Moin Freunde - in solchen Momenten denk ich, ich lern ja nur durch den Anfänger-Blödsinn, den ich manchmal verzapfe... also geflucht hab ich schon.

Beim Nachdrehen einer Unruhwelle (der untere Zapfenansatz musste etwas verlängert werden) mit bereits vernietetem Reif flog mir eine Schraube weg. Keine Ahnung, ich hab's beim Drehen nicht mal gemerkt, bis ich den Reif nochmal auf der Unruhwaage prüfen wollte und dachte, was'n jetzt los, die schaukelt auf einmal wie Tarzan am Ast... da sah ich, dass ein Schraubenloch leer war.

Also hab ich Schlaukopf andere Regulierschrauben probiert, bis ich eine fand, die scheinbar gut ins Loch passte und wo das Gewinde gut griff. Dann klemmte es auf einmal, ich dachte, naja, probierste nochmal ein bisschen, und dann... wie sagt der Heimwerker? Nach lose kommt fest, danach kommt ab. So. Und da haben wir den Salat. Der Kopf ist weg, der Messing-Rest steckt im Gewinde.

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Mein Gedanke war nun, einen sehr feinen Schraubendreher schmaler schleifen, so dass er den Rest etvl. greift und nach unten rausdreht. Wie würdet ihr vorgehen? So einen Rest ausgebohrt habe ich noch nie. Wie macht man das? Per Hand, mit einem Klöbchen und einem feinen Bohrer und dann ganz langsam? Oder mit einer Reibahle?

Was ich habe: Ein kleines Konvolut feiner Schraubendreher, Seitz-Presse mit vollständigem Satz Reibahlen und Dixi-Bohrer in 0,2 und 0,3 mm, Bohrtiefe 1 mm.

Ingos Zange anfertigen:



-Nimm eine alte Flachzange
-Bohre ein Loch (Klingenstärke) durch beide Backen
-Nimm zwei auf den Durchmesser des abgerissenen Schraubengewindes passende Schraubendreherklingen
-Mache die Klingen vorne schön scharf
-Löte (oder klebe) die beiden Klingen in die Backen der Zange
-Das abgebrochene Gewinde mit der Ingo-Zange greifen und Stück für Stück ausdrehen

Gruss Ralf

Wow, cooler Tipp. Danke!
Vielleicht bastel ich mir auch etwas aus einer alten Pinzette? Was du beschreibst, ist im Prinzip ein sehr schmaler und scharfer Querschneider, oder?

Zitat von monozelle im Beitrag #3

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Wow, cooler Tipp. Danke!
Vielleicht bastel ich mir auch etwas aus einer alten Pinzette? Was du beschreibst, ist im Prinzip ein sehr schmaler und scharfer Querschneider, oder?

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Meine Methode:
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Bruch begradigen,tropen Öl,Bohrer mittig ansetzen und links rum drehen,ist ja beim reindrehen abgerissen.
Dann mit Schraubendreher oder Dreikantspitze den Rest raus drehen.

Zitat von Mahlekolben im Beitrag #6

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Hmmm... geht das nicht auch in der Triebnietmaschine (wenn eine da ist!)?

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Triebniet ist vorhanden, aber genau - wie willste sowas spannen?
Zumal da eine relativ frisch gedrehte Welle vernietet ist, die ich mit dem vollem Programm, Zapfen rollieren, kürzen, arrondieren und allem, gerade passend hinbekommen habe und auch nicht gleich wieder opfern will...

Okay, hm, naja.
Hinbekommen habe ich es mit einem Klöbchen und dem Rest eines 0,3er China-Bohrers, dessen Rest stabil und scharf genug war, um das Messing rauszuwühlen. Leider hat das Gewinde gelitten und das Loch wurde seitlich etwas erweitert.
In der Mitte liegt der Rest, den ich dann mit einer Pinzette aus der Bohrung rausgeholt habe.

Bin nicht stolz drauf. Hobbyisten-Murks. Aber war auch mein erstes Mal. Ich überlege nun, wie ich weiter vorgehe.

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Zitat von Mahlekolben im Beitrag #6

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Hmmm... geht das nicht auch in der Triebnietmaschine (wenn eine da ist!)?

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Ich habe eine etwas dickere Regulierschraube aus einem Waltham-Werk als Ersatz genommen, entsprechend abgefeilt und den Reif ausgewuchtet.
Von oben fällt es kaum auf und die Amplitude ist jetzt stabil bei etwa 200° in allen Lagen.

Hätte nicht gedacht, dass ich das noch hinkriege...

IMG_5663.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_5664.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Bildschirmfoto-2022-05-09-um-21.09.05.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Mir fällt gerade auf, dass ich euch das Werk noch gar nicht als Ganzes gezeigt habe. Ist ne Hübsche.

Konnte ich leider noch nicht bestimmen. Könnte um die 140 Jahre alt sein. Aufbau erinnert mich an Droz & Perret.

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Hallo und Hoppla !

Was ist da für eine Unruh drinnen???

Grüße aus dem Schwarzwald,

Paul

Hallo Paul!
Breguet-Spirale, Anker mit Schwalbenschwanz und versteckten Paletten… alles ziemlich hoch gebaut, die UW hat 6,3 mm und mit etwa 0,13 mm auch recht stramme Zapfen … der Rest ist zu sehen, glaube ich… was genau ist die Frage?

Nachtrag: Total vergessen … das Werk ist signiert mit „U.M&F“. So richtig hat mich das aber nicht weiter gebracht.

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Es gab Vermutungen in Richtung Ulysse Montandon et Fils, was ein edler Stall wäre, aber die konnten bisher nicht erhärtet werden.

Wenn jemand Hinweise hat, gerne her damit…