Da ich keinen Uhrmacher in der Umgebung fand, der in der Lage oder willens war ("Ich repariere schon lange keine Großuhren mehr" "Wir löten grundsätzlich nicht, sondern bestellen nur defekte Ersatzteile"), einen gespaltenen Zahn eines Ankerrades bei meiner Biedermeier-Standuhr (Platinenwerk in Eisen) zu löten,
habe ich das Werk, dann die Ankerwelle ausgebaut und von einer bekannten Schmuckdesignerin löten lassen.
Nach Wiedereinbau (Einstellungen waren per Foto dokumentiert!) läuft die Uhr wie vorher auf die Minute, zeigt aber zur vollen Stunde auf der Minute ca. 3 Minuten später an und ebenso steht der Stundenzeiger schon in der Position 1/4 nach Voll.
Ich habe die beiden Beiträge zur Synchronisation gelesen, komme damit aber nicht weiter: beide Zeiger sitzen auf Vierkantwellen, insbesondere der Stundenzeiger läßt sich ohne Gewalt nicht bewegen.
Ich habe auch den Auslösehebel am Werk gefunden, der offensichtlich früher mit einer Schnur nach außerhalb des Gehäuses ausgelöst werden konnte.
Vielleicht hat ja jemand doch einen präzisen Hinweis...

Hallo,

Stundezeiger war doch schon ab oder sehe ich das falsch? Hat der eine feste Position beim aufsetzen? Eigentlich sind die doch Variabel auf dem Stundenrohr aufzusetzen.

Minutenzeiger ist einfach verbogen, da könnte man mit Gefühl bestimmt wieder den richtigen Zustand zurechtbiegen.

Natürlich alles mit viel Gefühl, Zeiger brechen gerne auch mal wenn das Material sehr spröde und kalt ist.

(EDIT) Hab das Vierkant beim Stundezeiger überlesen. Vielleicht Zeiger abnehmen und Stundenrohr um einen Zahn zurücksetzen

Viel Erfolg

Lg Sebastian

Servus!

Also jeder Zeiger, der auf einem Vierkant sitzt, besteht doch aus dem Zeiger an sich und einem in die Nabe eingepressten/eingenieteten Zeigerfutter. Normalerweise nimmt man den jeweiligen Zeiger ab, setzt ihn am besten auf einen passenden Vierkantdorn (ich spanne den in einen Schraubstock ein) und verdreht nun den Zeiger soweit im Verhältnis zu seinem Futter (immer nahe der Nabe anfassen, damit der Zeiger sich nicht verbiegt) bis es mit der Schlagauslösung zur vollen Stunde passt.

Gruß!
Markus

Wenn beide Zeiger auf nem Vierkant sitzen und aus einem Stück sind probier mal den Minutenzeiger auf 1/4 zu setzen.

Zitat von Nippon-Fan im Beitrag #3

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Servus!

Also jeder Zeiger, der auf einem Vierkant sitzt, besteht doch aus dem Zeiger an sich und einem in die Nabe eingepressten/eingenieteten Zeigerfutter. Normalerweise nimmt man den jeweiligen Zeiger ab, setzt ihn am besten auf einen passenden Vierkantdorn (ich spanne den in einen Schraubstock ein) und verdreht nun den Zeiger soweit im Verhältnis zu seinem Futter (immer nahe der Nabe anfassen, damit der Zeiger sich nicht verbiegt) bis es mit der Schlagauslösung zur vollen Stunde passt.

Gruß!
Markus

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Stimmt, verbogen, die Zeigerachse läuft sichtbar links am Zentrum vorbei.

f119t14522p140651n2_DLAagqmt.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Leute,
was soll ich sagen?! mit den hier geäußerten Überlegungen komme ich nicht zurecht:
angenommen, der Zeiger ist verbogen (oder nicht sauber ausgesägt?), dann war er es schon, bevor ich ihn abgenommen habe. Nach Lösen des Splits fällt er einem schon entgegen!
D.h. er hat in verbogenem Zustand die korrekte Zeit angezeigt und zwar synchron mit dem Gehwerk.
Ein gewaltsames Verbiegen des Zeigers führt dann logischerweise nirgendwohin - von der Bruchgefahr einmal ganz abgesehen.
Am plausibelsten kommt mir noch der Hinweis vor, das Stundenrohr um einen Zahn zurückzusetzen.

Da der aktuelle Zustand ja nach Eingriff (Entnahme, Reparieren und Wiedereinsetzten des Ankerrades) festzustellen war, ist es ja naheliegend, daß die nun vorliegende Abweichung
dem fehlerhaften Zusammenbau geschuldet ist. Schließlich hab ich von Uhren null Ahnung. Lediglich wegen des relativ groben und übersichtlichen Aufbau des Werks hab ich mir den Ausbau zugetraut.
Dabei werden natürlich die Splinte auf der einen Platte des Werks gelöst, damit die Welle aus den Lagern genommen werden kann. Von daher ist es für mich plausibel, daß sich beim Zusammensetzen
auch andere Wellen bewegt haben können. Ich dachte aber, man könne dies Problem irgendwie easy lösen... Wenn ich aber noch einmal das Werk ausbauen und zerlegen muß, freunde ich mich lieber mit dem aktuellen Zustand an: schließlich läuft die Uhr präzise und schlägt aktuell die Zeit....
Ich danke gleichwohl allen, die sich einen 'Kopf gemacht' haben.

Zeigerwerk:
DSC01438.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) DSC01439.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Sollte in einer bestimmten Stellung zueinander stehen.

Das soll mir nun was genau sagen?

Dass es genügt, um die Stellung der Zeiger(wellen) zueinander zu verändern, das auf der Frontplatine angeordnete Zeigerwerk zu zerlegen, nicht das komplette Uhrwerk.

Moritz