Vor 20 Jahren hatte ich mal eine defekte Ruhla-Wanduhr mit folgender Ausstattung:
Unruh, Antrieb über einen Elektromagneten (Speisung mittels Monozelle), der in gewissen Zeitabständen eine Antriebsfeder aufgezogen hat. Die Hemmung war ansonsten herkömmlich aufgebaut, keine Unruh mit Spule.

Kann jemand von Euch aus dem Stegreif sagen, welche Modelle in Frage kommen? Das Kaliber 410 (49-11) ist es nicht, die Unruh war normal waagerecht eingebaut.
https://www.glashuetteuhren.de/kaliberue.../kaliber-49-11/

Hallo,
vielleicht war es das Kaliber UMF 42-50... https://watch-wiki.org/index.php?title=UMF_42-50

Danke für den Tip, das könnte es tatsächlich gewesen sein.
Wie wurde das Aufziehen realisiert? Beim Ablaufen muß irgendwie ein Kontakt geschlossen werden.

Ich glaube am Sekundenrad war ein kleiner Hebel der den Kontakt für den Klappankermechanismus der Spule auslöste. Ganz genau weiß ich es allerdings auch nicht mehr.. masterpice könnte es wissen.

Das Werk wird mittels Klappanker (eine Art Relais) aufgezogen.
An der Ankerklappe befindet sich ein Kontakt. Die Welle des Kleinbodenrades ist verlängert, auf dieser Verlängerung (Welle) ist eine Federhaus aufgesetzt, mit einer feinen Feder. Diese Feder wird über das Sperrad mit Gegengesperr gespannt, genau in dem Moment, wo der Kontakt des Sperrades gegen den Ankerklappenkontakt läuft.
Dadurch zieht das Ralais an und schleudert das Sperrad weg.

Das Grundwerk dieser Uhr stammt von der Ruhla TU "Saturn".

@Redak

LG Thomas

Danke für die Erklärungen, ich kann es mir ungefähr vorstellen. :)
Oft scheint das Werk nicht aufzutauchen, habe sonst keine weiteren Bilder und Infos gefunden.

Hier mal noch einige Datailfotos....

Sehr schöne Bilder, danke Dir!
So langsam kommen die Erinnerungen wieder. Ich hatte das defekte Uhrwerk damals von meiner Großmutter erhalten, als kleiner Stöpsel war ich natürlich nicht in der Lage, es zu reparieren. Das typische Müll-Schicksal mußte dieses Werk also leider auch widerfahren. :(

Vom Anker hatte sich eine Palette gelöst, das konnte ich als Fehler damals erkennen.

Falls jemand noch solch ein Kaliber herumliegen hat, würde ich es gerne nehmen. Interessant finde ich die Feinstellung, das könnte glatt in das entsprechende Foren-Thema aufgenommen werden. :)

Danke Dir! Ich glaub, mit so einem Werk kann ich dienen.
Dieses hier würd ich selber behalten, da ich bei den meisten Lagern Steine eingesetzt habe. Die Messinglager sind immer relativ schnell ausgelaufen. Allerdings waren die Werke, als meine Lehre anfing, auch nicht mehr aktuell.

LG Thomas