für die Freunde der Experimentalreinigung habe ich ein Originalrezept aus W. Diebeners "Werkstattrezepte für Uhrmacher". Keine Datumsangabe, ich vermute um 1920:
In anderen Rezepten der frühen Nachkriegszeit (Jendritzki Werkstattwinke) wird noch "Seifengeist" zugesetzt, der aber heute nicht mehr erhältlich ist.
Standard Reiniger für Großuhren ist heute Elma Red, früher Elma 1:9. Damit kann man nichts falsch machen, ich empfehle allen, die ernsthaft Hobbyuhrmacherei betreiben, für Großuhren einen solchen Reiniger zu verwenden, der müßte auch für Privatpersonen erhältlich sein.
Elma Red ist auch mein Favorit, ob mit oder ohne Ultraschall. Die Teile anschließend gut abwaschen und in Isopropanol baden, um das restliche Wasser von den Teilen zu lösen, trockenblasen oder fönen. Zur Vermeidung von Kalkflecken idealerweise destilliertes Wasser verwenden. Bürsten und stochern musst Du trotzdem. Die Lagerbohrungen und Verzahnungen müssen penibel sauber sein. Ich hoffe, Du hast vor dem Zerlegen ein paar Fotos gemacht. Grüße Achim
Zitat von Triebwerkler im Beitrag #11So richtig überzeugt für den Aufriss auf dem Balkon bin ich nicht
Platinen mit diesem Streifenschliff sind meistens lackiert, Schellack oder Nitro. Ich wusste das auch nicht und habe mich gewundert, warum bei den Platinen meiner Bohmeyer in der Ammoniaklösung nichts passiert. Habe die Lackschicht dann mit Aceton abgewischt, die angeweichten Reste mit eine feineren Messingdrahtbürste abgemacht und dann noch mal in Reinigungslösung eingelegt und im Bad mit einem Messingbürstchen nachgeholfen. Anders habe ich die Schleifriefen nicht sauber bekommen. Mühsam. Habe die Platinen danach nicht neu lackiert.
Vielleicht hätte auch Bürsten mit Wiener Kalk geholfen?
Ich danke euch für den regen Erfahrungsaustausch. Ich bin erstmal mit meinem Vorgehen mit Salmiak Geist und Fitt Lösung auch zufrieden und danach mit Spiritus drüber. Da worauf es mir ankam in den Lagern war dann doch der Zahnstocher die Waffe überhaupt ^^ Die Ursachenbekämpfung ist mit Plexiglas dann auch in Gang.
Triebwerkler
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Rückplatte komplett.jpg
Zitat von Triebwerkler im Beitrag #23Ich bin erstmal mit meinem Vorgehen mit Salmiak Geist und Fitt Lösung auch zufrieden und danach mit Spiritus drüber.
Ich hoffe, du hast nicht die Wasserspülung zwischen alkal. Fitlösung und Spiritus, vergessen.
Leute jetzt mal im Ernst ich trinke keinen Alkohol. Hab ne halbe Stunde die beiden Grundplatten in der Schmatze gelassen dann ein paar Minuten abtropfen dann mit Spritus vollständig gespült mit Pinsel mechanisch eingearbeitet und dann trocken gerieben und mit Zahnstocher die Lager blank gemacht. Sollte ich da jetzt noch mal ran? Bin leider eher Flugtriebwerktechniker weniger Chemiker 😅
Es gibt doch Banalitäten, die auch ein Raketenwissenschaftler als logisch erkennen sollte. Schüttest du Fit und Salmiak in Alkohol oder in Wasser um die Reinigungslösung zu erhalten? Womit entferne ich dann logischerweise Rückstände der Reinigungslösung? Kurz nachgedacht: Wozu dient der Alkohol? Vielleicht um Wasser aus Ecken zu "ziehen", an denen es schlecht verdunstet? Auf jeden Fall nicht, um Seife und Lauge abzuspülen. Wässige Lösungen mit Wasser spülen, wasserfreie Lösungen mit speziellen Spülmitteln spülen.
Eventuell ist auch etwas Lektüre zur Problematik hilfreich.
So da issa wieder. Heute über Nacht erstmal Testlauf. Auf jeden Fall hört die sich gewaltig kraftvoller an mit sauberen und präzise geölten Lagern. Das Gehäuse ist soweit auch fertig. Ich danke euch soweit für eure Hilfe und hoffe der Kaminuhr ist auch geholfen. Die meine ist dann auch als nächsten dran wenn die Standuhr wieder zusammen ist. Anbei konnte ich die Splinte nicht komplett durch die Stehbolzen durchtreiben. Seht ihr da Probleme wenn sie nicht bei allen 4 Stehbolzen durch gehen? Sie sitzen aber fest die Bolzen und in die beiden Grundplatten leicht eingetrieben. Video konnte ich wegen der Größe leider so nur als Link hier beifügen.
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07.11.2023 16:57
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