Ich habe mir unlängst eine alte Comtoise zugelegt. Ob sie sich wirklich noch im Ursprungszustand befindet, weiß ich nicht genau, das ist mir im Prinzip aber auch egal, da ich dir Uhr einfach schön fand und schon immer hinter so einer her war!

Sie verfügt (nach meinem relativ laienhaften Uhren-Wissen) über ein Werk mit Spindelhemmung, der Schlag wird durch einen (geraden) Rechen ausgelöst. Die Comtoise läuft zuverlässig, schlägt zur halben Stunde einmal, zur vollen Stunde dann die entsprechende Stundenzahl und repetiert diese auch nach ca. zwei Minuten.
Das einzige "Problem" ist, dass die Repetition bei 1 Uhr nicht korrekt ist: Der Stundenschlag erfolgt zur vollen Stunde einmal (soweit also korrekt), der Repetitionsschlag hingegen fälschlicherweise zwei Mal!
Wenn ich dabei ins Werk schaue, kann ich auch erkennen, dass der Rechen einfach "zu tief" hinunterfällt und dann durch das Schöpfrad (heißt das so?) durch zwei Umdrehungen eben zweimal angehoben wird.
Meine Frage nun: Kennt jemand dieses Problem und hat eine Lösung parat? Ich wäre wirklich sehr dankbar dafür!

Hier noch ein paar Bilder vom Uhrwerk, falls ich mich bei dem Typ des Werks vollkommen irren sollte!

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Meistens ist ja das Gegenteil der Fall, dass bei der Repetition zu wenige Schläge ertönen.

Um den Grund zu sehen oder zu erahnen (Ferndiagnose immer schwierig) sollte man freie Sicht auf das Stundenrad mit seiner Schnecke haben.
Also Frontteil abmontieren und wenn man etwas ab Foto beurteilen soll … und Zeiger wieder drauf.

Anbei die 3 Situationen … auf französisch. (Oft wird die halbe Stunde anders, "en passant" ausgelöst.)

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130.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) [Quelle: Maintzner-Moreau, La comtoise…]

der Hebel vom Rechen fällt auf die Scheibe am Stundenrad,dort einfach mal beobachten was sicht tut.
MfG

Vielen Dank für die Rückmeldungen!

Ich habe den Schlag und die Repetition jetzt genauer beobachtet, es passiert "normalerweise" folgendes: Bei der Schlagauslösung fällt der Hebel vom Rechen (eine Art runder, gebogener Metallstift) auf die Schnecke/Staffel des Stundenrads. Je weiter er hinunterfällt, desto länger erfolgt der Schlag, so auch bei der Repetition. So weit, so gut.

Beim 1-Uhr-Schlag fällt der Hebel jedoch nicht auf die Schnecke/Staffel, sondern auf die Zahnung des Stundenrads selbst. Dies geschieht offenbar, da diesen Hebel eine kleine Metallfeder an der Hebel-Führung dorthin drückt. Bei der 1-Uhr-Repetition fällt der Hebel dann auf die äußerste Stufe der Schnecke/Staffel und es erfolgt ein zweimaliger Schlag.
Danach geht es normal weiter, d.h. ab 2 Uhr fällt der Hebel bei Schlag und Repetition auf die äußerste Stufe der Schnecke/Staffel usw.

Entspricht die äußerste Stufe der Schnecke/Staffel Schlagzahl 1 oder 2? Ist es normal, dass diese Feder den Hebel auf die Zahnung drückt oder ist da etwas verbogen?

Hier nochmal ein Bild vom Hebel des Rechens, der Rechenführung mit Feder und des Stundenrads mit Schnecke/Staffel (kurz nach 1-Uhr-Schlag und -Repetition aufgenommen)

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Im Übrigen kommt es selten vor, dass bei der Repetition nur 1 Schlag ertönt, dies scheint dann ebenfalls daran zu liegen, dass der Hebel des Rechens auf die Zahnung des Stundenrads fällt. Zumindest lässt sich dies erkennen, wenn man den Schlag dann manuell auslöst. Der Hebel scheint etwas Spiel zu haben in der seitlichen Ausrichtung.

Danke für die Abbildungen! Sie helfen mir für das Verständlich der Mechanik auf jeden Fall weiter!

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Achtung die Feder darf aber den Fallrechen nicht am freien Fall behindern.

Gruss
Wolfgang

So wie Wolfgang sagt … und ich habe den Eindruck, dass das Stundenrad zuweit raus kommt
Möglicherweise sind die Zeiger schlecht fixiert … Ergebnis das Stundenrad ist nicht mehr auf der gleichen Ebene wie der Zwischenrad Trieb … (oder wie Wolfgang sagt die beiden Kanten sind nicht in derselben Linie)

Das nenne ich mal prompte Antworten! Danke!

Das Stundenrad kann nicht weiter auf die Achse geschoben werden, da eine Art Messingfutter am Rad dies verhindert.

Der Arm, der den Rechenhebel beim Fall offenbar führen soll, sieht in der Tat nach innen verbogen aus. Hatte ich vergessen zu schreiben, tut mir Leid. Wäre dann eine Lösung, den Führungsarm vorsichtig nach außen zu biegen, bis die besagten Kanten in einer Linie stehen? Dann sollte auch die Feder am Führungsarm anliegen.
Aber: Die Uhr schlägt ja offenbar 2 Mal, wenn der Rechenhebel auf die äußerste Stufe der Schnecke/Staffel fällt. Das wäre dann doch auch nicht korrekt, oder?

Durch das richten des Führungsarmes ändert sich die Feder nicht,die muss definitiv abgenommen werden und gerade gerichtet werden.

Gruss
Wolfgang

Was mir nachträglich noch auffällt kontrolliere mal das gelb markierte.Da scheint mir etwas verschoben zu sein Solches passiert manchmal nach einem Sturz von der Wand infolge zuschwacher Aufhängung.

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Gruss
Wolgang

Danke Wolfgang für die Mühe! Also wenn etwas nicht in einer Flucht liegt, dann die Achsen und der Führungshebel. Der ist definitiv verbogen. Nochmal eine Verständnisfrage: Welche Funktion hat die Feder und ist es korrekt, dass die äußerste Stufe der Schnecke/Staffel zwei Schlägen entspricht?
Gruß, Steffen

Sollte das Schlagwerk abgelaufen sein und der Rechen in 12 Uhr Stellung sein so ermöglicht die Feder dem Rechen das ausweichen durch die Anschrägung an der Stundenstaffel.
Somit kann die Uhr weiterlaufen,allerdings schleift dann der Abtaststift des Rechens an der Vorderseite der Stundenstaffel.

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Gruss
Wolfgang

Aha. Verstanden. Aber entspricht denn die äußerste Stufe der Schnecke/Staffel nun 1 oder 2 Schlägen?

Quelle: http://www.lavieja-verlag.de/content/bue...e/leseprobe.php

Die Stufen definieren lediglich die Falltiefe des Rechens daraus ergibt sich die jeweilige Anzahl der Schläge. die der Schöpfer den Rechen bis zur Endstellung anheben kann.
Der 1/2 Stundenschlag wird durch die Länge des Einschnittes an der hinteren Seite des Minutenrades bestimmt.


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