Danke für das Lob,
auf Eure Fragen möchte ich gerne antworten.
Zuerst zum Federkern:
Ja der Federkern war stark beschädigt auch das Vierkant am Pendel zum regulieren der Uhr.
Hier habe ich nur soviel nachgearbeitet, dass wieder 4 Flächen vorhanden sind und der Originalschlüssel noch passt.
Alle polierten Messingteile sind mit Zaponlack versiegelt. Dabei kann es passieren, dass der Lack nich 100 Prozent glatt ausläuft.
Am Oberteil des Pendels ist es aber kaum sichtbar, deshalb habe ich es nicht noch einmal lackiert.

1000000 Möglichkeiten für die Pendelfeder gibt es natürlich nicht. Es gibt Bronze und Nivaflex Federn in den Stärken von 0,07 - 0,13mm.
Als erstes habe ich abgezählt wie oft das Ankerrad abfallen muss damit der Minutenzeiger 1 Minute weiter geht (Schlagzahl).
Bei dieser Uhr ist die Schlagzahl 8.
Dann habe ich verschiedene Federn probiert indem ich die Zeit für 8 Halbschwingungen gestoppt habe.
Eine Feder mit 0,10 Stärke war dann passend die Uhr ging aber noch viel vor.
Dann habe ich die Feder zwischen zwei Schmirgellatten auf das richtige Maß heruntergeschliffen.
Zwischendurch musste natürlich immer wieder das Gangergebnis kontrolliert werden.

Auch wenn das jetzt schon ein bischen alt ist: Das Buch "400-Day-Clock Repair Guide" hilft bei der Bestimmung der Uhr und damit auch der Feder. Allerdings ist dieses Buch von der Firma Horolovar herausgegeben und somit natürlich auch auf diese Art der Pendelfedern ausgerichtet. Wer sich mit Jahresuhren beschäftigt für den ist dieses Buch ein "Muss".

Derzeit "knabbere" ich noch an einer alten KOMA, die einfach nicht länger als 10 Minuten laufen will. Das hängt damit zusammen, dass ein erfinderischer Zeitgenosse aus zwei Uhren eine gemacht hat. Nur dass es sich dabei um zwei verschiedene Fabrikate gehandelt hat (Uhrwerk KOMA / Stand, Pendel und Anbauteile von Kundo).

Das Ankerlager ist rund, aber zu groß muss also ersetzt werden. Das kann also noch eine Weile dauern.

Gruß Michael