Hallo zusammen,

ich freue mich über Eure Hilfe, bei einem Problem mit den Datmskorrekturdrückern einer GU Ewiger Kalender.
Ein Drücker geht wirklich leichtgängig rein und federt sofort wieder zurück.
Die anderen gehen "zäh" und nicht mehr vollständig zurück.

Ich habe mehrfach gereinigt. Es fühlt sich aber immer noch so an, als wenn verharztes Öl in einem Zylinder ist und sich der Kolben deshalb einfach nur "zäh" bewegt.
Es kann aber auch so sein, dass die Feder die Reibung nicht überwinden kann, weil eben kein Öl mehr drin ist (das Eindrücken ist aber auch schon zäh - was der Reibung widerspricht ).

1) Nun bin ich mir nicht sicher, ob die Drücker grundsätzlich geölt werden oder nicht.
2) Auch frage ich mich, ob ich die Drücker-Kapseln nach innen auspressen kann, um sie besser zu reinigen. Vielleicht sind die auch zu stark eingepresst?

Ich bin nun wirklich etwas ratlos und würde mich über fachkundigen Rat sehr freuen. Vielen Dank!

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Chronodrücker und Korrekturdrücker sind wegen der Wasserdichtigkeit meist mit O-Ring-Dichtungen versehen. Sofern sie nicht in Gewindetuben (Chronodrücker) sitzen, müssen die Tuben zum Ersetzen ausgepresst werden, was nicht immer zerstörungsfrei gelingt, wobei das allerdings keine allzu grosse Rolle spielt, wenn die Tuben ersetzt werden sollen.

Die Tuben der Korrekturdrücker sind eingepresst und müssen mit einem speziellen Werkzeug (es gibt dazu verschiedene Varianten) aus- und eingepresst werden.

Auch die Korrekturdrücker wasserdichter Uhren sind mit Dichtungen versehen. Wenn keine Original-Gehäuseteile zur Verfügung stehen, wird die Suche nach einem passenden Korrektur-Drücker schwierig, auch die bekannten Furniturenhändler bieten hier im Gegensatz zu den Chronodrückern nur eine kleine bis keine Auswahl an.

Die mit Dichtungen ausgestatteten Drücker werden i. d. R. mit einem Fett auf Silicon-Basis versorgt, um eine Verträglichkeit mit den Gummidichtungen sicherzustellen, da die üblichen Gummidichtungen bekanntlich durch die meisten Öle angegriffen werden.

Ich kenne die Wertigkeit Deiner Uhr nicht. Sollte es sich um eine hochwertige Uhr handeln, bleibt schlussendlich nichts anderes als die Korrekturdrücker zu ersetzen.

Handelt es sich nicht um eine hochwertigere Uhr, für die Du nach einer praktikablen Lösung suchst, würde ich folgende Variante versuchen:

Da die Drücker nicht zerlegt werden können und ein Fetten deshalb nicht in Frage kommt, könntest Du versuchen, die schwergängigen Drücker mit einem Öl auf Silicon-Basis gangbar zu machen.

Empfehlung ohne Gewähr!

LG Ralf

Servus, ich habe damit: https://shop.medical.olympus.de/de/verbr...ttel/silikonoel sehr gute Erfahrungen gemacht.

Das ist dickflüssig, meiner Meinung nach für solche Zwecke super und völlig "harmlos"

Beste Grüsse Karl

Ralf, besten Dank auch von mir - das war mal wieder echtes Schwarzbrotwissen.
Gruß Alex

Kleiner Blick in meine Grabbelkiste:
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Gibt einige Arten davon,mit Spaltscheibe ist ziemlich einfach,muste nur aufpassen das die Scheibe nicht wegspringt.
Einige lassen sich auch gar nicht zerlegen,andere sind geschraubt.
Habe auch Gehäuse ins Benzin gelegt und einige Tage drin liegen lassen und wenn mal ein Glas los gehen sollte wird es halt wieder eingeklebt.
Mach ich so.
Nehme auch Silikonöl,aber nur nen Hauch.

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Hilfe.
@Ralf, da es sich um eine Glashütte Original Ewiger Kalender handelt, würde ich die Drücker ungern kaputt machen. Eine Revi bei GO hatte ich schon mal und die tauschen gerne viel mehr aus, als nötig... Dass die Drücker nicht zerlegt werden können ist eine hilfreiche Info. Merci.
@Karl, Super, danke, das werde ich probieren, nachdem ich (@Manfred) es nochmal in Benzin lege. Hatte schon Benzin und Elma+Suprol, aber muss ich wohl länger machen...
Danke nochmal.
Ich berichte, wenn ich weiter bin.
Grüße

Zitat von scharlie_de im Beitrag #3

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Servus, ich habe damit: https://shop.medical.olympus.de/de/verbr...ttel/silikonoel sehr gute Erfahrungen gemacht.
Das ist dickflüssig, meiner Meinung nach für solche Zwecke super und völlig "harmlos"

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Dass die Drücker sich nicht zerlegen lassen, bezieht sich auf die Korrekturdrücker ohne Spaltscheibe, die im Gehäuse versenkt sind und bündig abschliessen.

Es gibt ja Uhren, deren Korrekturdrücker aus "normalen" Drückern bestehen, die man ebenso wie die Chronographendrücker meist zerlegen kann.


LG Ralf

Good point. Ich schau mir die Drücker nochmal genauer an...
LG

Vielleicht noch ein Gedanke zu dem Tipp "Einlegen in Benzin":

Das ist sicher grundsätzlich eine gute Möglichkeit, die Drücker, bzw. deren Inneres von Fettrückständen und Schmutz zu befreien aber auch hier möchte ich zu bedenken geben, dass sich die verwendeten O-Ringdichtungen in dem Drücker evtl. nicht mit dem Benzin vertragen, insbesondere bei Einwirkungszeiten von mehreren Stunden oder Tagen.

Ich würde die Einwirkungsdauer eher auf max. 1 Stunde begrenzen.

LG Ralf

@ Swissuhrwerker
Habe in fast 40 Jahren keine schlechte Erfahrung mit Benzin gemacht,da hat sich bis jetzt kein Gummi aufgelöst.
Aber wenn Du einen besseren Tipp hast,gerne,denn irgendwie muss der Dreck ja raus.

Bei der GO würde ich die Drücker alle ausbauen und ordentlich überholen, sowie die O Ringe ersetzen.....

Aber da hier "gebastelt " werden soll, sollte zumindest darüber nachgedacht werden, welche Folgeschäden könnten passieren und größere Schäden anrichten. Auch später..... Ralf hat schon versucht dezent auf einige Dinge zu achten....
Ich bin da nicht so feinfühlig um die Dinge durch die Blume zu erklären.
Mit Benzin, Petrol Äther....würde ich mal nichts machen. Denn Drücker wirst du in absehbarer Zeit, dann ausbauen und ersetzen dürfen. O-Ringe mögen das nicht wirklich.....

Aber pfuschen kannst du trotzdem ohne mehr Schaden anzurichten, sofern wir davon ausgehen, dass der O-Ring im Drücker noch nicht aufgelöst ist.
Im Baumarkt findest du von ABUS ein Schließzylinder Schmierölspray. BLAU Dose mit Nummern drauf 88xx ??? Das reinigt und schmiert. Nach der Anwendung das Gehäuse reinigen und dann Silikonöl in den Drücker einarbeiten.....ganz wenig.

LG Andreas

Zitat von Ellipse im Beitrag #12

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Bei der GO würde ich die Drücker alle ausbauen und ordentlich überholen, sowie die O Ringe ersetzen.....

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Zitat von Ellipse im Beitrag #12

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Aber da hier "gebastelt " werden soll,

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Zitat von Ellipse im Beitrag #12

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Im Baumarkt findest du von ABUS ein Schließzylinder Schmierölspray. BLAU Dose mit Nummern drauf 88xx ??? Das reinigt und schmiert. Nach der Anwendung das Gehäuse reinigen und dann Silikonöl in den Drücker einarbeiten.....ganz wenig.

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O-Ringe in Allerweltsanwendungen sind eigentlich immer aus Silikon (durchsichtig, sehr elstisch ), NBR oder FKM ( beides schwarz und härter)
Keiner dieser Werkstoffe wird durch Mineral- oder synthetischem Öl angegriffen. Benzin bewirkt teilweise ein Aufquellen, aber das dauert viele Tage.
Somit muss man sich beim kurzzeitigen Reinigen eigentlich keine Sorgen machen.

Silikonöl ist dagegen ein zweischneidiges Schwert.
Es hat einen sehr geringen Dampfdruck, verflüchtigt sich also auch im Vakuum kaum und ist chemisch sehr inaktiv. Leider ist es deshalb auch kaum durch Lösungsmittel anzugreifen.
In technisch wirklich kritischen Anwendungen, z.B. Reinraum, Halbleiterindustrie, Satelliten ist Silikon deshalb strikt verboten.
Wenn es mal wo drauf ist, geht es nie wieder komplett weg.

Ohne jetzt die speziellen Erfordernisse in der Uhrmacherei zu kennen würde ich im Sinne einer Reversibilität von der Verwendung von Silikonölen absehen.
"Normale" Öle schmieren besser und sind auch wieder komplett zu entfernen.
So ein Drücker sollte sich im Ultraschall und danach vakuumtrocknen oder ausheizen doch perfekt reinigen lassen. Was an schlechten Dichtungen vorbei reingewandert ist kommt im US auch wieder raus.

Wie (vermutlich) schon immer und auch hier im Forum seit Jahren, gehört das Thema Schmierung zu den Themen, die kontrovers diskutiert werden und die unterschiedlichsten Argumente aufkommen lassen.

Das macht die Diskussion natürlich immer wieder interessant und der TS muss sich entscheiden, welchen Argumenten er folgen möchte und seine persönliche Lösungsvariante dahingehend wählen.

LG Ralf