Hi,

es geht noch mal um diese Uhr hier:


Dank der freundlichen Hilfe hier im Forum habe ich den Polwechsler wieder zum laufen gebracht und bin jetzt am elektrischen Aufzug:

Der funktioniert bisher nur leidlich. Wenn der Magnet in die im Bild bereits gezeigte Stellung wechselt, funktioniert die Mechanik tadellos und die obere Klinke fällt sicher in das Zahnrad ein. In der anderen Richtung (wenn der Anker also nach rechts schwingt) funktioniert das nur sporadisch, ab und zu wird der Anker nicht weit genug ausgelenkt und die Klinke fällt gerade so NICHT in das Zahnrad ein. Wenn ich in dem Moment ganz leicht mit dem Finger dagegen tippe, macht es Klick die Klinke ist drin. Wenn ich in so einem Moment nicht nachhelfe, scheitert der Aufzug auch weiterhin an diesem Zahn, es geht also nicht irgendwann zufällig weiter.

Leider kann ich jetzt nirgends erkennen, wo man hier was einstellen kann (z.B. die Spulen ein klein wenig nach links kippen?). Platz, damit sich der Anker weiter nach rechts bewegt, wäre grundsätzlich noch. Deswegen meine Frage: gibt es hier irgend welche Justagemöglichkeiten und wenn ja wo?

Danke :-)

Da kann ich leider nicht helfen. Meine Uhr, die nahezu gleich aufgebaut ist, ziehe ich jede Woche einmal auf, sie hat Gewichte.

Frank

Hallio MikeM,

der magnetische Aufzug hat auf beiden Seiten jeweils eine Filzrolle, die den Weg des Ankers geräuscharm begrenzen soll. Ich weiß nicht, ob diese Filzrollen evtl. exzentrisch sind. Hier könntest Du mal nachschauen, ob sich etwas verstellen lässt.

Falls Du den Aufzug zum Reinigen zerlegt hattest, könnte auch die Position der Magnetspulen bezogen auf den Schwinganker verstellt sein.

Hi Enno,

die Filzrollen sind nicht das Problem, der Anker schlägt dort gar nicht an und vom Moment des Einrastens der Klinke bis zum Anschlag an der Filzrolle sind es noch locker 1 mm Weg. Es hapert also an der Auslenkung.

Ich vermute auch, dass die Spulen ausgerichtet werden müssen, kann aber nicht erkennen wie/wo. Wenn ich die beiden großen Schrauben direkt unter den Spulen löse, kann ich diese nicht verschieben, dort sind keine Langlöcher drin, die sowas erlauben würden.

Schöne Grüße und bleibt gesund!

Eine weitere Idee: Die Kraft könnte zu gering sein, den Anker ausreichend weit auszulenken. Dafür könnte es zwei Ursachen geben:
- Der Luftspalt zwischen den Magnetpolen und dem Anker ist zu groß.
- Die Magnetkraft des Ankers ist durch Alterung zu gering geworden. Das Problem kenne ich von ATO-Uhren. Dann würde nur Aufmagnetisieren helfen.
Roland

Zitat von Enno im Beitrag #5

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- Der Luftspalt zwischen den Magnetpolen und dem Anker ist zu groß.

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Zitat von Enno im Beitrag #5

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- Die Magnetkraft des Ankers ist durch Alterung zu gering geworden. Das Problem kenne ich von ATO-Uhren. Dann würde nur Aufmagnetisieren helfen

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So, ich habe noch mal Erkenntnisse gewonnen: Oben, wo der Anker mit der Achse der Klinkenmechanik verbunden ist, habe ich eine Schraube entdeckt. Mein erster Gedanke: damit kann man die Position des Ankers zur Achse verstellen und damit mein Auslenkungsproblem lösen. Dem war leider nicht so, Anker und Achse sind mit einem zusätzlichen Stift starr miteinander verbunden.
Zweite Idee: da die Schraube ziemlich lang und dick ist, und sonst eigentlich nichts weiter festhält, dient die vermutlich als Gewicht. Leider war es auch keine Lösung, diese auf der anderen Seite (wie im Bild unten) einzusetzen. Prinzipiell würde sie dort den Anker schon in die richtige Richtung ziehen, in meinem Fall reicht es aber nicht aus (keine Ahnung, ob es da vielleicht unterschiedliche Schrauben mit unterschiedlichen Gewichten gab, selbst wenn, so wäre das keine Lösung für mich, da ich da ja nix weiter habe).

Ergo werde ich mir wohl ein paar kleinere, passende Neodymmagnete besorgen und die direkt auf den Anker bappen, das funktioniert ja auch.

Das Teil habe ich ja nicht an meiner Uhr, aber wenn ich mir die Sache auf Deinem Bild ansehe, sehe ich zwei Spaltmaße. Einen kann man nicht einstellen, nämlich den an den Spulen, Aber auf Deinem letzten Bild sehe ich für den anderen Spalt eine Einstellmöglichkeit, und hier ist der Spalt riesig. Du siehst den eingeschlagenen Buchstaben "N". Dahinter sitzt eine Madenschraube, die durch eine Mutter gekontert ist. Diese Schraube muss möglichst dicht an den Anker geschraubt werden, ohne ihn zu berühren. Das sollte helfen.

Frank

PS: Kann man den Magneten in der Höhe verstellen und mit ihm die Spulen? Dann könnte man auch den anderen Spalt kleiner machen und hinterher den oberen Spalt mit der Madenschraube korrigieren. Alles Einstellungssache, die Spalte müssen möglichst gering sein.

Frank

Justierung Spulen:

Wenn du dir den Aufzugsmechanismus mal genau anschauen würdest statt kleine Magnete aus der Grabbelkiste zu suchen würdest du schnell feststellen das es 4 Schrauben zur Justierung gibt, unter den beiden Spulen sitzen 2 grosse Schlitzschrauben, dahinter sitzt je ein Langloch, auf der Rückseite des Aufzugs ( Aufzug muß hier abgenommen sein ) sitzt eine weitere kleinere Schlitzschraube in einem viel zu grossen Loch ( geht durch das schwarze dicke Eisenteil ), löst man diese 3 Schrauben kann man die Spulen schön nah an den Klappanker heranführen und somit den viel zu grossen Abstand ( Klappanker - Spulenoberkante ) verkleinern, dabei wird natürlich der Abstand oben zw. schwarzen dicken Eisenteil und Klappankerwelle grösser, deshalb hat hier Siemens eine Art Madenschraube mit Kontermutter angebaut, mit einem 13 er Maulschlüssel kann man hier dann die Mutter lösen und die Madenschraube mit einem Schlitzschraubendreher näher an die Klappankerwelle heranführen.

Diese Angaben sind ohne Gewähr, bin auch nur Laie.

Ob es bei deiner Uhr auch so ist kann ich nicht garantieren, ich habe 3 davon mit diesem Aufzug und bei allen ist es so.

Obere Klinke fällt sauber ein, untere nicht immer:

Sind beide Klinkenlager gereinigt und auch leichtgängig?
Hängt der Uhrkasten im Lot?
Ist der Aufzug im Lot?


Stell doch noch ein Foto von deinem Aufzug ein, ein Frontalfoto um die Abstände besser sehen zu können.

Wegen der fehlenden Teile die du angesprochen hast würde ein Foto nicht schaden worauf der Uhrkasten im obern Bereich zu sehen ist, also auch rechts vom Uhrwerk, am besten worauf auch das Deckbrett drauf ist.

Also: an den Schrauben lässt sich nichts justieren. Die beiden frontalen Schrauben sind im schwarzen Spulenkörper passgenau und im grauen Grundkörper per Gewindebohrung befestigt. Kein Langloch, kein Spiel. Die beiden vertikalen Schrauben halten nur die Spulen fest, auch da ist kein Spiel (es sei denn, ich löse sie komplett, dann fallen mir die Spulen runter, was definitiv zu viel Spiel ist ;-D ).

Ich habe es jetzt tatsächlich mit zwei winzigen Neodymmagneten auf dem Schwinganker gelöst, die sind dort kaum zu erkennen.

Danke für sämtliche Hinweise und Tipps - bleibt gesund!