Meine Verwandschaft ist anscheinend der Auffassung, dass ich immer noch zu wenige Uhren besitze. Darum schenkte sie mir zum Geburtstag eine Digitaluhr mit Digitron-Röhren. Solche und ähnliche Uhren werden als Bausätze angeboten und können selbst von Nicht-Elektronikern aufgebaut werden, wenn sie wenigstens etwas löten können. Die Anleitung ist idiotensicher.

Die Elektronik steckt in einem sehr kompakten und ansehnlichen Kunststoffgehäuse. Für die Spannungsversorgung kommt ein besonderer Steckernetzteil zum Einsatz, der zwei verschiedene Versorgungsspannungen gleichzeitig liefert. Die Leistungsaufnahme der Uhr wird mit etwa 1 Watt angegeben.

Der DCF-Empfänger besitzt ein eigenes Gehäuse mit einer 1,5 m langen Anschlussleitung und kann somit an einem geeigneten Ort auf den DCF-Sender Frankfurt ausgerichtet werden.

Stunden- und Minutenziffern sind 11 mm hoch, die Sekundenziffern etwas kleiner. Alle 10 Sekunden wird für etwa 2 Sekunden das Datum (TT:MM JJ) angezeigt.

Auch bei heller Umgebung ist die Anzeige gut zu erkennen. Der Entwickler gibt an, dass die Röhren nur mit 80% des möglichen Anodenstroms betrieben werden, um die Lebensdauer zu erhöhen.
Man könnte den Kontrast noch verbessern, indem man die Röhren mit grünem Glühlampenlack einfärbt.
Ursprünglich gab es bei diesen Uhren einen Fotowiderstand. Mit dessen Hilfe passte sich die Helligkeit der Anzeige der Umgebungshelligkeit an. Vermutlich aus Gewinnoptimierungsgründen ist dieser nützliche Schaltungsteil weggefallen.

Ursprünglich kamen für den blinkenden Doppelpunkt auch eine Anzeigeröhre zum Einsatz. Diese wurde nun durch zwei weiße LED ersetzt, die aber mit ihrer Lichtfarbe gut zu dem bläulichen Grün der Anzeigeröhren passen.
Ihr Blinkrhythmus entspricht exakt dem empfangenen DCF-Signal und kann somit beim Ausrichten des DCF-Empfängers helfen.

Zu jeder vollen Stunde gibt die Uhr einen Gongschlag von sich. Dieser wird von einem Soundmodul bereit gestellt und klingt wie der Spiralgong eines einfachen Hausregulators.
Bei Bedarf lässt sich der Soundmudul mit einem anderen, bis zu 10 s langen Geräusch (WAV-Datei) laden. Mir genügt der unaufdringliche Gong vollkommen.

Als besonderes Highlight gibt es ein Lowlight: Die Röhren werden von unten mit jeweils einer blauen LED angestrahlt. Aaahhh!
Diese Lichtshow kann man mittels Schiebeschalter sogar abschalten OOOhhh!

So sieht die Uhr aus:
TiU xxx digital Roehren IV-6 3A (rgx118).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Für dieses Bild habe ich mal eine hohe Auflösung gewählt. Dadurch kann man das Innenleben der Anzeigeröhren gut betrachten. Der senkrechte Heizdraht der direkt geheizten Kathode ist in der Mitte jeder Röhre zu erkennen.
Anzeige nah.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Mangels anderer geeigneter Aufstellorte dient diese Digitaluhr nun in meiner Uhrenwerkstatt als Zweit-Funkuhr und hat mit dieser Aufgabe auch schon ihr Können bewiesen: Die Zeitanzeige des DCF-Weckers, der gewöhnlich als Zeitnormal zum Einregulieren der CTW-Hauptuhr dient, hatte nämlich eine Minute Abstand zur Röhrenuhr.
Zunächst glaubte ich, dass die neumoderne Röhrenuhr spinnt, aber es war der LCD-Wecker. Nachdem ich ihm kurz den Saft (die Batterien) geklaut hatte, wurde er vernünftig und zeigte wieder die richtige Uhrzeit an.

Roland

Ich persönlich mag Nixie's mehr.
Der Vorteil von VFD's ist dass die mit einer wesentlich geringeren Spannung laufen als Nixie's.
Der Nachteil ist, dass sie eine Heizspannung benötigen.

Viel Spaß mit der Uhr :)

Hallo Roland

Gibt es da auch eine Bezugsquelle dazu? Ein befreundeter Kollege ist Sammler solcher Uhren.

Gruß Gerd

Gibt es. Dies ist der Link zu der Seite:
gr-projects

Roland

Zitat von Phalos im Beitrag #2

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...Ich persönlich mag Nixie's mehr...

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Zitat von Enno im Beitrag #1

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Meine Verwandschaft ist anscheinend der Auffassung, dass ich immer noch zu wenige Uhren besitze. Darum schenkte sie mir zum Geburtstag eine Digitaluhr mit Digitron-Röhren. Solche und ähnliche Uhren werden als Bausätze angeboten und können selbst von Nicht-Elektronikern aufgebaut werden, wenn sie wenigstens etwas löten können. Die Anleitung ist idiotensicher.

Die Elektronik steckt in einem sehr kompakten und ansehnlichen Kunststoffgehäuse. Für die Spannungsversorgung kommt ein besonderer Steckernetzteil zum Einsatz, der zwei verschiedene Versorgungsspannungen gleichzeitig liefert. Die Leistungsaufnahme der Uhr wird mit etwa 1 Watt angegeben.

Der DCF-Empfänger besitzt ein eigenes Gehäuse mit einer 1,5 m langen Anschlussleitung und kann somit an einem geeigneten Ort auf den DCF-Sender Frankfurt ausgerichtet werden.

Stunden- und Minutenziffern sind 11 mm hoch, die Sekundenziffern etwas kleiner. Alle 10 Sekunden wird für etwa 2 Sekunden das Datum (TT:MM JJ) angezeigt.

Auch bei heller Umgebung ist die Anzeige gut zu erkennen. Der Entwickler gibt an, dass die Röhren nur mit 80% des möglichen Anodenstroms betrieben werden, um die Lebensdauer zu erhöhen.
Man könnte den Kontrast noch verbessern, indem man die Röhren mit grünem Glühlampenlack einfärbt.
Ursprünglich gab es bei diesen Uhren einen Fotowiderstand. Mit dessen Hilfe passte sich die Helligkeit der Anzeige der Umgebungshelligkeit an. Vermutlich aus Gewinnoptimierungsgründen ist dieser nützliche Schaltungsteil weggefallen.

Ursprünglich kamen für den blinkenden Doppelpunkt auch eine Anzeigeröhre zum Einsatz. Diese wurde nun durch zwei weiße LED ersetzt, die aber mit ihrer Lichtfarbe gut zu dem bläulichen Grün der Anzeigeröhren passen.
Ihr Blinkrhythmus entspricht exakt dem empfangenen DCF-Signal und kann somit beim Ausrichten des DCF-Empfängers helfen.

Zu jeder vollen Stunde gibt die Uhr einen Gongschlag von sich. Dieser wird von einem Soundmodul bereit gestellt und klingt wie der Spiralgong eines einfachen Hausregulators.
Bei Bedarf lässt sich der Soundmudul mit einem anderen, bis zu 10 s langen Geräusch (WAV-Datei) laden. Mir genügt der unaufdringliche Gong vollkommen.

Als besonderes Highlight gibt es ein Lowlight: Die Röhren werden von unten mit jeweils einer blauen LED angestrahlt. Aaahhh!
Diese Lichtshow kann man mittels Schiebeschalter sogar abschalten OOOhhh!

So sieht die Uhr aus:


Für dieses Bild habe ich mal eine hohe Auflösung gewählt. Dadurch kann man das Innenleben der Anzeigeröhren gut betrachten. Der senkrechte Heizdraht der direkt geheizten Kathode ist in der Mitte jeder Röhre zu erkennen.


Mangels anderer geeigneter Aufstellorte dient diese Digitaluhr nun in meiner Uhrenwerkstatt als Zweit-Funkuhr und hat mit dieser Aufgabe auch schon ihr Können bewiesen: Die Zeitanzeige des DCF-Weckers, der gewöhnlich als Zeitnormal zum Einregulieren der CTW-Hauptuhr dient, hatte nämlich eine Minute Abstand zur Röhrenuhr.
Zunächst glaubte ich, dass die neumoderne Röhrenuhr spinnt, aber es war der LCD-Wecker. Nachdem ich ihm kurz den Saft (die Batterien) geklaut hatte, wurde er vernünftig und zeigte wieder die richtige Uhrzeit an.

Roland

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Den guten Service kann ich bestätigen. Bei meiner Uhr war am zweiten Tag die Anzeige weg. Der Stundengong kam noch.
Telefonanruf, hin geschickt, zurück erhalten, Rechnung 0 Euro. Kommentar: "Das passiert manchmal".

Übrigens
Falls die Anzeige des Datums nicht alle 10 Sekunden erfolgt, ist wahrscheinlich das DCF-Signal doch zu schwach oder zu stark gestört. (PC-Monitor, Handy, Leuchtstoffröhren)

Roland