Hallo Forum,

hätte mal wieder eine allgemeine Frage.

Ich wollte mal wissen, welche vergütbaren Stähle für Federn (für Gesperre, Feinregulierungen oder Ähnliches) im Allgemeinen verwendet werden. Eine gute Verfügbarkeit wäre natürlich auch gewünscht.
1.1231 und 1.1248 habe ich bereits mal herausgesucht.

An 1.2210 (Silberstahl) hatte ich wegen der einfachen Wärmebehandlung auch schon gedacht, aber Platten- oder Blechmaterial ist nicht zu bekommen. (Man könnte natürlich auch ein Vierkantmaterial längs zersägen)

Was meint ihr dazu?

Danke und Gruß
MH

Das hängt sehr von der Größe deiner Federn ab und ob Du die Wärmebehandlung nachher selber machen willst, oder ob Du fertiges Federstahlblech verarbeitest.
1231 und 1248 sind sicher nicht umsonst als Material für kleinere Federn sehr verbreitet.

http://www.stahlbecker.de/sites/stahlbec...gehaertet_1.pdf

Das Material soll im Ausgangszustand feilbar sein, die Wärmebehandlung würde ich gerne anschließend selbst durchführen (mit allen Risiken ).
Von den Dimensionen her ziele ich auf Größen ab wie sie in Taschenuhren vorliegen können.

Habe bisher immer bereits gehärtete Sperrfedern für Roskopftaschenuhren umgearbeitet.

Hier ein Beispiel:

Defekte Feder mit Ausgangsmaterial:
20170202_125423.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Fertige Feder neben defekter und Bohrer mit 1/8"-Schaft:
20170202_164228.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Neue Feder in montiertem Zustand:
20170202_165653.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Das war das erste Mal, dass ich so etwas angefertigt habe. Zum Bohren hatte ich das Werkstück auf einer Messingplatte aufgelackt.
Um die Problematik beim Härten kleiner Teile weis ich, dennoch möchte ich es versuchen. Habe hierzu schon einige Artikel gefunden.

Gruß
MH

Ich umgehe solche Problematiken einfach, indem ich eine Zugfeder einer Uhr dazu verwende und alles im angelassenen Zustand bearbeite. Ist etwas mühevoll, geht aber. So fertige ich sogar Zeiger für Großuhren nach, die danach sehr stabil bleiben. Anschließend müssen sie nur noch geschliffen und wieder blau angelassen werden.
Das schöne an diesem Material ist, dass es in verschiedensten Stärken verfügbar ist, wenn man nicht jede defekte Großuhr-Zugfeder einfach wegwirft, sondern aufhebt.

Frank

Danke für den Tipp, Frank!

Für Materialstärken unter 0,5mm scheint das eine gute Alternative. Wie sieht es mit dem Flachrichten aus?
Ist ja auch ggf. das Problem bei selbst gehärteten Teilen aus Blechmaterial.

Bei Blechen sehe ich jedoch immer den Vorteil beim Anreißen. Man kann um eine Mitte weite Radien schlagen und die Handhabung beim Bohren wird auch erleichtert. Außerdem würde ich gerne die Geschichte mit der Wärmebehandlung weiter verfolgen und da halte ich eben eine konstante Qualität beim Ausgangsmaterial für unumgänglich aufgrund meiner eigenen mangelnden Erfahrung auf dem Gebiet.

Hallo,

Zitat von MH im Beitrag #5

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Für Materialstärken unter 0,5mm scheint das eine gute Alternative. Wie sieht es mit dem Flachrichten aus?
Ist ja auch ggf. das Problem bei selbst gehärteten Teilen aus Blechmaterial.

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Alles klar, danke für die Rückmeldung!

In jedem Fall muss ich erst das Material besorgen, werde deshalb auch mal nach alten Zugfedern Ausschau halten. Muss mich ohnehin noch etwas im Handwerk üben, da wird noch genug Ausschuss produziert!

Im Prinzip könnte man doch auch das Material einer ausgedienten Feile nehmen? Ausglühen, bearbeiten, härten und dann anlassen...