in den letzten Wochen haben wir an der Uhr weiter gebastelt. Leider nicht immer mit so viel zeit wie man es sich wünschen würde. Aber es gibt ja noch viele andere schöne dinge im Leben. Das letzte Werkstück welches bearbeitet wurde war das Gegensperrad. Das hatte ich ja schon vor gut einem halben Jahr gefräst. Zum Geburtstag habe ich ein kleines USB-Mikroskop bekommen und gleich damit mal die Zähne des Gegensperrad angesehen. Oh graus, die Zähne alles andere als ich es mir vorstelle, sauber gefräst ist etwas anderes. Aber seht selbst.
Man Sieht die ausgefransten Konturen, welche auch noch verschmiert sind. so konnte ich es nicht lassen. Nachdem ich die Fehler analysiert habe wurden versucht diese beim Zweiten Versuch nicht mehr zu wiederholen. Fehler eins: falsches Messingqualität, neues Material, Messing 58 hart in der F51Ausführung Fehler2: Fräser mit falscher Drehzahl (rund 1000 Umdrehungen/min) Fehler 3: gesamte Aufspannung viel zu instabil Nach der Berücksichtigung der oberen Punkte wurde ein entsprechend vorher gravierter und geschenkelter Rohling aufgespannt und gefräst:
Beide Bilder wurden mit ordentlicher Vergrößerung aufgenommen. So kann ich es als Rohteil belassen.
Zitat von teslakZiel ist es bei einen Federweg von 3mm eine Kraft von 500 g zu erreichen. Die Aussage ist physikalisch nicht korrekt,, eigentlich müsste ich 4,905N schreiben wenn ich von einer Kraft spreche, aber so versteht man es leichter
Es weicht zwar vom Thema etwas ab, aber ich muß Dir 100%ig rechtgeben. Selbst wenn Gramm kein Maß für Kraft ist, kann ich mir die Kraft ("Gewicht") von 2 Stück Butter gut vorstellen. Dagegen habe ich keine Ahnung, wie sich 4,905N anfühlen. Und ich will auch die Butter nicht mit der Erdbeschleunigung multiplizieren müssen. Das Pond und das Kilopond waren IMHO noch ein guter Kompromiß zwischen praktischer Vorstellungskraft und mathematisch-physikalischer Exaktheit, aber leider nicht SI-konform. Und diese Einheit "ist per Gesetz seit 1. Januar 1978 in Deutschland für die Angabe der Kraft unzulässig" (Wiki). Hoffentlich mache ich mich da nicht strafbar. Bei der Eisenbahn haben solche Sachen ja auch schon tolle Blüten getrieben. So ein Eisenbahnfahrzeug darf ja nicht so schwer sein, daß es die Schienen kaputt macht. Also sprach man früher vom Achsdruck, als die Kraft, mit der die Achse aufs Gleis drückt. Druck ist natürlich falsch, also hat man dann von der Achslast gesprochen, mit der Einheit Tonnen. Dann hat jemand festgestellt, daß es ja Masse heißen muß, wenn es um die Maßeinheit Tonne geht. Und dann soll das Ganze noch fahren. (Hä?) Jedenfalls hieß es dann Achsfahrmasse. Schließlich haben schlaue Leute dann noch festgestellt, daß Schienenfahrzeuge ja gar keine Achsen, sondern Radsätze haben. Und so ist aus dem Achsdruck schließlich die Radsatzfahrmasse geworden.
Ich kenne einen Haufen Ingenieure die im informellen Gespräch völlig ungeniert von "mit 5Kg draufdrücken" sprechen wenn sie eine Last von ca. 50N meinen. Auf den meisten Kränen steht z.B auch "Maximallast 2to" statt "Tragkraft 20KN". Anscheinend gibt es so in der Praxis immer noch weniger Unfälle.
Aber zum Thema: Wäre das erste Rad nach einer kleinen Behandlung mit Tetraedern in der Trowalisiertrommel nicht auch schon tip top gewesen? Oder nach einer kleinen händischen Nacharbeit. Immerhin ist es nicht das Hemmungsrad.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
möglicherweise hätte es gereicht, aber da es meine Uhr werden soll, habe ich schon einen ordentlichen Anspruch auf die Ausführungsqualität der Einzelteile. Der ist möglicherweise übertrieben. Aus meiner Erfahrung heraus, mit anderen Themen (im Uhrenbau bin ich Laie) weis ich, dass es von Vorteil ist nicht gleich mit dem Ersten Ergebnis zufrieden zu sein, die Fehler und Kompromisse schleichen sich schon noch ein.
ich war wieder ein wenig im Keller zum „Spielen“. Herausgekommen ist das Zwischenrad für unsere im Bau befindliche Sekundenpendeluhr. Das Rad hat 120 Zähne und wurde mit einem Fräser von Fa. Thornton, M0,4mm in einer Zustellung im Gleichlauf, mit 2.800Umdrehungen/min gefräst. Vorher waren schon die Rohlinge auf der Graviermaschine geschenkelt und im Außendurchmesser vorgefräst worden. Die Radstärke beträgt 1,5mm, die Speichen verjüngen sich von 1,5mm auf 1mm. Die Radien werden noch „scharfkantig“ gefeilt. Die Räder sind noch im Rohzustand. Somit habe ich alle Räder für die Uhr fertig, damit beginne ich nun mit den Trieben. Anbei ein paar Bilder des neuen Zwischenrades. Das Rad in der Totalansicht. Ich muss noch an der Qualität der Bilder arbeiten. Und natürlich noch in 90. facher Vergrößerung. Ich liebe das Spielzeug.
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11.03.2012 14:37
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