Hallo, ich mache das ja nurmehr ganze zwei Jahre, und dennoch kommen jetzt schon die Leute mit allen möglichen Uhren auf mich zu, ob ich denn mal gucken könne. Hier nun ein unmarkierter Küchenwecker, der nicht mehr ticken tun solle. Alter "etliche Jahrzehnte". Ich mag ja neue Rätsel.
Man kann ihn aufziehen, und bei der ersten Präsentation tickte er tatsächlich nicht. Ich habe mit einem Putzhölzchen die Zahnräder direkt angeschoben und fand keine Probleme in der Kraftübertragung. D.h. bei manueller Gabe von Kraft aufs innersten Zahnrad tickte die Unruh. Wenn man den Wecker zurückdreht, bimmelt er auch ordnungsgemäß.
Als ich den Wecker zu Hause hatte, tickte er nach aufziehen nun doch. Und siehe da: Zahnverlust am zentralen Zahnrad. Den konnte ich nun sehen, weil er in den Ausschnitt gedreht war. Wahrscheinlich hatte ich irgendwann genug mit dem Hölzchen angeschoben, dass die Zahnlücken weiter gezogen waren. 20230623_143700.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich liess ihn mal die letzten fünf Minuten von selbst anticken und ja, hat gebimmelt. Bißchen lagenanfällig erschien er mir, wundert nicht, bei dem Alter.
Zum wegwerfen ist er zu schade, das krich ich doch hin, oder?
Ich konnte natürlich nicht genau am eingebauten Zahnrad messen, aber es könnte 21,6 mal 1,8 mm haben. Zahnzahl unbekannt, drei Fähne fehlen.
Hat jemand hilfreiche Tipps zur Demontage und Ersatzteilbeschaffung?
"Ich muss nochmal zum Uhrmacher, da fehlt noch ein Teil."
Ich habe jetzt auch mal das Forum durchsucht und Youtube und das andere Forum und das Internet. Ich fand wenig Hilfreiches, was die Sicherheit im Umgang mit dieser Doppelfeder betrifft. Die gefundenen Beiträge endeten leider ohne konkrete Hinweise zur sicheren Demontage (Vorspannung!) und Montage. Wahrscheinlich, weil die Neuanschaffungskosten bei diesen Gerätschaften im Unverhältnis zur Reparatur stehen.
Ich fände es trotzdem schade, so einfach aufzugeben. Ggfs kann man die Federn irgendwie fixieren, um von oben an das Zahnrad mit den fehlenden Zähnen zu kommen?
Ich bin weiterhin dankbar im Voraus für jeden Hinweis.
"Ich muss nochmal zum Uhrmacher, da fehlt noch ein Teil."
Das ist ja zur Hälfte aus Plastik… was willst du denn da reparieren? Ich weiß nicht, ob jemand Plastik-Ersatzteile hortet, die werden mürbe mit der Zeit…
Grüße aus Berlin, Ingo -----------------------------------
Ich würde gerne das zentrale Plastikrad ersetzen. Das wird sich was passend gemachtes finden oder ihr behaltet recht. Versuchen will ich es, das ist eben ein Gefallen für jemanden, dem ich gerne einen Gefallen tun möchte.
Danke für die Einschätzungen. D.h. ich betrete Neuland, wo kein Uhrmacher bei klarem Verstand hin will? Wenn es mit dem Rad und ein wenig Öl für die Unruhzapfen nicht getan ist, muss ich wohl aufgeben.
"Ich muss nochmal zum Uhrmacher, da fehlt noch ein Teil."
Die Lagenanfälligkeit dürfte wohl an der Körnerunruhe liegen,Stift raus samt Unruhe, reinigen und schauen wie die Spitzen ausschauen. Karies sehe ich auf dem Foto nicht, aber ohne zerlegen wird das nichts werden.
Vor allem andauernd. Der Wecker tat eine Weile, wahrscheinlich weil das Trieb an der Karies vorbei war. Aber alles geht rund, jetzt ist das Treib wieder an der Stelle und hat den nächsten Zahn gefressen...
Die Lagenanfälligkeit ist das kleinere Problem. Das Hauptthema ist, wie auch schon in den anderen Threads zu solchen Weckern erwähnt, die Doppelfeder abzuspannen und später wieder Vorspannung herzustellen. Dazu fand ich weder Notizen noch Videos.
"Ich muss nochmal zum Uhrmacher, da fehlt noch ein Teil."
Die Minutenscheibe aufsetzen,Luft lassen und im entspannten zustand das Silberne Rad (2) über die Nase heben und die Umdrehungen Zählen,das sollte dann die Vorspannung sein.
Ich habe mich jetzt dran gewagt. Die Doppelfeder habe ich mit einem Blumendraht gesichert. Das bewirkt, dass sie mir nicht komplett um die Ohren fliegt. Aber Spannung hat sie verloren beim Auseindernehmen. 20230730_172413.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt habe ich alle Teile im Zugriff, weiss nicht, ob ich das je wieder zusammen bekomme.
Nur das eigentliche corpus delicti: wie komme ich an dieses Zahnrad dran? Hat wer ne Idee, wie das fixiert ist? Wurde da gequetscht? 20230730_190112.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Für jegliche Hinweise bin ich im Voraus dankbar!
"Ich muss nochmal zum Uhrmacher, da fehlt noch ein Teil."
Danke für Deine Antwort! Rückseite das Gleiche, tätch sagen. Hier nochmal beide Seiten mit etwas funktionellerem Hintergrund, Kunstlicht und Tageslicht. 20230731_151219.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20230731_151958.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20230731_151153.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
D.h. wenn das genietet ist, wäre es noch am einfachsten, das ähnlich wie beim Unruhreif abzudreh-dremeln und hoffen, dass man hinterher wieder was draufnieten kann? Ich lege das nochmal unters Mikroskop.
Aber wenn das so ist, dann tendiere ich langsam auch dazu, dem ursprünglichen Rat weiter oben zu folgen.
Danke nochmal Manfred, dass Du Dich hier nicht abwendest. Wenn Du oder noch jemand anders ne Idee hat, die mit meinem Bastlerniveau machbar wäre, bin ich weiterhin vorauseilend dankbar für jeden Tipp!
"Ich muss nochmal zum Uhrmacher, da fehlt noch ein Teil."
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23.06.2023 15:41 (zuletzt bearbeitet: 23.06.2023 15:44)
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