Wie sieht das eigentlich mit mechanischen Dosenbarometern aus? Werden die geölt, d.h. bräuchten die auch mal eine Revision?
Bei meinem Barometer ist die Spitzenlagerung des großen Hebels eingelaufen; zum Glück kann man die Schrauben ja nachziehen und das Spiel wieder verringern. Wenn man sich vorstellt, wie oft der Zeiger über die Jahrzehnte hin- und herläuft...

Klassischerweise ist das ja Arbeit des Optikers.

Die Lager zu ölen ist -so glaube ich- sinnlos, weil sie meistens viel Luft haben und das Öl nach sehr kurzer Zeit verlaufen wäre.

Was hingegen sinnvoll sein kann, ist etwas Paletten/Ankeröl (also 1) an die kleine Gliederkette zu geben, welche die Zeigerachse dreht.
Wenn das System mit Seidenfaden statt Kette funktioniert ist das natürlich sinnlos.

Viele Grüße !

Optiker? Ja, das Barometer soll schließlich einen guten optischen Eindruck hinterlassen... ;)

Für problematisch halte ich die Spitzenlagergung des großen Hebels. Das ist mit Schrauben (zum Einstellen des Lagerspiels) realisiert, die kegelförmige Enden haben und meiner Meinung nach eine winzige Menge Öl vertragen können.
Die Kette würde ich auch ölen, das erscheint mir sinnvoll.

Da ist vielleicht ein gutes Fett an dem Lagerspitzen des Druckbleches fast sinnvoller als Öl.

Vielleicht kommt ja noch ein Fachmann zu Wort...

Mit Gruß

Eigentlich wird die Mechanik der Aneroidbarometer nicht geölt oder gefettet. Die Winkelbewegungen der gelagerten Teile sind relativ klein und recht langsam, außer bei drohenden Gewitter oder Tsunami.
Ich würde das besagte Lager (Körnerspitzen) spielfrei einstellen und die Kette maximal mit Petroleum abtupfen. Öl würde nach ein gewissen Zeit eintrocknen und die Kette eher unbrauchbar machen.

LG Thomas

Dann frage ich mich, wieso das Lagerspiel so extrem groß war (vielleicht 1 mm in axialer Richtung). Steter Tropfen höhlt den Stein, das Barometer macht praktisch täglich Bewegungen, die sich im Laufe der Jahrzehnte aufsummieren. Messing auf möglicherweise nicht oder nicht einwandfrei polierten und furztrockenen Spitzen muß sich doch abreiben. Kann natürlich auch sein, jemand hat mal aus unerfindlichen Gründen das Lager verstellt...

Das Problem ist, daß mit dem fehlenden Öl die Reibung so groß ist, daß eine Hysterese bleibt. Man muß also vor dem Ablesen kurz gegen das Glas klopfen.

Dass mit dem leichten Anklopfen ans Barometerglas habe ich schon als Kind gelernt! Selbst an ein Quecksilberbarometer muss man leicht an die Röhre vorm (richtigen) Ablesen klopfen! Je nach Glasqualität bleibt da auch das Hg hängen...
Beim mechanischen Barometer hat man mehrere Reib- und Lagerstellen, die sich summieren. Dass der Zeiger noch etwas nachruckt, hat sogar einen Vorteil, man erkennt sofort die Tendenz, ob fallender oder steigender Luftdruck. Nicht immer hat man den Merkzeiger beim letzten Ablesen eingestellt.
Die Masse der Baros sind recht einfach und nach dem selben Schema aufgebaut. Von der Qualität einer einfachen Stiftankeruhr.
Ich habe auch schon oft dieses Lager nachgestellt, aber noch einen Abrieb feststellen können. Diese Werke wurden sicherlich nicht von große, berühmte Uhrmachermeister montiert....