heute viel mir zufällig auf dass das mittlere Gewicht meiner Standuhr leicht hin und her pendelt. Es handelt sich um ein Uhrwerk mit Westminsterschlagwerk also drei Gewichte. Die Uhr steht fest auf massivem Boden und ist optimal ausgerichtet. Es gab und gibt keine Erschütterungen in diesem Raum und ich bemerkte das Pendeln heute sofort als ich den Raum betrat. Das Gewicht befindet sich z.Z. mit seiner Oberkante in etwa auf der Höhe der Oberkante der Lyrapendellinse, die beiden äußeren Gewichte hängen ca. 30cm oberhalb da das Schlagwerk komplett abgeschaltet ist. Das Gewicht bewegt sich nun schon den ganzen Tag schön gleichmäßig ohne schneller oder langsamer zu werden. Befindet sich das Gewicht irgendwie in resonanz mit dem Lyrapendel? Wie kommt dieses pendeln zustande?
Uuups, sehe gerade das ich in Wanduhren gepostet habe, der Beitrag sollte aber bei Standuhren rein, kann einer der Mods bitte verschieben.
Das kenn ich, hatte ich auch mal, allerdings bei einer Wanduhr die an einem Pfosten hing. Bei mir lag es daran, dass das Pendel den pfosten in leichte Schwingung versetzt hat und somit die ganze Uhr leicht hin und her pendelte, somit schwing auch das Gewicht an der Kette. Bei der Standuhr könnte es vielleicht daran liegen, dass auch hier das Pendel, das Gehäuse in leichte Schwingung versetzt, weil die Seitenwände nicht ganz verleimt sind oder s.ä.
ja Phalos das währe eine Möglichkeit, aaaaber warum pendelt nur das mittlere Gewicht. Ob das Gehäuse Schwingungen überträgt weis ich nicht, kann ich mir aber kaum vorstellen, ( was nicht bedeuten soll das es nicht doch so ist )den es besteht aus 15mm starkem Massivholz, auch die Rückwand. Ich habe heute mal alle Gewichte auf die gleiche Höhe gebracht, der Effekt ist der gleiche in der Mitte pendelt es und die äußeren Gewicht hängen ruhig an ihren Ketten. Wenn ich das Pendel anhalte hört das Gewicht auch auf zu pendeln also interagieren Pendel und Gewicht miteinander.
Na ja das bedeutet wohl es muß irgendeine kraftschlüssige und bewegliche Verbindung zwischen Pendel und Gewicht geben. Prüfe doch mal die Lager des Gehwerks, unter Umständen passiert die Kraftübertragung ja vom Ankerrad über die Gehwerksräder auf das Kettenrad und dann weiter auf das Gewicht? Da müssten die Lager allerdings schon ganz böse ausgelaufen sein.
Zitat von AsurDas Gewicht bewegt sich nun schon den ganzen Tag schön gleichmäßig ohne schneller oder langsamer zu werden
Meinst Du jetzt mit "schneller oder langsamer zu werden" wirklich die Frequenz der Pendelei oder die Geschwindigkeit des Ausschlags des Gewichts? Das Gewicht müßte umso langsamer schwingen, je mehr Kette oder Strick abgelaufen ist. Entscheident ist hier nicht, mit welcher Geschwindigkeit das Gewicht die Distanz zwischen den beiden Totpunkten zurücklegt, sondern wie oft es innerhalb einer bestimmten Zeit hin- und herschwingt (Frequenz). Sollte es sich um Resonanz zum Pendel handeln, wäre zu erwarten, daß die Amplitude (Ausschlag) des Gewichts zunimmt, je größer die Übereinstimmung der physikalischen Pendellänge zur Länge der abgelaufenen Kette/des abgelaufenen Stricks + Schwerpunkt + blablabla, also sollte danach das Gewicht nicht mehr soweit schwingen usw. Mir wird selber gleich ganz wirr im Kopf! Nee, aber ist doch erstmal wichtig, was Du genau mit Geschwindigkeit meinst. mm/s von Totpunkt zu Totpunkt oder die Frequenz.
so wie ich beobachten konnte nimmt das Gewicht die Frequenz des Pendels an. Die Frequenz des Pendels beträgt 66 Schläge in der Minute, ebenso bewegt sich das Gewicht aber mit sehr kleiner Amplitude etwa 3-5mm nach beiden Seiten. Etwas salopp ausgedrückt, das Gewicht beginnt zu pendeln wenn sich seine Unterkante auf Höhe der Oberkante des Pendels befindet. Die Pendelbewegungen des Gewichtes nehmen so lange zu bis Gewicht und Pendel auf gleicher Höhe hängen. Mit zunehmen meine ich die Schwingungsweite wird größer aber die Frequenz passt sich dem Pendel an. Wenn sie sich voneinander entfernen wird die Pendelewegung wieder weniger und verebbt dann letztendlich. Im DGC Forum gab es einmal einen Thread über eine Doppelpendeluhr und wenn ich mich richtig erinnere schrieb damals jemand das sich die beiden Pendel nach einer weile absolut sychron bewegen. Um diesen Effekt schein es sich bei meiner Standuhr auch zu handeln, oder hat jemand eine andere,bessere Erklärung. Zum Uhrwerk selbst ist zu sagen das es ein NOS Hermle Standuhrwerk ist das erst seit zwei Jahren in Betrieb ist aber schon 30 Jahre alt ist, also fallen eingelaufene Lager und falscher Kraftschluss auch als mögliche Ursache aus, hab ich extra nochmal nachgesehen.
Ja, da würde ich schon auf eine Resonanz tippen. Die Doppelpendeluhr müßte glaub ich auch nach dem Prinzip funktionieren. Je ähnlicher sich die wirsamen Pendellängen vom Pendel und vom Kette bzw Strick + Gewicht werden, desto größer wird die Amplitude des Gewichts. Ist im Prinzip so ähnlich wie die sog. Resonanzkatastrophe: Je näher sich der Gleichschritt einer über die Brücke marschierenden Kompanie sich der Eigenfrequenz der Brücke (die kann antürlich auch mehrere haben) nähert, umso mehr schwingt die Brücke, was bis zum Einsturz führen kann. Deshalb wird über eine Brücke nicht im Gleichschritt marschiert. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß das schwingende Gewicht wiederum das Pendel und damit die Ganggenauigkeit der Uhr beeinflussen kann.
ja das wird es wohl sein, diese Isochronismus Dings Sache.
quote="Victor"]Ich fass das mal als Isochronismus-Störungen zusammen [/quote].
Bei genauem hinsehen bemerkt man das auch die beiden äußeren Gewichte sich ganz, ganz leicht bewegen aber die beiden werden nicht synchron mit dem Pendel, da ist es mehr so ein leichtes flattern. Das mittlere Gewicht hängt ja irgendwann deckungsgleich mit dem Pendel, dann ist die Pendelbewegung auch am größten. Die äußeren Gewichte werden ja auch nur so ca. 3cm " überpendelt " wenn das mittlere deckungsgleich ist und das reicht wohl nicht um diese in synchrone Schwingungen zu versetzen. Ich werde versuchen ein Video aufzunehmen und es dann hier einstellen, wenn alles funktioniert.
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07.11.2011 21:35 (zuletzt bearbeitet: 07.11.2011 21:41)
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Mir wird selber gleich ganz wirr im Kopf! Nee, aber ist doch erstmal wichtig, was Du genau mit Geschwindigkeit meinst. mm/s von Totpunkt zu Totpunkt oder die Frequenz.
