Hallo zusammen

Ich habe heute einen interessanten Fehler (den ich nicht gerade auf den ersten oder zweiten Blick lokalisieren konnte) bei einem Valjoux 7734 gefunden, den ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Beim Starten des Chronographen sprang das Chronozentrumsrad nach Abheben des Herzhebels ein grosses Stück zurück. Auffallend war hier tatsächlich, dass die Rückwärtsdrehung recht gross war und sich für mich zuerst nicht recht erklären liess.

Bei der weiteren Fehlersuche und sehr langsamem Betätigen des Startvorganges fiel einfach auf, dass der abhebende Herzhebel das Chronozentrumsrad, bzw. das Herz richtiggehend mitzog. Was blieb nach dieser Beobachtung anderes übrig, als Magnetismus dafür verantwortlich zu machen. Öl war zu diesem Zeitpunkt weder am Herzen noch am Herzhebel vorhanden und kam als Fehlerursache deshalb nicht in Frage.

Also das Werk entmagnetisiert ... und siehe da ... der Fehler war verschwunden.

Sehr interessant, welche Fehler man im Laufe der Zeit kennenlernt ... auch wenn es sich dabei nur um "normale Arbeiten" an einem Chronographen handelt.

LG

Ralf

... habe jetzt mal im Humbert nachgeschaut, der Fehler ist dort auf Seite 158 sogar beschrieben... hatte ich nicht mehr auf dem Schirm, das dort schon einmal gelesen zu haben ... oder es doch irgendwo im Kopf in einer Schublade abgelegt.

.....


LG

Ralf

Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #1

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Also das Werk entmagnetisiert ... und siehe da ... der Fehler war verschwunden.

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Hatte schon mal was ähnliches. Spirale total verbogen. War wohl der Rücker so stark magnetisiert (die Stahlteile auf dem Kloben), dass die Spirale angezogen wurde. Einmal entmagnetisiert, und schon lag die Spirale richtig.

Magnetismus sollte man nicht unterschätzen. Und jeder Uhrmacher - oder der sich dafür hält - sollte einen Entmagnetisierer haben.

Frank

Zitat von praezis im Beitrag #3

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Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #1

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Also das Werk entmagnetisiert ... und siehe da ... der Fehler war verschwunden.

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Ach was
Deshalb kommen bei mir grundsätzlich erst die Teile, später nochmal das Werk aufs Entmagnetisiergerät.

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Es lohnt vielleicht sogar, vor der Reinigung zu entmagnetisieren. Sonst kann es passieren, dass die Uhrwerke alle Stahlspäne, die vielleicht in der Reinigungslösung herumschwimmen, angezogen werden. Die Uhr wird dann nicht sauberer, sondern eher dreckiger...

Frank

Zitat von Typ1-2-3 im Beitrag #6

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Es lohnt vielleicht sogar, vor der Reinigung zu entmagnetisieren. Sonst kann es passieren, dass die Uhrwerke alle Stahlspäne, die vielleicht in der Reinigungslösung herumschwimmen, angezogen werden. Die Uhr wird dann nicht sauberer, sondern eher dreckiger...

Frank

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Hallo Ralf,
Teste mal die Schraubenzieherklingen nach dem Anschleifen.

Zitat von Manfred im Beitrag #8

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Hallo Ralf,
Teste mal die Schraubenzieherklingen nach dem Anschleifen.

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Reicht zum Entmagnetisieren auch ein normaler Elektromagnet, der mit Wechselstrom betrieben wird? Mit oder ohne Eisenkern? Und ist der Magnetismus auch für Großuhren relevant, sofern keine Eisenteile direkt ineinander greifen? Also ich könnte mir vorstellen, daß es zu Problemen kommen könnte, wenn z.B. beim Schlagwerk Auslöse- und Einfallhebel aneinander "kleben".

Ich hab in Frühjahr meine Keramikgehäuse-Rado so stark magnetisiert, dass der Gang abhängig von der Stellung des Aufzugsrotors ca 20s/d unterschiedlich war. Schuld waren die Heizgriffe an meinem Motorrad (Gleichstromspulen). Nach dem Entmagnetisieren (gemacht mit einem alten Labor-Magnetrührer) war der Gang dann hervorragend konstant.
Dabei habe ich rausgefunden, dass man mit einem Mobiltelefon und seinem empfindlichen 3-Achs-Magnetometer die Uhr sehr gut prüfen kann. Es gibt zB für das Iphone eine App "Teslameter" die die Feldstärke in allen Ebenen live anzeigt.
LG
Albrecht

Eine Anleitung aus einem alten Buch, wie man richtig entmagnetisiert, in angehängtem Scan
LG
Albrecht

Zitat von Gnomus im Beitrag #10

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Reicht zum Entmagnetisieren auch ein normaler Elektromagnet, der mit Wechselstrom betrieben wird? Mit oder ohne Eisenkern? Und ist der Magnetismus auch für Großuhren relevant, sofern keine Eisenteile direkt ineinander greifen? Also ich könnte mir vorstellen, daß es zu Problemen kommen könnte, wenn z.B. beim Schlagwerk Auslöse- und Einfallhebel aneinander "kleben".

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Zitat von HermannH im Beitrag #13

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Definitiv ist Magnetismus bei Großuhren kein Thema.
Es gibt für kleines Geld Entmagentisier Geräte aus China im Netz zu kaufen.

Gruß hermann

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Zitat von Spornrad im Beitrag #12

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Eine Anleitung aus einem alten Buch, wie man richtig entmagnetisiert, in angehängtem Scan
LG
Albrecht

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