Dass Federn jeglicher Art nicht ins Ultraschallbad sollen, habe ich hier (und auch anderswo) gelernt. Ich habe jetzt leider zur Werkstoffkunde kein so inniges Verhältnis. Trotzdem wüsste ich gerne, was genau der Grund für die obige Regel ist.
Ich hatte mir noch nie darüber Gedanken gemacht, wie die Dampfbläschen aus dem "Nichts" entstehen. Nennt sich also Kavitation und löst im US-Bad den Schmutz vom Werkstück. Und wenn ich es zu lange treibe, wird das Material angegriffen - alles klar!
Warum aber kann ich Messingrädchen mitsamt Stahlwelle (relativ) unbedenklich im Ultraschall reinigen, während dies für Federn "verboten" ist???
Wo genau habe ich mich jetzt falsch ausgedrückt? Ich glaube doch gerne, dass Zugfedern das Ultraschallbad nicht mögen (auch ohne dies selber auszuprobieren, lieber Manfred!). Die Frage war aber nach dem "Warum"?
Z.B. durch Änderungen im Gefüge, durch Risse im Metall, auch innen, die Du nicht sehen kannst. Werden Kanten angegriffen, entstehen Bruchstellen (ähnlich der kantigen zur abgerundeten Ecke) usw. usf.
Federn werden elastisch beansprucht und auch immer wieder bewegt, gespannt, entspannt etc. Das ist etwas anderes als die Belastungen, die Zahnräder, Platinen, Lagerzapfen etc. aufnehmen.
Wir haben hier aber auch ausreichend richtig Materialkundige, vielleicht wird sich dazu noch jemand etwas fundierter melden.
Das leuchtet mir ein: Das Materialgefüge wird verändert; bei statischer Beanspruchung ist das (meist) vernachlässigbar, bei elastischer Verformung kann es jedoch fatale Folgen haben.
Zitat von Sheepy im Beitrag #8Das leuchtet mir ein: Das Materialgefüge wird verändert; bei statischer Beanspruchung ist das (meist) vernachlässigbar, bei elastischer Verformung kann es jedoch fatale Folgen haben.
Danke, Michael!
Das ist so nicht korrekt, da muss man die Oberfläche im Verhältnis zur Masse berücksichtigen.
- Eine Aufzugsfeder hat eine riesige Oberfläche im Vergleich zu einem Trieb mit Zahnrad und ist aufgrund des Materialgefüges viel empfindlicher.
Deine Frage kann ich dir nicht beantworten. Auf Grund meiner langjährigen Erfahrung, weiß ich aber, dass sich Ultraschallbad negativ auf Zugfedern auswirkt. Messing kann rot anlaufen, da der Kupferanteil von Messing nach Außen dringt, Stahl kann dunkelblau anlaufen. Das sind meine Erfahrungen, die ich im Laufe der Zeit gewonnen habe. Um das "Warum" habe ich mir allerdings nie Gedanken gemacht. Manche Dinge sind wie sie sind!
Ich glaube eher, daß es am verwendeten Ultraschallgerät liegt. Wenn man ein billiges Supermarktgerät benutzt, dann geht bestimmt so manche Feder zu Bruch. Ich benutze ein Profigerät, in dem ich schon so manch Feder gereinigt habe und bis jetzt keine Beschädigungen entdeckt habe.
Aber: ich lege nur moderne Federn aus den heute gängigen Materialien in das Gerät! Auch moderne Unruhfedern sind da erheblich stabiler als alte, gebläute Stahlfedern, welche ich nie im Ultraschall reinigen würde.
Bei mir gilt die Faustregel: moderne Uhren, moderne Reinigung im Ultraschall. Alte Uhren, alte, manuelle Reinigung wie zu der Zeit, als die Uhr hergestellt wurde. Wobei "modern", Uhren ab den späten 50igern bedeutet. Vorausgesetzt, sie haben keine gebläute Federn, weder an der Unruh, noch im Federhaus.
Reinige gerade eben alle Werkteile einer Bohmeyer Hauptuhr. Alles wo irgendwie Federn dran sind, gebe ich nicht in den Ultraschall. Also alle Drahtfedern Plattfedern, Zugfedern und Pendelfedern natürlich auch nicht Also auch nicht sämtliche Kontaktfedern oder die Wellen mit Federn der Rutschkupplung (welche ich nicht zerlegt habe) etc. Lagersteine nicht, d.h. die Werkplatine einer Kleinuhr, Brücken mit Steinen, Anker Unruhe mit Spirale nicht...
Das ist alles nur meine Amateurmeinung, um sicherzugehen das nichts passiert. Mancher gibt wohl auch alles in das US- Bad und hat damit scheinbar keine Probleme gehabt...
Gruß Thilo
Alle wachsen über sich hinaus, doch wer davon blüht auf, wer davon gedeiht? (L. Maly)
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13.08.2018 13:38
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die Zugfedern brechen.
