Das Pendel hat ja zum Feinregulieren einen Teller, auf das Zusatzgewichte gelegt werden können. Kann jemand sagen, wie groß diese sein müssen uind welche Wirkung das hat? Gibt es dazu irgendwo Angaben, wieviel Masse welchen Vorgang macht? Ich würde gern damit die Uhr noch etwas feiner einstellen, als es mit dem Pendel möglich scheint. Habe dazu leider nichts gefunden... gibt es Erfahrungswerte, wenigstes ungefähr oder gar eine schriftliche Anleitung? (in der Anleitung die hier im Forum ist steht darüber leider nichts, wenn ich´s nicht übersehen habe)
Was ich hier aus dem Forum weiß ist, das wohl die Temp.- kompensation nicht so dolle sein soll...
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
da die RFT-Uhren Nachfolger von Siemens-Uhren sind, nehme ich an, dass sich auch die HU22 ähnlich verhält. Zum Feinregulieren liegen meiner Siemens HU-10 (3/4 s, Holzstabpendel) schmale Aluminium-Streifen bei: 2,0 x 4,1 x 53 mm, 1,15 g 1,0 x 4,1 x x53 mm, 0,57 g 0,12 x 4,1 x 53 mm, 0,12 g
Im Handbuch "Hauptuhren und Zusatzeinrichtungen" von Siemens (wurde hier im Forum schon viele Male als PDF eingestellt) werden die Gewichte als "groß", "mittel" und "klein" bezeichnet. Je nach Pendeltyp haben diese Reguliergewichte folgende tägliche Gangänderungen zur Folge:
Pendel 9a: 3,5 s, 1,7 s, 0,4 s (Siemens, Stahlstab, 3/4-s) Pendel 9c: 1,0 s, 0,5 s, 0,2 s (Riefler, Typ 125 L, 3/4 s) Pendel 10a: 1,8 s, 1,0 s, 0,2 s (Siemens, Stahlstab, 1/1-s) Pendel 10o: 1,0 s, 0,5 s, 0,1 s (Riefler, Klasse I) Pendel 10d: 1,0 s, 0,5 s, 0,1 s (Riefler, Klasse II) Pendel 11a: 5,3 s, 2,6 s, 0,6 s (Holzstabpendel)
Ich vermute, dass die Pendel der Gruppe 10 hinsichtlich ihrer Masse mit dem HU22-Pendel vergleichbar sind.
Ich verwende für die Feinregulierung meiner Pendeluhren die handelsüblichen mit Kunststoff beschichteten Büroklammern. Diese besitzen eine Masse von etwa 0,4 Gramm. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie auch bei Uhren ohne Regulierteller verwendet werden können, indem man sie auf die Pendellinse hakt.
Die Büroklammern werden auch mehrfach sowie als 1/3-, 1/2, und 2/3-Klammer benutzt. Die tatsächlich erreichbare Gangänderung kann man für jede Uhr aus einem Test ermitteln.
Die Tabelle mit den 9a usw. hab ich gesehen, danke, jetzt weiß ich wenigstens das es Pendelarten sind. Und schade das nur "mittel" usw. da steht und keine Masse.
Also ich hab so ein Kästchen Gewichte , das kleinste 1Gramm könnte ich einfach mal probieren. Aber ich dachte das es eine Anweisung für die RFT Uhr gibt wieviel was bewirkt. Man hat doch in der DDR das sicher nicht dem Zufall überlassen... ansonsten Büroklammer ist ein guter Tip. Mir fällt gerade ein, man könnte hundert oder mehr kleine Nägelchen nehmen und wiegen und den hundertsten Teil nehmen, dann hat man ja ungefähr deren Masse...
Gruß Thilo
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Zitat von Enno im Beitrag #2 Ihr Vorteil besteht darin, dass sie auch bei Uhren ohne Regulierteller verwendet werden können, indem man sie auf die Pendellinse hakt.
Nur muss man aufpassen. Auf dem Teller machen sie die Uhr schneller, an der Linse langsamer.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Zitat von mikromeister im Beitrag #4Nur muss man aufpassen. Auf dem Teller machen sie die Uhr schneller, an der Linse langsamer.
Wenn ich jetzt z.B. direkt auf die Pendelzylinder meiner Bohmeyer- Uhren ein Gewicht stelle, müssten die aber doch auch schneller werden? Es müsste sich der Schwerpunkt ja da auch ein wenig nach oben verlagern. Sie haben ja auch dieses Pendel mit je zwei Metallzylindern, da könnte man auch gut obendrauf noch ein kleines Gewicht stellen.
Gruß Thilo
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Vermutlich wenn man ein Gewicht unterhalb der Linse anbringt wird die Uhr langsamer oberhalb schneller. Nur müsste man dann mehr Masse anbringen, weil der Abstand zum Schwerpunkt gering ist, wenn ich direkt am Rand der Linse etwas anbringe.
Ich dachte eben, daß man ohne große Ausprobiererei etwas sagen kann zur HU 22. Aber, es gibt noch ein weiteres Problem dabei. Der Teller ist auf die Stange mit einer Klemmschraube befestigt. Jetzt weiß ich nicht auf die Schnelle, ob da ein Loch auf definierter Höhe ist oder ob er frei verstellbar ist. Sollte die Höhe nicht definiert sein, wären ja alle Gewichtsangaben hinfällig.
Gruß Thilo
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Der ideale Punkt ist genau die Mitte zwischen dem Schwerpunkt (etwa Zentrum der Pendellinse/der Zylinder), und dem Drehpunkt (Pendelfeder). Ein Teller wird deshalb angebracht, damit man Gewichte dazulegen/abnehmen kann (immer im Umkehrpunkt), ohne das Pendel anzuhalten. Das geht mit Büroklammern auf Linse stecken nicht. Um Gewichte gegebenenfalls abnehmen zu können (wenn die Uhr zu schnell läuft), sollte man immer mit Gewichten auf dem Teller starten.
o.k, kannst du sagen ob 1 Gramm- Stufen als Feinregulierung reichen oder sollten es eher 0,5 Gramm sein? Habe seit gestern Abend ein 1-Gramm Gewicht auf den Teller gelegt, weil die Uhr in 2 Tagen so 2 Sekunden nach ging. Die Regulierung mit der Pendelmutter ist aber etwas grob, obwohl es pro Strich 0,5 Sec/Tag sein sollen, reagiert die Uhr aber nicht genau so . Ich muß aber erstmal beobachten ob es auch ein Temperaturproblem ist, soll ja nicht so gut kompensiert sein das Pendel, da kann man dann mit Gewichten erfolglos probieren wie man will.
Gruß Thilo
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Ich würde nach dem auflegen eines Feingewichtes dem Pendel schon 2-4 Tage Zeit geben sich einzuregulieren, so schnell geht das nicht nach meiner Erfahrung, auch kann die Temperatur heute eine andere sein als gestern und somit hast du wieder einen Unterschied, ich habe festgestellt das dass feinregulieren ein langwieriges unterfangen ist was aber auch Spass machen kann wenn man einen Erfolg verzeichnen kann.
Ich würde mir eine kleine Tabelle machen, so über den Zeitraum von einem Monat, 1.Spalte würde ich das Datum eintragen, 2.Spalte was die Uhr macht, geht sie 2 Sek. vor dann schreibe +2 s auf, in die 3.Spalte trägst du die Temperatur ein und in die 4. Spalte schreibst du was du gemacht hast, also ob du ein Gewicht aufgelegt oder abgenommen hast.
Wichtig ist dass du vor dem feinregulieren die Uhr schon so gut wie möglich mit der Reguliermutter eingestellt hast, wichtig ist auch dass bereits ein Gewichtsstreifen auf dem Teller liegt denn wenn die Uhr vorgeht kannst du diesen Streifen abnehmen.
Anhand deines Aufschriebs kannst du dann sehr schön feststellen was sich seit gestern oder vorgestern getan hat, hast du täglich grosse Temperaturschwankungen dann wirst du mit auflegen bzw. abnehmen der Gewichte nicht fertig.
Und was noch wichtiger ist, Geduld
Was ich festgestellt habe ist, man macht sich verrückt mit Gewichten auflegen und abnehmen, täglich aufschreiben und regulieren um die Uhr so gut wie möglich zu trimmen, über einen längeren Zeitraum aber , ich sag mal ein Jahr, hebt sich dass alles von selbst auf, ich habe es selbst oft genug festgestellt, ich lasse eine Uhr ohne Hand anzulegen ein Jahr mchen was sie will und am ende des Jahres habe ich das selbe Gangergebnis wie an einer anderen Uhr wo ich täglich reguliert habe, vieles hebt sich hald auf über die Zeit, heute ist es mal kälter im Raum und morgen dann wärmer, Luftdruck ändert sich auch mal zum Vorteil und mal zum Nachteil der Ganggenauigkeit aber unterm Strich, denke ich, hebt sich vieles auf.
Alles bitte unter Vorbehalt, ich bin nur Hobbiesammler und kein Uhrmacher, von daher ist dies alles nur meine eigene Erfahrung.
So ähnlich vermute ich das auch. Das Thema ist ja auch schon heiß diskutiert worden. Geht schon los was nehme ich als Referenz usw. Ich nehme einen schnöden Funkwecker. Dieses "verrückt machen" kann wirklich kontraproduktiv sein. Ich werde Sonntag zur "allgem. Aufziehzeit" wieder schauen, ob ich was ändere oder das 1 Gramm- Gewicht drauflasse. Im Moment geht sie 1 Sec. nach...
Gruß Thilo
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Zitat von Enno im Beitrag #2 Ihr Vorteil besteht darin, dass sie auch bei Uhren ohne Regulierteller verwendet werden können, indem man sie auf die Pendellinse hakt.
Nur muss man aufpassen. Auf dem Teller machen sie die Uhr schneller, an der Linse langsamer.
In der Regel befindet sich der Masseschwerpunkt eines Pendels irgendwo zwischen der Mitte der Pendellinse bzw. des Pendelzylinders und deren bzw. dessen Oberkante. Dann bewirkt eine zusätzliche Masse darauf, dass die wirksame Pendellänge geringer und das Pendel schneller wird. Bei einem Doppelzylinderpendel, wie bei der HU22, kann man das Pendel durch Auflegen von Massestücken auf den unteren Quersteg auch langsamer machen.
In der Mitte zwischen dem Massenschwerpunkt und dem Pendeldrehpunkt befindet sich die Stelle, wo eine Zusatzmasse die größte Wirkung auf die Pendelfrequenz hat. Dort wird meist der Regulierteller montiert.
Nur Bei Uhren mit extrem leichtem Pendel, wie bei einigen Schwarzwald- oder Kuckucksuhren kann in Ausnahmefällen der Pendelschwerpukt über dem Pendelkörper (aus Holz oder Kunststoff) liegen. Dann würde ein Zusatzgewicht auf dem Pendelkörper das Pendel langsamer machen. Eine solche Uhr wird man aber kaum feinregulieren wollen oder können.
Den Masseschwerpunkt kann man ermitteln, wenn man das Pendel horizontal auf einen runden Holzstab legt und diesen samt Pendel weiter rollt, bis das Pendel in der Waagerechten bleibt.
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20.11.2018 20:04
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