Hallo, als Besitzer von 5 alten Kuckucksuhren (1-tage-Werke, mechanisch) habe ich Probleme mit der Schlagkennung, und zwar den Schlag zur halben Stunde. Ich habe die Uhren alle im Web ersteigert und zum Teil durch neue Ketten, Pendel, Gewichte etc. wieder zum Laufen gebracht. Ich benutzte ein spezielles Öl für Großuhren. Das Uhrwerk, um das es geht, ist ein Regula A 35. Es sieht so aus, als wenn ewas klemmt, zu schwer geht, Öl verharzt ist etc. Die Auslösung des Stundenschlags über den Auslösehebel funktioniert, aber die Schlagauslösung zu halben und zur vollen Stunde bleibt sehr oft aus. Vielleicht haben Sie eine Tipp für mich, was ich tun kann. Herzlichen Dank im Voraus.

Hallo Paulchen,
erstmal Willkommen hier im Forum. Und dann gleich eine Warnung: Der Versuch, verharztes Öl durch eine neue Ölung (und sei es das ideale Öl für den jeweiligen Uhrentyp) geschmeidig zu machen, geht in der Regel nach hinten los. In der vergangenen Phase des "Trockenlaufs" der Uhr wurde durch Staubteilchen, Metallabrieb und Ölharz eine Pampe gebildet, die sich auf die Lager abgesetzt hat und irgendwie noch einen "Notbetrieb" ermöglichte. Wenn du dann mit neuem Öl die Pampe auflöst, geht die Zerstörung los: Vor allem der Metallabrieb, der davor wie in einem Kuchen fest saß, wird jetzt frei und beginnt, Lager und Zapfen abzuschmirgeln. Die Löcher der Lager werden größer, der Zapfen der Zahnräder wird dünner. Bei großen Maschinen mag das nicht viel ausmachen, aber ein Uhrwerk ist in der Empfindlichkeit sogar jenseits der Feinmechanik. Beim Abrieb von Lagern und Zapfen verändert sich der Eingriff der Zahnräder um wenige μ. Das reicht schon aus, um die komplizierte Verzahnung (z.B. Zykloiden- oder Evolventenverzahnung) aus dem Lot zu bringen, wodurch die Reibung der Zahnräder untereinander (die theoretisch so gut wie gar nicht auftreten sollte) extrem erhöht wird. Das hat wiederum große Auswirkungen sowohl auf die Gandauer wie auch auf die Ganggenauigkeit.
Hast du die Werke auseinander genommen? Beim Zusammenbau des Schlag/Ruf-Werks kann man viele Fehler machen.
Grundsatz: alle Zahnräder, die irgendwelche Stifte, Kurvenscheiben, Sternscheiben müssen eine bestimmte Stellung zueinander haben. Also ein Zahn des einen Zahnrads muß zwischen zwei ganz bestimmte Zähne oder Triebstifte des benachbarten Zahnrads eingreifen. Ansonsten geht das Schlagwerk entweder gar nicht oder äußerst unregelmäßig.

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