Ich habe heute was ganz holziges an Land gezogen ,quasi Beifang ! Habe aber keinen Schimmer was ich da wirklich habe ausser das es anscheinend alt ist und alles bis auf das Räderwerk aus Holz ist . Das Ziffernblatt ist ein Rückseitig bemaltes Glas . Das Werk sieht soweit komplett aus bis auf fehlendes Pendel und fehlende Gewichte . Ich konnte beim ersten Durchblick auch nichts defektes feststellen können ausser Rost . die Zapfen laufen anscheinend in kleinen Messingröhrchen die im Holz sitzen . Kann mir wer sagen was ich da vor mir habe und restauriert man so was ?
Zitat von Paintworker im Beitrag #1Ich habe heute was ganz holziges an Land gezogen ,quasi Beifang ! Habe aber keinen Schimmer was ich da wirklich habe ausser das es anscheinend alt ist und alles bis auf das Räderwerk aus Holz ist .
Rahmenuhr so von 1880-1900 ....
Zitat und restauriert man so was ?
Das kommt drauf an .... wenn Du magst. und sie nicht verkommen sehen kannst. Oekonomisch wird das sicher nicht .... muss ja aber auch nicht immmer.
Einen ähnlichen Patienten habe ich auch noch im Wartezimmer. Die Einfachheit des Werkes imponiert mir. Darum soll sie bei Gelegenheit wiederbelebt werden.
Danke für eure Hilfe ! Habs dann auch noch mal gegoogled und es müsste eine Schwarzwälder Rahmenuhr sein ! Ich werde sie nun auch wieder Hübsch machen.....na ja , zumindest versuchen ! Das Holz ist schon arg mitgenommen durch Holzwurmbefall . Mal schauen was so geht ......
Bei der Reparatur solcher Holzplatinenuhren ist unbedingt eins zu beachten.
Die Zapfen dürfen nicht plan (seitlich gesehen) poliert werden. Die Zapfen solcher Uhren sind bauchig, denn die Räder haben dadurch auch noch genug spiel, wenn sich das Holz auf Grund von Tempereatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen verzieht. Würden die Zapfen wie bei "normalen" Uhren planpoliert sein, dann würden sie sich beim Schrägstellen in den Lagern klemmen und die Uhr bleibt stehen.
Hallo Dirk, noch ein Hinweis: Versuche bitte nicht, den Holzrahmen zu öffnen. Du würdest ihn damit zerstören. Die Holz-"Brücken" lassen sich einzeln herausnehmen. Mußt nur mal gucken, wie die arretiert sind. Z.B. mit einem Nagel, der wegzudrehen ist.
Zitat von Gnomus im Beitrag #8Hallo Dirk, noch ein Hinweis: Versuche bitte nicht, den Holzrahmen zu öffnen. Du würdest ihn damit zerstören. Die Holz-"Brücken" lassen sich einzeln herausnehmen. Mußt nur mal gucken, wie die arretiert sind. Z.B. mit einem Nagel, der wegzudrehen ist.
Danke für den Hinweis ! Hatte ich auch schon gesehen und dementsprechend zerlegt. Ich frage mich nur wie viel Spiel dürfen die Balligen Zapfen in den Messinglagern haben ? Den wenn ich die Brücken herausnehme muss mich sie ja wegklappen .Das geht aber nur mit einem Gewissen Lagerspiel ,ansonsten verklemmt alles. Die Balligkeit der Zapfen ist übrigens gut zu sehen !
Servus miteinander, möchte mich zuerst mal kurz vorstellen: Mein Name ist Willi und ich wohne in Mittelfranken. Angemeldet habe ich mich erst vor ein paar Tagen hier im Forum. Ich lese gerne in Uhren-Foren und freue mich immer über die schönen Beiträge und tollen Fotos von Uhren, egal ob Armbanduhren oder alte Uhren, von seltenen Weckern, Kaminuhren und Regulatoren. Ich sammle auch gerne diese Uhren und repariere sie auch, so weit es meine kleine Auswahl an Werkzeugen und Maschinen zulässt. Uhrmacher habe ich vor über 50 Jahren mal gelernt. Nach sieben Jahren Tätigkeit in einem Uhrenfachgeschäft wechselte ich in die Zahntechnik. (Vom Gesellenlohn eines Uhrmachers in der damaligen Zeit konnte man leider keine Familie ernähren)
Ich habe gerade von Dirk`s Hilferuf gelesen. Da ich erst vor kurzem so eine Uhrwerk repariert habe möchte ich diesen Link vorschlagen:
Hallo Willi , danke für den Link ! Mich würde brennend interessieren wie lang bei deiner Uhr das Pendel ist und was die Linse wiegt ,ebenso das Gewicht an den Ketten ! Mein Uhrwerk sieht absolut identisch aus ,könnte das selbe sein. Die Reparaturprobleme sind auch identisch ,ich muss das selbe an Arbeit investieren !
Servus Dirk, wenn die Maße von deinem Werk übereinstimmen könnte es tatsächlich das gleiche Werk sein.
Hier noch die gewünschten Angaben:
Pendellänge: 26 cm
Gewicht der Pendellinse: 20 gr. und hat einen Durchmesser von von 5,5,cm. Dazu muss ich sagen, die Linse ist nicht original, das Original bestand nur aus Messingblech und war gebrochen und ganz verbeult, etwas leichter und im Durchmesser etwas größer, ca. 7 cm.
Schwere der Gewichte: 702 gr. bzw. 731 gr. Beide haben das gleiche Zapfenmuster und sollten schon original sein.
Solltest du noch Fragen haben, darfst dich gerne an mich wenden, viel Spaß und viel Zeit bei deiner Arbeit!
Übrigens Phalos hat schon recht mit: Die Zapfen dürfen nicht plan (seitlich gesehen) poliert werden. Die Zapfen solcher Uhren sind bauchig, denn die Räder haben dadurch auch noch genug spiel, wenn sich das Holz auf Grund von Tempereatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen verzieht. Würden die Zapfen wie bei "normalen" Uhren planpoliert sein, dann würden sie sich beim Schrägstellen in den Lagern klemmen und die Uhr bleibt stehen.
Ich habe das auch mal so gelernt, aber bei meinem Werk hatte kein einziger Zapfen eine bauchige Form, alle waren zylindrisch.
Danke für die Info ! Werde erst mal so ein Pendel mit der Länge anfertigen und probieren. Zu den Lagerzapfen , das war bei mir das einzige was nicht verschlissen war und die sind tatsächlich schön bauchig .
Ich habe schon einige dieser Werke wieder hergerichtet. Es kommt immer auf die Betrachtungsweise an, aber ich meine es lohnt sich. Die Roststellen sollten relativ gut zu entfernen sein, auch an den Trieben. Ich benutze da für solche "robusten" Werke einen Glasfaserstift, allerdings mit Handschuhen. Die feinen Glasstifte im Finger sind recht unangenehm und man sieht sie nicht. Der abgebrochene Teil des einen Zeigers, ist der noch vorhanden? Lässt sich relativ gut hartlöten Sollte dir die Uhr irgendwie auf den "Wecker" gehen, würde ich dich gerne von deinen Sorgen befreien
Soooo nun ein kleiner Zwischenbericht von dieser Uhr. Ich war ja gleich am Mittwoch mit dem zerlegen gestartet damit ich schon mal mit den Holzteilen des Gehäuses anfangen konnte. Die Überraschung kam dann am nächsten Tag beim Schleifen der Holzteile. der Holzbock hatte ganze Arbeit geleistet . Eigendlich hätte alles durch neues Holz ersetzt werden müssen ,ich hatte nur noch Sägemehl und "Schwammholz " vor mir! Alles total durchsiebt vom Holzbock !!! Dann habe ich mich aber doch entschieden das Holz zumindest dauerhaft zu präparieren . Und man sollte auch ruhig später sehen können was es hinter sich hat . Okay, ich hätte jetzt auch alles füllen und spachteln können um es dann in schwarz wieder zu lackieren wie es anscheinend war, aber ich entschied mich nur zum klaren füllen und versiegeln mit einem klaren Mattlack ! Das goldene Rahmenrelief habe ich ordendlich gereinigt und gepättet , danach mit hochglanz Klarlack dauerhaft versiegelt . Auch hier wollte ich keine vollrestauration investieren mit spachteln und füllen usw. Die geschliffenen Holzteile erfuhren eine besondere Behandlung ! Das Holz wurde mehrfach mit dünnflüssigen Sekundenkleber geflutet bis nichts mehr nachsackte . Scheiss Arbeit aber bringt reichlich Stabilität zurück.grössere Löcher und Risse wurden zuvor mit Glasperlen und Kleber verfüllt . Für diese Prozedur gingen 450 ml Sekundenkleber drauf ! Nach dem Aushärten konnte das Holz wieder ganz normal geschliffen werden und im Anschluss gleich mit dem Mattlack versiegelt werden .
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06.03.2018 21:33
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