Auskunft über Uhren geben, von denen die Ahnung haben, tut ihnen, nicht weh, im Gegenteil, es ist eine Anwendung des Wissens und das dann mit einer Forenspende verbinden ist doch eine gute Sache und trägt zum Finanzieren der Forenkosten bei. Wie viele erben wundervolle alte Uhren und wissen nicht, was sie da haben. Auch ich bin so auf dem Flohmarkt fündig geworden bei jungen Leuten, sie hatten die Uhr von ihrem gestorbenen Opa auf Kopf am Stand stehen, weil sie absolut keine Ahnung hatten. Mir fiel das auf und ich bekam eine wundervolle Kienzle Wanduhr für wenig Geld.
Zitat von realo im Beitrag #18Auskunft über Uhren geben, von denen die Ahnung haben, tut ihnen, nicht weh, im Gegenteil, es ist eine Anwendung des Wissens und das dann mit einer Forenspende verbinden ist doch eine gute Sache und trägt zum Finanzieren der Forenkosten bei. Wie viele erben wundervolle alte Uhren und wissen nicht, was sie da haben. Auch ich bin so auf dem Flohmarkt fündig geworden bei jungen Leuten, sie hatten die Uhr von ihrem gestorbenen Opa auf Kopf am Stand stehen, weil sie absolut keine Ahnung hatten. Mir fiel das auf und ich bekam eine wundervolle Kienzle Wanduhr für wenig Geld.
Liebe Freunde, ich bekomme immer etwas nasse Augen, wenn ich so etwas, wie das Vorstehende lese. Ich bin jetzt 84, bestimmt bin ich hier der älteste, eigentlich egal ob oder nicht, was verbleiben mir noch? Ein paar Jährchen! Und was ist dann? Es kommt der Sperrmüllcontainer, wie oft habe ich es gesehen. Brutal und erbarmungslos wird der „Krempel“ in den Schlund des Behälters geworfen, es ist ja nur wertloses Zeugs von einen alten Menschen. Kann man jemanden Vorwurf machen? Nein! Die Arbeiter tun nur ihre Pflicht. Was einigermaßen Kohle bringen könnte wird aussortiert, aber die Erinnerungen, das erlebte mit diesen „Krempel“, das könnte nur einer sehen, aber dieser lebt nicht mehr. Wie oft habe ich schon gelesen:“Habe dies vom Oma oder Opa geerbt, kann damit nichts anfangen“. Und was mich immer besonders maßlos ärgert ist der Spruch:“ Passt nicht mehr in unsere (moderne) Wohnung“! Wie wunderbar passt eine alte Uhr zur Einrichtung dazu. Hat sie doch etwas, was der ganze neumodische Kram nicht bieten kann, nämlich den Flair von Jahrzehnten Vergangenheit. Erst kürzlich habe ich eine vollkommen unbeschädigte Büffetuhr mit vierstabgong vor den Zähnen des Zerknackers gerettet, was ging im Gehirn des „Entsorgers“ vor? Wenn ich hier lese, die Uhren standen „auf Kopf“ am Stand, dann dreht sich bei mir der Magen um, ob solcher Hirnlosigkeit! Zu den Flugzeug-Chronometer den ich kürzlich hier vorstellte, ähnliches, der Besitzer: „vom Opa geerbt, was soll ich mit den komischen Zeugs anfangen?“ Zum Glück war er so clever sich gleichwertiges anzusehen, um danach den Preis festzusetzen und das gute Stück zu annoncieren. Auf der einen Seite dürfen wir Uhrenfreunde froh sein, wenn so „vererbte“ und damit „nichts anzufangende“ Gegenstände bei uns landen, wo sie gehegt und gepflegt werden, aber auf der anderen Seite zeigt das nicht von einer geistigen Armut? Und diese geistige Armut greift immer weiter um sich, so mein Eindruck! Wie seht ihr das liebe Freunde?
Bin ja Liebhaber alter Uhren, vor allem große Uhren. Das heißt, ich mag sie gerne um mich haben und fühle mich durch das Ticken beruhigt, genauso wie durch das Design ästhetisch berührt. Das ist meine persönliche Marotte und ich erwarte von keinem Mitmenschen auch diese Marotte zu haben oder anders gesagt, je individueller ich mich fühle, umso besser fühle ich mich. Uhren gibt es auf dem Markt viele, da besteht kein Mangel, sicher, eine seltene Uhr gibt es selten. Jedoch die vielen mechanischen Uhren, die früher beim Bürger in der Wohnung hingen, werden heute als nostalgisch angeboten, denn aktuell werden Quarzuhren verwendet, sie gehen genau und sind pflegeleicht. Dass Erben von mechanischen Großuhren keine Ahnung haben, kann man ihnen nicht vorwerfen, woher soll sie kommen. Beim Bedienen eines Computers lernt man nichts über mechanische Werke, aber das Bedienen eines Computers kann man heute für existenziell bezeichnen. Seit dem 13. Jahrhundert fertigt der Mensch mechanische Uhren und sie werden auch heute noch gebaut. Jedoch es ist ein Gebrauchsgegenstand, ein Werkzeug um die Zeit anschaulich zu machen und so eine Uhr hat nur dann eine Seele, wenn der Mensch sie beseelt. Das heißt, wenn der Mensch sich einbildet, dieses sich durch Energiezufuhr bewegende Teil hat ein Eigenleben. Hat es nicht, sobald die Energie verbraucht ist, ist das ganze Teil Tod. Ein materieller Gegenstand aus Rohstoffen gefertigt, wie tausende andere Gegenstände auch, mehr nicht. Ich hänge nicht an so einem materiellen Gut und ich erwarte auch nicht, dass andere Menschen die Uhren, die ich besitze, im Besonderen würdigen. Ich habe meine Freude, das reicht.
Jedoch ich kann mitfühlen, auch bei mir wird, wenn es so weit ist, der Sperrmüllcontainer das Hab und Gut aus der Wohnung aufnehmen. Habe hier keine Familie und keine Erben. Nur was der Entrümplung-Dienst für verscherbel bar hält, wird zur Seite gelegt und eine alte mechanische Uhr mit Holzgehäuse ist sicher nicht dabei. Macht nichts, wenn ich Tod bin, brauche ich sie nicht mehr. Das will ich damit sagen, ich erfreue mich an Uhren, aber eine Abhängigkeit verspüre ich nicht zu ihnen. Wenn ich die genau Zeit haben möchte, verwende ich eine Funkuhr.
Ich bin ja erst knapp 70, kann aber viel, was vorher geschrieben wurde, unterschreiben. Mechanik ist leider tot, im Schulbetrieb werden rudimentäre Kenntnisse kaum noch vermittelt.
Wenige "Spinner" in diesem Forum, aber auch "Zerspanungsbude" und ähnliche Foren, haben begeisterte Mitleser. Also ganz tot ist Mechanik nicht.
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26.03.2023 14:17
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