Hallo Manfred,
bitte für den Führungsstift unbedingt gehärteten Stahl verwenden. Ich hab das mal mit weichem Material gemacht und das nützt sich dann in Null Komma nix wieder ab.

lg Christian

Zitat von uhrzeit im Beitrag #11

---

So, ich habe mein Vorhaben in die Tat umgesetzt ,
- Spindelstock auf Schraubstock aufgesetzt,
- ein Holzstück auf das Ende der Spindel aufgelegt
- und mit einem schwereren Hammer einige beherzte Schläge durchgeführt. Anders war dem Ding nicht beizukommen

---

Zitat von uhrzeit im Beitrag #11

---

Der hintere Konus und die Riemenscheibe sitzen ziemlich streng auf der Spindel, ich hab diese beiden Teile im ausgebauten Zustand mal versucht, mit der Hand auf die Spindel zu schieben, aber das geht extrem schwer und nur ein kurzes Stück (und das, obwohl die Teile gar nicht richtig verharzt sind...)

---

Zitat von uhrzeit im Beitrag #14

---

Kann man in einem solchen Fall die Spindelwelle mit feinem Schleifpapier (1500 oder mehr) ein wenig abschleifen oder ist da die Gefahr zu groß, dass sie dann zuviel Spiel bekommt?

---

@mikromeister
Du hast mich mit dem Tuschieren noch auf eine Idee gebracht. Man könnte doch die Welle und die Riemenscheibe fettfrei reinigen und dann die Welle in dem für die Riemenscheibe vorgesehenen Bereich mit Edding schwärzen. Wenn man jetzt die Riemenscheibe bis zum ersten satten Widerstand aufsetzt, kann man am Farbabrieb sehen "wo der Schuh drückt". Wenn man dann die Riemenscheibe etwas verdreht und erneut so aufsetzt, kann man erkennen, ob der "Hochpunkt" auf der Welle liegt oder auf der Innenfläche der Bohrung. Dann könnte man erstmal mit einem einzelnen gezielten Zug mit dem Schleifpapier (2400er Körnung halte ich auch für sinnvoll) ansetzen und schauen, was passiert. (Tuschieren und Schaben für Arme )

Zeit sollte man sich aber für alles nehmen. Vielleicht reicht ja schon eine intensive Reinigung mit Baumwolltuch und etwas WD40 bis kein neuer Abrieb mehr entsteht. Passungsrost könnte sich da schon von selbst lösen. Härtere Methoden kann man sich für später sparen.

Vor der Montage aber IMMER ins Ultraschallbad und dann mit Alkohol spülen. Anschließend gut trocknen und, wie von Mikromeister vorgeschlagen, ölen.

Gruß
MH

@ mikromeister
Hallo,
ich glaube ich muss da etwas richtigstellen : Natürlich wurde die Riemenscheibe aufgelegt die beiden Lager hingen frei, sorry für den "Verschreiber".
Die Spindel bzw. die Lager und auch die Riemenscheibe waren nach dem Zerlegen wider Erwarten nich so verharzt, wie ich es aufgrund des strengen Sitzes vermutet hätte. Offensichtlich ist dieser äußerst strenge Sitz so gewollt, aber Näheres weiß ich erst nach dem Reinigen...vielleicht sind sie dann etwas leichtgängiger.
Anbei noch ein Bild von den Teilen.

Puh.

die Lagersitze sehen ganz gut aus, trotzdem leicht drüberpolieren.
Der Sitz der Riemenscheibe hat deutlichen Passungsrost. Da musst du unbedingt nacharbeiten.
Die Kontermutter scheint tatsächlich zu fehlen. Ohne die geht es nicht.

Die Mutter, die am Ende der Spindel aufgeschraubt wird, liegt mit dabei, ich habe sie im Bild gekennzeichnet. Gibt es da üblicherweise noch eine weitere Mutter ?
Gruß Manfred

Zitat von steffl62 im Beitrag #16

---

Hallo Manfred,
bitte für den Führungsstift unbedingt gehärteten Stahl verwenden. Ich hab das mal mit weichem Material gemacht und das nützt sich dann in Null Komma nix wieder ab.

lg Christian

---

Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #22

---

Zitat von steffl62 im Beitrag #16

---

Hallo Manfred,
bitte für den Führungsstift unbedingt gehärteten Stahl verwenden. Ich hab das mal mit weichem Material gemacht und das nützt sich dann in Null Komma nix wieder ab.

lg Christian

---

Hallo Christian

Ich glaube mich zu erinnern, in einem meiner Uhrmacherbücher gelesen zu haben, dass der Mitnehmerstift eben gerade nicht gehärtet werden sollte, dies, um die Führungsnut der Spannzangen zu schonen.
Ich war bisher selbst noch nicht in der Verlegenheit den Stift an meiner Boley ersetzen zu müssen.

Welches Material wäre nun das Richtige?

LG

Ralf

---

Der Stift muss oft gar nicht ersetzt werden, reindrücken des Rest um 1-2 /10 reicht.

Guten Abend,
der Tipp mit dem Reindrücken des Stiftes war super, ich habe das heute wie weiter oben beschrieben probiert und es hat geklappt. Danke nochmals dafür.
Zum Thema Presssitz des hinteren Lagers und des Schnurlaufs: Die Riemenscheibe lässt sich nach einer Reinigung etwas mehr aufschieben, das Lager zwar auch, aber immer noch viel zu wenig...
Falls das mit dem Aufschieben nicht klappt, wie muss ich denn dieses Lager aufschlagen? Ich würde es auf dem Schraubstock auflegen, den Spindelstock (mit Riemenscheibe etc. in der Mitte) "freischwebend" lassen und dann von oben mit Holzunterlage bis zur gewünschten Endposition vorsichtig draufschlagen.
Gruß Manfred

Ich würde zuerst nur mal den Sitz der Riemenscheibe auf der ausgebauten Welle prüfen.
Leichtes Klopfen mit dem kleinen Holzhammer ist ok, ansonsten die Teile noch etwas nachpolieren. Passungsrost wird größer und ist knochenhart.
Die Klemmgewinde und die Abdrücke der Klemmschrauben sind immer suspekt.
Ich nehme zum Abziehen gerne einen Streifen einer alten CD mit sehr wenig Diamantpaste drauf. 3µ macht schon eine schön glänzende Oberfläche, mit 6µ geht etwas mehr voran.

Wenn das klappt, dann nur die Spindel ohne Riemenscheibe einbauen und die hintere Lagerbuchse montieren.
Das sollte auch mit leichtem Klopfen gehen und sobald das Gewinde greift lässt sich die Buchse schön mit der Mutter draufdrücken.
Alle Passungssitze sollten nicht nur sauber sein, sondern im Zweifelsfall drüberpoliert.

Nun weisst du dass beide kritischen Stellen montierbar sind und du machst die Endmontage.

Von dem Gedanken, den hinteren Konus aufzuschlagen und dabei den richtigen Punkt zwischen spielfreiem Lauf und Klemmen treffen zu können würde ich mich verabschieden. Das wird nichts. Dazu ist das Feingewinde da.

Der Konus muss sich saugend aufschieben lassen. Die Spindel sieht in dem Bereich wo der Konus sitzt nicht sauber und blank aus. Das ist keine Lauffläche. Und die Spindel ist hart. Man kann sie ohne Gefahr für Rundlauf mit feinstem Schleifpapier polieren. Natürlich nicht einseitig schrubben, sondern rundum die drehende oder rollende Spindel polieren. Und natürlich auch mal in den Konus gucken wie es da aussieht.

Grüße
Norbert

Ich habe noch schnell ein Bild mit dem auf die Spindel aufgeschobenen Konuslager angefertigt. Hier sieht man die Stelle, bis zu der sich das Lager aufschieben händisch lässt. Hinten kommt das Gewinde noch nicht zum Vorschein.
Gruß Manfred

Ich stimme Norbert zu, dass die Passungssitze nicht besonders gut aussehen, wenngleich es sich nicht um Laufflächen handelt.
Du muss absolut sicher gehen, dass nicht irgendwo eine alte Rostnarbe hochsteht und dazu reicht es nicht, etwas weiches Papier drauf zu halten bis es etwas glänzt.
Hier sollte was geometrisch bestimmtes ran, wie z.B. eine Polierfeile.

Saugender Schiebesitz scheint mir persönlich allerdings zu locker. Das sind bei dem Durchmesser ca. 0,02 Spiel oder sogar mehr.
Damit walkt die hintere Lagerbuchse durch den seitlichen Riemenzug.
Hier ist in meinen Augen eine leichte Vorspannung angebracht, auch wenn die Einstellung damit zugegebenermaßen etwas schwieriger wird.

Vorne eine Messuhr dran und hinten die Mutter anziehen bis 0,03mm Axialspiel steht.
Bei Fehlversuch Mutter lösen, hinten einen kleinen Klopp mit dem Holz auf die Welle und nochmal versuchen.
Dann mit ISO 10 Öl laufen lassen und mal die Erwärmung prüfen. --> evtl. Spiel korrigieren.

Hallo,
danke zunächst an alle Poster für die wertvollen Inputs .
Um die Spindel gleichmäßig zu polieren, muss ich sie wahrscheinlich irgendwo einspannen, hier wäre wohl eine zweite Drehbank notwendig. Ich habe zwar eine kleine Lorch 6mm, aber kein entsprechendes Backenfutter. Einzige Lösung für mich wäre das Einspannen in eine Standbohrmaschine oder reichen da andere Lösungen (zB händisches Drehen).
Gruß Manfred