte zwar darauf, dass ein Standort in Deutschland angegeben ist, aber das macht's nicht immer wirklich besser. Das Zeug kostet erstmal nicht viel, aber dann kommt irgendwas halbwegs ähnliches, irgendwas bricht ab, zerfällt in drei Teile oder irgendwas fehlt, dann schreibst du denen und - schwupps - ist der Account verschwunden, kein Feedback und keine Bewertung mehr möglich. Die können in einer Sekunde einen neuen Shop mit neuem Namen hochziehen, starten mit 1000+ gekauften positiven Bewertungen aus dem Nichts und leben davon, dass die Gelackmeierten sagen: "ach komm, die 15 oder 20 Euro, die ich da versenkt habe, lohnt sich jetzt nicht, ein Fass aufzumachen".

Kauf lieber bei jemandem, mit dem du reden kannst. Seriöse Anbieter von Werkzeugen sind z.b. gg-tools, Selva.de oder Beco-Technic.de - oder frag einfach hier, ob jemand was vernünftiges in seinem Fundus hat, das er oder sie für kleines Geld oder eine Spende ans Forum hergeben würde.

@Dankat - wegen JKA Feintaster: Hast ne PN.