Bei einer englischen TU mit Schnecke/Kette und Ankerhemmung war ein Unruhzapfen abgebrochen.
Diese Reparatur kommt nicht alle Tage vor, und ich wette, nur wenige haben schon so eine Unruhwelle gesehen - deshalb ein kleiner Beitrag.



In den Unruhsteg ist eine Messinghülse genietet, und darin steckt die eigentliche Welle aus Stahl.


Für mich auch das erste Mal, so holte ich erstmal Infos beim NAWCC. Die übereinstimmende Meinung war, die Welle muss nach unten raus! So war es auch:


Eine seltsame, doppelt kegelige Welle kam zum Vorschein. Der Teil in der Messinghülse war sehr grob viereckig gefeilt.


Zuvor hatte ich die Hebelscheibe abgezogen, die sich mit furcherregendem Knacken löste - aber alles war noch heil.


Welle im Werden:


Die Zapfen wurden im Pivofix auf Endmaß 0,11 gebracht. Die Abrundung der Zapfenenden allerdings mache ich am liebsten hiermit:


Höhenluft und freies Drehen wird geprüft:


Stunden später, Unruh wieder heil:

So auch noch nicht gesehen. Danke fürs Zeigen. Wie war denn der Rundlauf der Unruh, wenn die Passung im Messing so grob ausgeführt war?

Frank

Frank,
Rundlauf war ok. Aber ich frage mich, wie das ursprünglich gefertigt wurde.

Intressant,wie härtest Du die Welle ?.

Zitat von Manfred im Beitrag #4

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Intressant,wie härtest Du die Welle ?.

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Klasse Beitrag.

Lg Can

Hallo Frank,
Deine Methode werd ich mal ausprobieren.
Gelernt hab ich mit Silberstahl und dann in einer Härtebuchse,marke Eigenbau aus nem Zimmermannsnagel mit Kohlepulver.

Habe allerdings immer 2 Wellen gedreht weil eine bei der anschließenden Weiterferarbeitung im Dutt ging.

Hallo

Auch wenn ich von Armband/Taschenuhren keine Ahnung habe, war es seit langen ( Pierre lassen wir mal jetzt außen vor mit seinen wundervollen Beiträgen ) wieder mal ein schöner Beitrag aus der "Werkstatt". Danke Dir dafür - und man lernt ja auch immer dazu.

Frank

Zitat von praezis im Beitrag #5

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Zitat von Manfred im Beitrag #4

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Intressant,wie härtest Du die Welle ?.

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Manfred,
ich härte vor dem Drehen und lasse hellblau an. Das Stahlstück ist dann außen weicher, innen (Zapfen) härter.

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Zitat von praezis im Beitrag #5

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...ich härte vor dem Drehen und lasse hellblau an. Das Stahlstück ist dann außen weicher, innen (Zapfen) härter.

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Das mit den härteren Zapfen im Innern des Stahls hatte ich noch im Hinterkopf, kann auch sein dass ich mich täusche. Die Erfahrungen beim Drehen widersprechen dem aber nicht. Auf jeden Fall wird das Stück Präzisionsrundstahl zuerst gut durchgehärtet und hellblau angelassen. Sorry Mario, eine gute Bearbeitbarkeit, Härte und Bruchsicherheit gehen hier vor Begeisterung .

Phil, mit zunehmender Übung geht es sicher besser. Trotzdem vertue ich mich auch noch regelmäßig um Faktor 2 bei Vorraussage der benötigten Zeit für so ein "einfaches" kleines Sch...teil!

Zitat von praezis im Beitrag #13

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Das mit den härteren Zapfen im Innern des Stahls hatte ich noch im Hinterkopf, kann auch sein dass ich mich täusche. Die Erfahrungen beim Drehen widersprechen dem aber nicht. Auf jeden Fall wird das Stück Präzisionsrundstahl zuerst gut durchgehärtet und hellblau angelassen. Sorry Mario, eine gute Bearbeitbarkeit, Härte und Bruchsicherheit gehen hier vor Begeisterung .

Phil, mit zunehmender Übung geht es sicher besser. Trotzdem vertue ich mich auch noch regelmäßig um Faktor 2 bei Vorraussage der benötigten Zeit für so ein "einfaches" kleines Sch...teil!

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Zitat von steffl62 im Beitrag #14

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Also rein theoretisch ist mit hellgrau das obere Ende beim Anlassen erreicht, weicher wird es dann nimmer. Soweit ich mich an meine Schulzeit erinnere, kannst Du Dir das härten vorher sparen wenn Du nachher beim Anlassen die ganze härte wieder raus nimmst.
Ich vermute mal das ist aber der Grund warum sich die "gehärtete" Welle überhaupt drehen lässt. Gehärteten Stahl kann man nämlich nicht drehen, da geht nur mehr schleifen.

lg Christian

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