Ich beobachte seit langem das auf neu eingestellte Artikel bei Ebay oft schon am ersten Tag geboten wird und dadurch der Preis im Laufe der folgenden Tage immer weiter nach oben klettert. Ein Verhalten welches mir unbegreiflich ist.
Wenn ich also z.B. eine bestimmte Uhr ersteigern will setze ich mir ein Limit welches ich dann in meine Ersteigerungssoftware einsetze. Ein paar Stunden vorher schalte ich dann diese Software "scharf", die dann drei Sekunden vor Angebotsende bietet. Liegt keiner der Mitsteigerer über diesem Limit bekomme ich die Uhr, gibt jemand ein höheres Gebot ein bekomme ich sie nicht, logisch.
Wenn ich nun, wie andere Zeitgenossen, herginge und zwischendurch auf ein abgegebenes Gebot mit einem Höheren reagieren würde - triebe ich mir doch selber den Preis in die Höhe.
Was meint Ihr dazu? Also das zwischendurch bieten leuchtet mir nicht ein - außer - ich würde als Bekannter desjenigen der den Artikel einstellt ihm helfen den Preis in die Höhe zu treiben.
1. Bist du Verkäufer, freust du dich, wenn schnell viel geboten wird 2. Bist du Käufer, biete im letzten Moment.
Ebay spekuliert ja darauf, dass man als Bieter möglichst oft und sofort drauf los bietet, denn sie bekommen mehr Provision..
Das schnelle bieten zwischendurch...sieh es als "Mein Meins Meins"...quasi nach dem Motto: "Wenn ich Höchstbietender bin, bin ich der, der den Stab in der Hand hat"
Also ich biete in der Regel auch erst in den letzten 10 Sekunden, allerdings geht das nicht immer. Gestern habe ich ein Gebot eine halbe Stunde vor Schluß abgegeben weil ich einfach zu dem Zeitpunkt nicht konnte. Dann kommt einfach mein Maximalpreis rein und mal schaun ob es gut geht.
Sonst glaube ich das die Verkäufer mit Zwischengeboten oft nur den Preis hochtreiben wollen was aber natürlich auch ins Auge gehen kann. Ich kenne da in Amerika eine Dachluhr die wurde jetzt schon zum 4. mal um mehrere tausend Euro verkauft.
Na ja ich biete immer selber. Bei den lokal installierten Programmen muß der Rechner immer laufen (schlecht wenn man auf längeren Reisen ist) und bei den Webbasierten Agents weiß man nie so genau wer was alles mitließt und da es eh selten vorkommt das ich und Silvia keine Zeit zum Bieten in letzter Sekunde haben, mach ich das lieber per Hand.
@Christian, ich mach's genau wie Du, nur daß ich erst etwa 3 Sekunden vor Schluß biete. In der Zeit ist es für einen Depp kaum zu schaffen, nochmal zu erhöhen. Ich denke mal, daß viele nicht kapiert haben, daß ebay vom Maximalgebot immer nur soviel bietet, daß man gerade so der meistbietende ist und das Gebot bei Notwendigkeit automatisch erhöht. Und wenn ebay dann die mail schickt mit dem Wortlaut "holen Sie sich jetzt das beobachtete Angebot, bevor ein Anderer schneller ist", fallen viele auf den Blödsinn rein und erhöhen schnell nochmal. Also ich denke, daß sicher in vielen Fällen der Preis durch Komplizen hochgedrückt wird, oder der Verkäufer mehrere accounts benutzt. Aber bestimmt spielt die Dummheit einiger Bieter auch eine große Rolle dabei. Tante Edit sagt dazu: Einige von uns hatten ja "drüben" mal versucht, und abzusprechen, wenn sich mehrere für die selbe Uhr interessiert hatten, damit wir uns gegenseitig nicht die Preise versauen. Eine kurze Absprache, wer welches Maximalgebot machen würde und der Meistbietende hat als einziger geboten, damit er nicht das Gebot vom anderen mitbezahlen muß. Aber das hatten viele nicht kapiert.
Ebay ist mit seinen Mitgliedern eben unberechenbar.
Ich verkaufe momentan eine alte Militärjacke..die geht so "normal" weg, wie mir scheint.
Da ist aber eine alte Feldbluse drin...die ist absolut nix besonderes, kaputt und meiner Meinung nach überhaupt nicht Sammelwürdig...steht aber mittlerweile bei 2400€
Manchmal lässt man sich auch mitziehen..ich hab schon so einige Male gehofft, wenn ich Höchstbieter war, dass mich jemand überbietet und mir die Last der Zahlung abnimmt
Zitat von TickTackMannWenn ich hin und zur Unterhaltung bei Ebay stöbern gehe (ich bin da kein mitglied) frag ich mich oft ob die Leute noch ganz dicht sind
Wenn ich mir das Bietverhalten bei Uhren und Uhrmacherwerkzeug anschaue kommt bei mir die gleiche Frage auf. Ich glaube das da meißt der rationale Verstand aussetzt.
Und wenn ich mir das letzte Video von Steffen Pahlow über das Anfertigen der Unruhwelle anschaue, einer Arbeit die lange Erfahrung und Praxis vorraussetzt, glaube ich das die wenigsten die da vollkommen überteuert irgendwelches Werkzeug kaufen in der Lage sind dieses Werkzeug auch fachgerecht einzusetzen. Aber man muß es eben haben, um jeden Preis.
Zu den Preisen.... ich habe in den letzten zwei Monaten unter anderem 4 Kaminuhren mit 4/4 Westminsterschlag gekauft (Quoka und Sammlerbörse) alle in tadellosem Zustand, imsgesamt habe ich dafür 70 € ausgegeben. Bei Ebay wurden die gleichen Uhren für über 500 € versteigert. Da frag ich mich dann doch ob die Leute zu faul oder zu naja ich will gnädig sein, zu unerfahren sind um diese Preisunterschiede zu sehen.
Außerdem viel mir auf daß interessante und sinnvolle Dinge oft gar kein Angebot bekommen.
Zweifellos bekommt man da auch Sachen zu sehen die sonst irgendwo auf dem Dachboden oder schlimmsten Fall im Müll verschwinden würden.Ich habe kein Interesse daran Ebay niederzumachen, obwohl ich persönlich die Geschäftsmethode für sehr bedenklich halte. Was ich sagen will ist, daß die leute einfach nicht die Augen auf machen und ich hör den Satz in meinem Umfeld immer wieder "das hol ich mir bei Ebay" ohne vorher zu recherchieren ob man das selbe vielleicht woanders billiger bekommt.
Zitat von VictorIch verkaufe momentan eine alte Militärjacke..die geht so "normal" weg, wie mir scheint. Da ist aber eine alte Feldbluse drin...die ist absolut nix besonderes, kaputt und meiner Meinung nach überhaupt nicht Sammelwürdig...steht aber mittlerweile bei 2400€
"Militär" läuft meistens gut, ich find das Interesse daran manchmal schon bedenklich, vor allem wenn es um WK II geht. Da bieten die Leute fleißig AU und TU aus den 50ern und 60ern als Wehrmachtsuhren an und erzielen Wahnsinnspreise. Stasi läuft auch ganz gut. Wenn eine Uhr ein schwarzes Zifferblatt und Leuchtzeiger/ziffern hat, ist das natürlich eine Fliegeruhr. Und Mathe-Uhren mit dem "Reichsadler" sind natürlich auch begehrt. Was sind das für Leute, die darauf so abfahren? Aber sollen die doch ruhig teueres Geld zahlen für ihre Fetische!
ZitatIch habe kein Interesse daran Ebay niederzumachen, obwohl ich persönlich die Geschäftsmethode für sehr bedenklich halte.
Ebay ist das Tollste Kaufhaus im WWW! Das Prinzip ist uralt und vergleichbar mit den riesen Shoppingcentern. Egal ob Shopping City, Arcaden oder bei uns das Donauzentrum, alle beinhalten unzählige Geschäfte und sind in Wahrheit nur eine Immobilie und für den Inhalt der Geschäfte nur bedingt verantwortlich. Man kann zum Beispiel einen Hanfladen aufmachen aber Pot darf man trotzdem nicht verticken...
Genau so läuft es im WWW. Nur ist es hier eine Software, und dafür kassiert Ebay seine Provision. Kein Risiko, minimaler Kapitaleinsatz und in 6 Jahren den Umsatz verzehnfacht - na, das kann sich sehen lassen! (bitte lass das meinen Chef nicht sehen, der kommt auf blöde Gedanken). Mehr zu lesen unter http://de.wikipedia.org/wiki/Ebay
Aber das Beste ist: der Kunde bestimmt den Preis! Das tut er bis zu einem gewissen Grad ja immer aber nicht mit so unmittelbarer Auswirkung wie bei einer Auktion. Und so mancher lässt sich in seiner Gier zu hohen Summen hinreissen. Hier kommt nämlich noch der Spieler und Glücksritter durch und oft wird ohne nachzudenken oder zu recherchieren einfach drauf los geboten. Verstand ausgeschaltet, Jagdtrieb aktiviert und dann der Katzenjammer, wenn man plötzlich "gewonnen" hat und drauf kommt, dass es eigentlich ein Phyrussieg war.
Und genaus so unterschiedlich wie die Käufer in "wahren Leben" sind, treten sie auch im Netz auf.
Da gibt es die Stoiker, die einfach von Anfang an die Summe bieten, die ihnen der Artikel wert ist und dann ein paart Tage später eher gelangweilt feststellen, dass sie entweder etwas ersteigert haben oder nur den Preis für andere unnötig hinauf getrieben haben.
Die clevere Unterart bedient sich eines Bietagenten....
Die Hyperaktiven können es nicht lassen ununterbrochen auf die begehrlichen Artikel zu bieten, immer nur ein paar Euro über dem derzeitigen Preis um kurz als Sieger dazustehen. Da diese Gruppe dazu neigt den aktuellen Preis nicht zu üppig zu überbieten, erhalten sie selten den Zuschlag und sind eher frustriert.
Die Schatzjäger sind noch wahre Helden in diesem Geschäft. Zuerst mal wird der Artikel ausgekundschaftet, Preise am internationalen Kunst- und Antiquitätenmarkt (manchmal reicht auch Amazon) verglichen und dann legt er sich auf die Lauer. Der Artkel wird akribisch beobachtet, der Anbieter durchleuchtet, um dann im letzten Moment aus der Deckung zu springen und zuzuschlagen. Gefährdet ist diese Spezies zunehmend vom Einsatz automatischer Bietsysteme.
Vielleicht findet Ihr Euch in einem der Typen wieder, es gibt davon natürlich noch zahlreiche Unterarten und Kreuzungen.
Einer aber gewinnt immer: EBAY!
Siverl ------------------------------ Frau muss ihrer Zeit stets voraus sein
Na ja, das eine schließt das andere nicht unbedingt aus. Man kann den realen Preis eines Artikels auskundschaften indem man sich Auktionsdaten anschaut ( obwohl das Verhalten der sogenannten Kunstkenner auf Auktionen oft ebenso irrational ist wie das Verhalten der Bieter bei Ebay, und die da erzielten Preise auch nicht immer ein Maßstab für den realen Preis ist, und überhaupt die unterschiedlichen Kunstgattungen von der Preisgestaltung her Zeitgeist - und Modeströmungen unterworfen sind ), oder am besten durch möglichst umfassendes Wissen über sein Spezialgebiet die Preisgestaltung der letzten zwanzig oder dreißig Jahre kennt - und trotzdem dann zum Schluß, beim Zuschlagen, eines der zeit - und nervenschonenden Bietprogramme einsetzen.
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02.11.2011 17:35 (zuletzt bearbeitet: 02.11.2011 17:37)
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sind natürlich auch begehrt. Was sind das für Leute, die darauf so abfahren? Aber sollen die doch ruhig teueres Geld zahlen für ihre Fetische!
