1. Manchmal hilft genau hinschauen: nachdem ich mich immer wieder gewundert hatte, warum meine TN Bahn-HU immer wieder mal unmotiviert stehen bleibt, um dann monatelang problemlos zu laufen, hab ich mir die Sache nochmal genauer angesehen.
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Ergebnis: ein Zahn ist krumm. Was empfehlen die Experten? Mittels welchen Werkzeuges soll ich versuchen, das wieder "grade zu biegen"? In einem historischen Uhrmacherbuch (Lehrbuch für das Uhrmacherhandwerk von 1951) hatte ich mal gelesen, wie früher ein solcher Zahn ersetzt wurde - kommt vom Aufwand her ja eher nicht in Frage und ich könnte es handwerklich wohl auch nicht. Richard Bürk bietet Ersatz für gutes Geld - kennt jemand die Qualität? Die Pendelfedern sind ja meist recht gut. Vielleicht hat jemand ein passendes Zahnrad in der Teilekiste?
2. Kennt jemand den Farbton der blaugrauen Hammerschlaglackierung des Gehäuses bzw. der Rückseite des Bahn-Zifferblattes? ich weiß, dass der variierte (hatte schon 3 Stück Gehäuse nebeneinander liegen, jedes war anders, daher macht ein Foto hier wenig Sinn, schaut wieder auf jedem Bildschirm auch wieder ein bisschen anders aus). Der Farbton scheint derselbe zu sein, den ATO für einige 1/2 sek HUs verwendet hat - zumindest seeehr ähnlich und da würde ich gerne eine Grundplatte nach- bzw. neu lackieren. Sprühdose - da ich keine große Spritz-/Lackierpistole habe.
Hallo Markus, ich hatte mal das Vergnügen, an einem Federhaus die Hälfte der Zähne geradezurichten. hatte damals das Federhaus stabil eingespannt und mit einem genau in den Zahngrund passenden Schraubenzieher den Zahn wieder geradegebogen. Anschließend hatte ich die vorher schon vorhandenen Beschädigungen mit der Nadelfeile egalisiert. Du hast den Vorteil, dass Du ein neues Rad einfach beschaffen kannst, insofern ist es einen Versuch wert. Mir war damals sehr unwohl dabei. Bitte prüfe auch das kämmende Zahnrad, da da evtl auch ein Zahn krumm sein könnte. -- Von Hammerite gibt es einen blauen Hammerschlaglack, allerdings nur zum streichen. Grüße Achim
den Hammerite kenn ich, streicht sich leider ziemlich zäh (ein bisschen wie Dickschichtlack), mit verdünnen wird das Ergebnis nicht schön. hatt vor zig Jahren mal diesen Lack:
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Aber irgendwann war die Dose halt auch leer :-( Die Firma konnte ich im Internet finden, eine Farbnummer gibt es auch, aber da reagiert auf Mail keiner. Ging auch keiner ans Telefon. Es gibt schon ein paar Anbieter mit ähnlichem Farbton, vielleicht kennt ja jemand aus der TN-Ecke den Farbton oder jemand hat sich mal eine Sprüh-Dose mischen lassen und weiß noch, wer und wo in den Weiten des Internet.
Gerade biegen werde ich dann mal versuchen, hatte nur die Befürchtung, bei falscher Vorgehensweise einen zweiten verbogenen Zahn zu produzieren. Beruhigend ist es natürlich, wenn man neu nachkaufen kann.
ich habe es gewagt - und es scheint geklappt zu haben - zumindest ist erstmal nix abgebrochen. Das Zahnrad eingespannt, kräftig angewärmt und von oben mit einem Schraubendreher, dessen Schneide so dick ist, wie der Zahnabstand breit und leichten Schlägen mit der Hand auf den Schraubendrehergriff geklopft. Da ja 2 Zähne zueinander krumm waren, hatte ich auf eine weitgehend gleichmäßig wirkende Kraftentfaltung in beide Richtungen auf beide Zähne gehofft. Dem war auch so (vielleicht auch das Glück des Dummen, wer weiß?). Am "krummeren" Zahn noch ein bisschen nacharbeiten, dabei hab ich ein entsprechend passendes dünnes Blech zwischen die benachbarten Zähne geschoben, denn wieder hatte ich Sorgen, dass beim "Abstützen" des Schraubendrehers sich unbeabsichtigte Biege- oder gar Brucheffekte ergeben könnten(keine dritte Hand, also kein Foto).
Hallo Markus, auf dem Bild des geradegebogenen Zahns sieht man an den benachbarten Zähnen Grate oder Abflachungen auf den Zahnspitzen. prüfe mal mit einer passenden Fühlerlehre, ob alle Zahnabstände an dem Rad gleich sind. Vielleicht ist ja noch ein anderer Zahn leicht verbogen. Prüfe bitte auch das angrenzende Rad auf Verbiegungen und Beschädigungen. Wenn Die Uhr das nächste mal stehenbleibt, kannst Du mit einem Edding alle jeweils im Eingriff befindlichen Zähne markieren und diese dann im ausgebauten Zustand genau anschauen. Grüße Achim
Danke für die Rückmeldung, ich werde auch den Aufzugsmechanismus auf der Grundplatte anschauen. Vielleicht ist da auch ein Zähnchen verbogen. Das Schwungrad bleibt bei langsamem Rücklauf augenscheinlich an einer bestimmten Stelle stehen und die Kraft des Gewichtes reicht dann nicht aus, um den Kontaktstift weiter Richtung Kontaktplatte des Elektromagneten zu ziehen (wenn das Uhrwerk abgenommen ist - also ohne Feder-Gegenkraft), läuft alles einwandfrei). Hilft man mit dem Finger nach (und die Gangreserve ist entsprechend abgelaufen) wird problemlos aufgezogen - mehrfach hintereinander, weil wohl die "Schwungkraft" größer ist, bis die Gangreserve-Feder wieder fast komplett aufgezogen wurde. Die "Kupplungsfeder" schleift auch nicht am Rad mit den gerichteten Zähnen (hatte ich auch vermutet, dass da vielleicht was verbogen ist)
Hattest Du das Werk und den Aufzugsmechanismus zerlegt und gereinigt? Sonst reicht evtl nur das verharzte alte Öl, um die Schwergängigkeit zu verursachen. Grüße Achim
Hallo, ja, hatte ich alles zerlegt, gereinigt und mit Uhrenöl für Großuhren sparsam geölt. Alles soweit leichtgängig.
Der Tipp mit der Fühllehre war hilfreich, denn tatsächlich waren die Zahnabstände zwar "auf Sicht" gleich groß, aber eben nur "auf Sicht" (wenn auch mit der Uhrmacherlupe). Mit der Fühllehre (hab noch eine vom Motorradschrauben vor 20 Jahren) sah die Sache anders aus. Meistens die 0,8 mm, manchmal aber weniger, manchmal mehr.
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Also noch mal Zähne "feingerichtet", den Aufzugsmechanismus wieder auseinander, um auch die anderen Räder zu messen - dort alles okay. Alles wieder zusammen, Testlauf - wieder nix. Meine Laune wird immer besser !!!!! Kaffeepause und Kuchen, um die Nerven wieder zu beruhigen. Gut, dass draußen Sauwetter ist mit Schneefall, das vermindert die Fluchtreflexe..
Nochmal teilzerlegt, Einzelteile geprüft ... und bemerkt, dass ich den Feststellring an der Aufzugswelle mit zu wenig Spiel montiert hatte.
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Wieder zusammengebaut, auf die Grundplatte aufgesetzt und aufgezogen bzw. per Mechanismus aufziehen lassen, um den auch nochmal zu testen .... ICH KÖNNTE KO .... es schnalzt im Federhaus. Die Feder für die Gangreserve ist nicht abgerissen, sieht aber so aus:
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WAAAARUUUM? hab sie vorsichtig enger gemacht. An der Welle mit dem Zapfen, auf dem sie halten soll, sieht alles normal aus - kein "Haken" wie ich ihn aus alten Küchenuhren kenne, aber auch kein abgebrochenes Teil.
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Das Zusammenbiegen hat aber nix gebracht. Die Feder ließ sich ein Stück weit aufziehen, schnalzte dann wieder ... ich hatte gedacht, die Federlagen würden sich so aufeinanderpressen, dass die innerste Lage geklemmt bliebe?
Hallo Markus, probiere mal, in den Haken eine kleine Kerbe einzufeilen, damit die Feder nicht mehr herausrutschen kann. Dann muß der Knick nochmals nachgebogen werden. Die Konstruktion ist m.E. etwas unglücklich, da die Feder den Knick an der genau richtigen Stelle bekommen muß, damit die Feder auch wirklich am Haken anliegt. Grüße Achim
Achimk
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Federkern.PNG
Man fragt sich aber doch, warum das 60 Jahre so funktioniert und seit gestern nicht mehr????? Federermüdung? Erdstrahlen? Das Universum in seiner Rätselhaftigkeit???
28.01.2023 22:45 (zuletzt bearbeitet: 28.01.2023 22:46)
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