Hallo,

nun habe ich von Frau Gocht passend für meine Drehmaschine auch verschiedenste Steinrondelle erhalten.
Wie sie sagte, sind ihre Schachteln mittlerweile so gut wie leer...besonders Steine für Großuhren sind ja extrem rar und aufgebraucht.

Umso glücklicher war ich, dass sie mir nun doch noch ein ( ich würde mal sagen sehr großes ) Sortiment an Steinen schicken konnte.

Dabei sind Steine für Taschenuhren, Pendeluhren und Co...teilweise sind die Steine selber älter als ich in 60 Jahren alt sein werde

Alleine ihre Rechnung ist doch schon was wert, so schön mit Schreibmaschine geschrieben und mit dem originalen Geschäftspapier,
ich bin schon alleine wegen der Rechnung begeistert. Daten darauf habe ich mal aus Datenschutzgründen retouchiert...

Saphir und Rubin...was will man mehr

Auch eine Werbung vom Vater zu Anfängen der Firma habe ich mal rausgesucht

Na dann weiß ich ja jetzt wem ich in Zukunft mal so ein Steinchen abkaufen kann wenn bei meinen Schwebeanker-Werken eines fehlt.
Wenn ich die bekomme und der Draht ist schon kaputt fehlt auch schon mal der Stein.

Diese Steine rücke ich nur mit Messer am Hals raus...ein paar kleine will ich ja selber mal schleifen, die großen bleiben
quasi Museumsstücke

Wie lang muß das Messer sein?

Es ist mal wohltuend zu sehen das die Schleiferin nicht den sonst üblichen Modus:"Bei Teile für Uhren muß man das doppelte berechnen." in ihre Rechnung eingebaut hat.
Ich finde Victor, das ist ein guter und reeller Preis für diese schönen Steine, eher schon fast ein Schnäppchen.
Jetzt bin ich wirklich neugierig wie sie mit dem Maschinchen bearbeitet werden.
Hab mich dem Thema noch nicht beschäftigt.

Du wirst es bald als Buch und Beitrag sehen

Immerhin mus ich ja doch die komplette Ausrüstung anschaffen sowie Teile anfertigen.
Da wird nun 6 Wochen frei hatten, kam ich auch nicht in die Werkstatt. Aber das werde ich die Wochen über dann mal
machen und zeigen, soweit möglich.

Victor, erfreulich, dass Frau Gisela Gocht Dich so großzügig bedient hat. Das paßt zu ihr und sie ist und bleibt wie immer sehr offenherzig. Ich lernte sie vor über 25 Jahren kennen als ich meinen ersten Tourbillon baute und auf Hemmungssteine angewiesen war. Das war zu Zeiten der DDR! Sie zeigte mir wie ich mir helfen kann und zeigte mir damals bereits die Bearbeitung. Später erfuhr ich, dass auch andere in der Bearbeitung unterrichtet wurden.
Ein Uhrmachermeister heute in der Nähe von Glashütte lebend schrieb eine Abhandlung vor ein paar Jahren und hielt in Bild und Text fest wie Frau Gisela Gocht arbeitete.

Wie ich sah bist Du nun im Besitz eines Drehstuhles, der zum Steinebearbeiten benutzt wird und wurde.
Ich veröffentlichte auf meiner Webseite bereits 2001 eine Abhandlung, die etwa 1870 durch Grosch / Martens geschrieben war und in einem Buch den Kollegen die Steinbearbeitung zeigte. Dazu gab es den
Atlas, der Dir -Victor- Deine Maschine mit allem Zubehör zeigt.
Das wird Dich interessieren.
http://www.s1p.de/ust/ustfr_anl.html
Auf YouTube findest Du ein Video
https://www.youtube.com/watch?v=fOgmvbOtjYk
Gruß Steffen

Den Text von Martens um 1845 habe ich in meinem künftigen Buch schon eingebracht.
Allerdings so, das er auf heutige Zeit lesbar ist, quasi in die Neuzeit übersetzt.
Ich habe ja nun Quellen zur Geschichte, zum Fassen und zur Herstellung
gesammelt und bearbeitet.

Aber ich Danke dir für die Bilder zum Atlas. Die habe ich nämlich nicht gefunden und möchte sie dann in meinem Buch mit einbringen.
Eventuell hast du die Tafeln in Groß? Das wäre dann genial
Ansonsten muss ich mich nochmal ins Uhrenmuseum begeben, eventuell ist der Atlas da noch vorhanden.


Deswegen ist das Buch dann ca so aufgeteilt:

Geschichte der Uhrensteinschleiferei
Materialkunde (Alle zu verwendenden Edelsteine fürs Schleifen)
Fassen der Lagersteine (ca 6 Fassungen und Reparaturen)
Herstellung der Werkzeuge
usw.

Ich denke, das wird dann reichen und stellt ein gewaltiges Wissen dar.