ich werde wahrscheinlich am Freitag eine kleine Turmuhr (klein ist bei Turmuhren ja auch relativ) kaufen und wollte mal fragen, ob ich beim Transport im Auto etwas spezielles beachten muss? Klar, Pendel und Gewichte werden abgenommen und separat transportiert aber sonst noch etwas? Turmuhren sind ja eigentlich ziemlich robust. Kann ich die Uhr einfach in den Kofferraum stellen gepolstert mit Decken?
Naja zu beachten ist wohl das Übliche. Das das Teil nicht umkippt und demzufolge gesichert werden muss.
Die Frage ist eher ob das Teil vom Gewicht her, im zusammengebautem Zustand, einfach so in den Kofferraum zu heben ist, aber du sagtest ja das sie "klein" ist.
Ja, im Verhältnis zu anderen Turmuhren hat sie eine recht kleine Größe (50cm breite). Gewichtsmäßig sollte ich das ins Auto gestemmt bekommen, für die Wege zum und vom Auto werde ich einen Rollwagen benutzen.
Die Pendelgabel bitte zur einen Seite hin fest machen, dies sorgt dafür das dem Hemmrad nichts passieren kann. Bitte auch darauf achten, das auf keinem Bauteil zu viel Gewicht lastet, auch hier ist die Pendelgabel oft über dem Werk drüber stehend. In so einem Fall lieber dann die Hemmung ausbauen. Wenn es ein Turmuhrwerk mit Schlagwerk ist, dann ruhig auch den Windfang abnehmen.
Na dann bin ich mal sehr gepannt auf deine Turmuhr, es gibt nix Schöneres als Turmuhren.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Super, danke für die Tipps Phil! Die Windfänge sind bei dieser Uhr nicht hinten, sondern unten im Rahmen verbaut, sodass dort nichts passieren kann. Würde es ausreichen, wenn ich die Pendelgabel zu einer Seite bewege und dann zwischen Anker und dem Ankerrad Küchenrolle stopfe, sodass der Anker zu einer Seite hin arretiert ist?
So, heute habe ich die Turmuhr in Coburg, Oberfranken abgeholt. Ein bisschen Liebe braucht sie noch (schönerer Bock, eventuell zwei kleine Glocken plus Gewichte und eine Revision wäre wahrscheinlich nicht verkehrt). Bessere Bilder folgen noch, ich konnte heute nur die paar Bilder beim Vorbesitzer machen. Die Uhr stammt aus einem Nachlass eines Uhrmachers, soweit mir die Familie berichten konnte.
Bei der Uhr handelt es sich um ein Modell der königlich-bayerischen Turmuhrenfabrik Lorenz Förster aus Nürnberg. Soweit ich das erkennen kann, handelt es sich um eine klassische drei-Walzen Variante mit Viertel- und Stundenschlag. Ich würde die Uhr um 1900 einschätzen. Kommt das ungefähr hin?
doni1294
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Inwieweit die Lackierung noch die Originale ist kann ich nicht sagen, aber zumindest gefällt es optisch. Nur die Beschriftung auf dem Zifferblatt sieht irgendwie selbst gepinselt aus. Aber vielleicht hat die Firma Förster das auch so gemacht?
@megasonic Nein, die Uhr hat eine Grahamhemmung wie sie auch bei anderen deutschen Turmuhren verbaut wurde (außer Hörz und Neher)
Zitat von doni1294 im Beitrag #9 Nein, die Uhr hat eine Grahamhemmung wie sie auch bei anderen deutschen Turmuhren verbaut wurde (außer Hörz und Neher)
Ok, das ist interessant. Bitte zeige uns bei Gelegenheit doch noch ein paar Bilder von der Hemmung.
Weitere Bilder folgen nachher, wenn die Uhr an ihrem Platz steht
Ich habe auch bereits bei verschiedenen Turmuhrmachern zwecks einer Revision angefragt und warte nun auf Antwort.
Besteht eigentlich die Möglichkeit irgendwie alte Kataloge der Modelle von der Firma Förster zu finden? Von anderen Turmuhrfabriken wie Weule und Korfhage findet man teilweise etwas im Netz. Ich würde das Baujahr der Uhr gerne weiter eingrenzen können. Vielleicht kann ja unser Turmuhrenspezialist @Philclock weiterhelfen?
So, wie versprochen hier weitere Bilder unter anderem auch von der Hemmung:
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Die Pendelaufhängung mit den Tesa-Pendelfedern ist natürlich nicht sehr hübsch aber es erfüllt erstmal seinen Zweck. Der Schriftzug auf dem Zifferblatt ist wahrscheinlich nachträglich draufgekommen oder?
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05.01.2022 12:34
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