Bei AU und TU werden Steinlager normalerweise eingepresst oder mittels verformbarer Fassung fixiert. In PPU habe ich Steine bisher nur in Chatons gesehen.
Nicht sehen konnte ich, WIE die Steine fixiert wurden.

Ich befasse mich gerade mit der Konstruktions von Chatons für meine PPU. Nachdem ich vor kurzem ein Video gesehen habe, in welchem Rubinpaletten für eine Brocot-Hemmung mittels Schellack im Anker verklebt wurden, erwäge ich, Lagersteine in Chatons ebenfalls mit Schellack zu befestigen. Ich stelle mir vor, dass so ein späteres Austauschen von Lagern einfacher vonstatten geht.

Mich würde interessieren, welche Meinung die Spezialisten zu dieser Idee haben.

Roland

Also, bei Sattler z.B. sind die Steine in den Chatons eingepresst. Wüsste auch nicht, warum man da Kitten muss. Beim Anker ist das etwas anders. Die Paletten sind recht empfindlich und es muss ja auch noch eine Möglichkeit der Nachjustage geben.

LG Thomas

Die Paletten sind recht empfindlich und es muss ja auch noch eine Möglichkeit der Nachjustage geben.

LG Thomas [/quote]


Die benötigt er bei eingelackten Chatons dann auch, weil er Kraftverluste ohne Ende haben wird, da die Zapfen sicherlich nicht so Reibungsarm laufen werden.....

Hallo Roland,

ich habe bei meiner Uhr die Steine in die Chatons eingepresst. Der Stein hat gegenüber der Bohrung ein Übermaß von knapp 1/100mm bezogen auf den Durchmesser. Die Steine welche ich zur Verfügung hatte, waren sehr genau in ihrem Aussendurchmesser. Eingepresst habe ich mit einem Druckstück aus Messing. Da ich nur Steine mit einer Bohrung von 0,7mm hatte, wurden die Bohrungen entsprechend auf maß bearbeitet. Das ging sehr gut.

Viele Grüße,
Dieter

Hallo Dieter, genauso ..... dann setzt du den Stein sauber und kontrolliert. Bein Einlacken, besteht leider immer das Risiko, das der Lagerstein, nicht waagerecht und mittig sitzt, so dass Zapfen quasi verkanten oder eben unnötiger Reibungen ausgesetzt sind, die letztendlich ein Kraftverlust herbeiführen oder gar Klemmungen herbeiführen.....

Aber warum nicht mal etwas vagen, wenn man das tägl. macht, wird da auch u.U. ein brauchbares Ergebnis herauskommen, die Übung kann vieles bewegen. Nur es sei die Frage mal erlaubt, warum man da lacken möchte???? Kann man doch ebenso gut kleben, was sogar bei der richtigen Klebstoffwahl besser zu kontrollieren ist....

Ich persönlich sehe da aber keinen techn. Vorteil, gegenüber pressen oder fassen.....

LG Ellipse

Warum sollte man die Steine in den Platinen und Brücken überhaupt einkleben? Um bei den Passungen schlampiger arbeiten zu können?

An einem Anker macht das einlacken Sinn, den die Ankerpaletten würde sonst in den Anker hineingedrückt. Bei Steinen des Räderwerks fällt mir kein vernünftiger Grund ein.

Gruß
Norbert

Ich danke Euch für die schnell gelieferten Kommentare und bin etwas überrascht, wie viele der "Spezialisten" anwesend sind, auch wenn sie sich nicht ständig mit Beiträgen melden.

Zitat von nobrett im Beitrag #6

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Warum sollte man die Steine in den Platinen und Brücken überhaupt einkleben? Um bei den Passungen schlampiger arbeiten zu können?

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Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Je größer der Stein, desto leichter das Fassen.

Gruß
Norbert

Hallo Roland,

Zitat von Enno im Beitrag #1

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Bei AU und TU werden Steinlager normalerweise eingepresst oder mittels verformbarer Fassung fixiert. In PPU habe ich Steine bisher nur in Chatons gesehen.
Nicht sehen konnte ich, WIE die Steine fixiert wurden.

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Zitat

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Ich stelle mir vor, dass so ein späteres Austauschen von Lagern einfacher vonstatten geht.

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Ja, theorethisch schon .... warum wohl Rubin? weil er extrem hart ist und extrem lange durchhaelt ?

So eine PPU haengt fest an einer Wand, sie wird mit Glaceehandschuhen angefasst, wenn unvermeidlich, ehrfurchtsvoll in der 3.Person angeredet,
wo auch immer es geht vor jeglicher Umwelt geschuetzt und hingebungsvoll gewartet. Die traegt keiner mit sich rum ..... warum in 3Teufelsnamen soll man an einer so ausgefeilten und gehaetschelten Uhr ein Lager wechseln muessen?

mfG
Matthias

Ich hatte erst zum Jahresende eine Sattler in der Mache, wo ein Stein gebrochen war und empfand es gut, dass man diesen samt Fassung leicht von der Platine entfernen konnte...

LG Thomas

Guten Morgen, Roland

wenn Du an Deinem Verfahren festhalten möchtest:
In M. Stern "Die Uhrmacherei" Band 1 findest Du Schnittzeichnungen aller gängigen Schraub- und Presschatons.


Viele Grüße!

Matthias

Hallo Thomas

Zitat von masterpiece im Beitrag #10

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Ich hatte erst zum Jahresende eine Sattler in der Mache, wo ein Stein gebrochen war und empfand es gut, dass man diesen samt Fassung leicht von der Platine entfernen konnte...

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Hallo Matthias, weshalb der Stein geplatzt war, weiß ich nicht. Jedenfalls blieb die Uhr immer stehen, obwohl sie vor ca. 5, 6 Jahren schon mal revidiert wurde (über Wempe).

LG Thomas

Hallo Matthias,

Zitat von mbi03 im Beitrag #9

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Es macht halt optisch was her, grosse Rubine, in goldenen Chatons, mit blauen Schrauben .... da sieht man scheinbar was man fuers Geld bekommt .... .
Mich machen solche Blender immer misstrauisch, viel zu oft sollen sie ueber Fehlkonstruktionen, oder ueberzogenen Werbeversprechen hinwegtaeuschen.

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Zitat von mbi03 im Beitrag #9

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An einer PPU in grossen Umfang Steinlager einzusetzen, drueber wuerde ich mehrmals nachdenken.

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Hallo zusammen,

ich persönlich sehe nichts verwerfliches wenn man die Wellen bis zum Zwischenrad in Steine lagert. Dies Steine in Chatons zu pressen finde ich auch völlig in Ordnung. So habe ich es mei meiner Sekunden-Pendeluhr auch gemacht. Mehrere Gründe haben mich dazu bewogen, die Steine nicht direkt in die Platine zu pressen, sondern den Mehraufwand über die Anfertigung in ein Chaton zu investieren:

Zum Startpunkt des Baus war mir noch nicht klar ob ich überhaupt Steine für meine Uhr bekomme, deshalb von vornherein die Überlegung die Lager Auswechselbar zu machen, um danach ohne Aufwand auf Chatons mit Steine wechseln zu können.

Dann finde ich ein Chaton, das mit einen schönen Kegel auf den Aussendurchmesser des Steins abgestimmt ist schöner, als wenn einfach eine 4mm Bohrung in der Platine ist.

Ich habe in der Zwischenzeit an etlichen PPU´s mitarbeiten dürfen, welche auch nach nachgewiesenen 50 jähren Einsatz in der Sternwarte keinerlei Verschleiß an den Steinen gezeigt haben. Das hat mir imponiert.

Ein weiter Punkt wäre möglicherweise, dass man so eine Uhr für sich bauen möchte und dann soll sie auch etwas besonderes werden, will heißen, man muss nicht wirtschaftliche Berechnungen in den Vordergrund stellen, da ja keine Serie zu fertigen ist.

Dass man mit anderen Werkstoffen so wie Harrison auch sehr sehr genaue Uhren bauen kann, steht außer Frage. Nur wenn man den üblichen Weg geht und seine Uhr nach den "üblichen" Vorbildern fertigt, dann gehören die Steine mit dazu.

Viele Grüße,
Dieter