Hallo

vielleicht kann mir jemand „erklären“ wie man ein Uhrwerk mit Schlag auseinander und nach der Reinigung wieder zusammenbaut, vor allem so das das Uhrwerk dann auch wieder korrekt schlägt.

Meine Mutter hat das vor 50 Jahren auch mal gelernt, kann es mir aber nicht erklären, da sie nicht mehr gut sieht.

Würde auch gerne vorbeikommen, wohne in Neuss, denn sehen und machen ist einfacher wie irgendwie übers Netz erklären.

Evtl. hat auch jemand eine Adresse oder einen anderen Kontakt?

Lieben Dank für die Hilfe!

Da will ich nicht desillusionieren, aber Uhrmacher ist immerhin ein mehrjähriger Lehrberuf und es gibt keine "Kurzanleitung" , aus der jeder Laie schlau wird und vom Lesen hinterher fähiger Geselle ist.
Selten ist es auch nur das Reinigen und Ölen (richtig ölen ist kompliziert) . Viel öfter sind Verschleißspuren an den lagern und sie müssen ersetzt werden.

Es wird ganz sicher besser sein, einen Uhrmacher in der Nähe zu finden.

Viele Grüße

Hallo!

Letztendlich ist Auseinanderbau, Reinigung, evtl. ein neues Lager setzen, Zusammenbau und Ölung eines Großuhrenwerkes keine große Sache. Das schafft jeder technisch Interessierte und handwerklich halbwegs Begabte. Insbesondere wenn das Werk noch keine "Vollleiche" ist.

Im Grunde kannst du dir mit etwas Geduld alle notwendigen Infos im Netz zusammensuchen. Voraussetzung: Englischkenntnisse. Denn amerikanische Uhrmacher sind auf YouTube eben aktiver als deutsche.

Wieder ausreichend Geduld vorausgesetzt kannst du es dir wohl auch über dieses Forum konkret erklären lassen. Dazu musst du fleißig fotografieren und auf Antworten warten können.

Ich arbeite selber hobbymäßig an Uhren. Über die Schulter schauen ist aber schwierig, da ich nur stundenweise an einem Werk arbeite, nach dem Broterwerb oder am Wochenende. Das kann sich im Einzelfall schon ein paar Wochen hinziehen.

Es gibt auch Seminare von Uhrmachern, z.B. von der hessischen Uhrmacherschule im Hessenpark.

Schönen Gruß!
Markus

Zitat von Nippon-Fan im Beitrag #3

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Letztendlich ist Auseinanderbau, Reinigung, evtl. ein neues Lager setzen, Zusammenbau und Ölung eines Großuhrenwerkes keine große Sache. Das schafft jeder technisch Interessierte und handwerklich halbwegs Begabte.

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Hallo zusammen,

da muß ich Nils völlig recht geben.
Es ist für Laien zwar möglich, diese Arbeiten handwerklich korrekt auszuführen, dazu braucht es aber jahrelange Übung und ständige Diskussion mit erfahrenen Leuten.
Beim ersten Mal wird das niemals gelingen.
Ich gehöre zur älteren Generation, und kann You tube Videos nicht viel abgewinnen. Die meisten dieser Werke dienen mehr der Werbung oder Selbstdarstellung.
Echtes Wissen wird da wenig vermittelt. Warum soll ein Profi auch eine ganze Erfahrung mit der Welt teilen ?
Vielleicht lernen wir die Herzchirurgie auch bald mit Videos.

Lieber dixidoerner,
wenn Dir an der Uhr etwas gelegen ist, ist es ein guter Rat die Arbeit von einem Uhrmacher durchführen zu lassen.
Wenn Du aber Interesse an der Technik und Mechanik hast, dann brauchst Du Literatur und Spezialwerkzeug.
Wenn Du dann beim Zerlegen viele Photos machst, wird auch der Zusammenbau wieder gelingen.


Viele Grüße!

Matthias

Zitat von Alberich im Beitrag #5

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Hallo zusammen,

da muß ich Nils völlig recht geben.
Es ist für Laien zwar möglich, diese Arbeiten handwerklich korrekt auszuführen, dazu braucht es aber jahrelange Übung und ständige Diskussion mit erfahrenen Leuten.
Beim ersten Mal wird das niemals gelingen.
Ich gehöre zur älteren Generation, und kann You tube Videos nicht viel abgewinnen. Die meisten dieser Werke dienen mehr der Werbung oder Selbstdarstellung.
Echtes Wissen wird da wenig vermittelt. Warum soll ein Profi auch eine ganze Erfahrung mit der Welt teilen ?
Vielleicht lernen wir die Herzchirurgie auch bald mit Videos.

Lieber dixidoerner,
wenn Dir an der Uhr etwas gelegen ist, ist es ein guter Rat die Arbeit von einem Uhrmacher durchführen zu lassen.
Wenn Du aber Interesse an der Technik und Mechanik hast, dann brauchst Du Literatur und Spezialwerkzeug.
Wenn Du dann beim Zerlegen viele Photos machst, wird auch der Zusammenbau wieder gelingen.


Viele Grüße!

Matthias

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Zitat von NilsM. im Beitrag #4

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Na dann... wenn jeder "technisch Interessierte" versteht Lagerbuchsen zu bohren und zu setzten und und - worum ist Uhrmacher überhaupt noch ein Lehrberuf ?

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Zitat von Alberich im Beitrag #5

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Ich gehöre zur älteren Generation, und kann You tube Videos nicht viel abgewinnen. Die meisten dieser Werke dienen mehr der Werbung oder Selbstdarstellung.
Echtes Wissen wird da wenig vermittelt. Warum soll ein Profi auch eine ganze Erfahrung mit der Welt teilen ?

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Zitat von steffl62 im Beitrag #6

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Der normale standard Kleinuhrmacher kann das nicht und schadet Großuhrwerken eher als er sie repariert.

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Hallo ihr Lieben,

Danke für all die Infos!
Würde ich mit dem Wissen von heute nich einmal auf die Welt kommen, würde ich sicher Uhrmacher werden, aber mit 50 nimmt mich auch keiner mehr als Lehrjunge, aber was tun????
Daher war das der Hintergrund meiner Frage...ich weiß das es ein Lehrberuf ist, den ich auch keinesfalls abqualifizieren möchte, ggf nimmt mich ja nich jemand in die Lehre, das war jetzt wirklich ernst gemeint!
LG

... berühmte Autodidakten der verschiedenen Genres:

Jean-Jacques Rosseau
Ferdinand Porsche
Abraham Lincoln
Vincent van Gogh
Eric Clapton
Jimi Hendrix
David Bovie
Prince
Elton John
Frank Zappa
Louis Armstrong


Uhrmacher-Autodidakten:

John Harrison
Abraham-Louis Perrelet
Walter Hess
Vincent Calabrese

Zitat Paul Gerber, einer der begabtesten und genialsten Schweizer Uhrmacher und ebenfalls in weiten Bereichen Autodidakt:

"Man muss den Leute nicht sagen, dass es schwierig sei, man muss ihnen nur erklären, wie man es macht. Dann geht es."




Als Handwerksmeister (1993, nicht im Uhrmacherhandwerk, sondern im Radio- und Fernsehtechnikerhandwerk) und langjähriges Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss weiss ich, dass es neben sehr befähigten und ausgezeichneten Gesellenanwärtern jede Menge Absolventen gibt, denen die Auszeichnung „Schwachkopf“, „Nichtskönner“, „Blindflansch“ oder „Stümper“ verliehen werden könnte und die dann schlussendlich doch einen Gesellenbrief erhalten haben.

Ich wage zu vermuten, dass das in anderen Lehrberufen nicht anders sein wird, ein Gesellenbrief per se also nicht mehr wert ist als das Papier, auf dem er gedruckt ist.

Hallo Dixi,
geht es Dir darum, eine alte Uhr zu reparieren, welche so ganz nebenbei auch ein Schlagwerk hat?
Oder willst Du wissen, wie man speziell das Schlagwerk zusammen baut, damit es ordnungsgemäß funktioniert?
Das sind schon 2 verschiedene Themen. Selbst wenn Du Dich auskennst mit Werkstoffkunde, Verzahnungen, Reinigen, Ölen, Lager erneuern usw., bedeutet das noch lange nicht, daß Du ein Schlagwerk richtig zusammen setzen kannst. Und das kann sogar mancher Uhrmacher nicht, wie Christian schon erwähnte. Beim Schlagwerk geht es nebenbei auch um reine Logik. Wenn es Dir nur darum geht, daß die Uhr z.B. um 5 ständig halb schlägt, halb 6 dafür um 9 usw. braucht man nur die Zeiger anders aufzustecken. Schwieriger wird es, wenn sich das Schlagwerk ständig mühen muß, überhaupt anzulaufen und, besonders bei Federzuguhren, nach 3..4 Tagen nur noch spontan anläuft.
Dabei ist zu beachten, daß alle Räder des Schlagwerks, die außer Zahnrad und Trieb noch irgendwas besitzen, z.B. Stifte, "Hebesterne", Excenter, Scheiben mit irgenwelchen Kerben usw. immer eine bestimmte Stellung zueinander haben müssen. Also jeder Zahn muß auf einen ganz bestimmten Zahn oder Triebstift des benachbarten Rads treffen.
Dann können wir uns noch über Nachlauf, Warnung und Vorlauf unterhalten, aber bis dahin würde ich erstmal auf eine Antwort von Dir warten.

...mir geht es um die bestimmte Stellung der Zahnräder, Kerben, Hebel etc zueinander....
Wenn man das einmal weiß kann man es ja auf andere Uhrwerke übertragen...

Handelt es sich um ein Rechen- oder ein Schloßscheiben-Schlagwerk? Falls Du den Unterschied nicht weißt, wäre spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo wir Fotos vom Werk (nackig) sehen wollen.

Was ist eigentlich mit,Reinigungslösung,Öl,Werkzeug,Reibahlen,Lager usw.da bin ich aber locker bei 150,- bis 200 Euro.
Ansonnsten ausprobieren und wenn es schief geht gibt es noch den Schrottplatz.
Viel Spass
MfG

Zitat von dixidoerner im Beitrag #11

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...mir geht es um die bestimmte Stellung der Zahnräder, Kerben, Hebel etc zueinander....
Wenn man das einmal weiß kann man es ja auf andere Uhrwerke übertragen...

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Volle Zustimmung! Es fängt harmlos mit einer Uhr, viel Interesse und ebenso wenig Ahnung an und ein Jahr später braucht man noch mehr Werkstattplatz für noch mehr Maschinen und Werkzeug! Ein echt tolles Hobby, wo man gewiss NIE auslernt, hat nur einen hohen Suchtfaktor :)


Beim Arbeiten VON ALLEM IMMER VIELE Fotos machen. Auch wenn man glaubt, man wüsste es eh... Aber manchmal macht es den Unterschied auf Leben und Tod, wo die längere der ansonsten gleichen Schrauben reinkommt (zumindest bei Armbanduhren).