Heute hab ich mich mal aufgerafft das verdreckte Werk meiner schönen Hermle Kaminuhr zu reinigen.
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Kaum hatte ich die beiden Federbüchsen herausgenommen hätte ich schon wieder schreien können...
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Liebe Uhrmacher ... die die sowas machen... das nuß doch nun wirklich nicht sein.

Da hat man eine 1 A erhaltene Uhr ohne Kratzer und Schrammen und ausgerechnet die die es besser wissen sollten .....

Das mache ich aber z.T. auch, und in meinen Praktika haben viele meiner Meister das auch gemacht, um sich mit "S" die Schlagwerksfeder und mit "G" die Gehwerksfeder zu markieren.

Das hilft vorallem dann, wenn die Federhäuser nicht gleich groß sind u./o. das Uhrwerk besonders kompliziert zu montieren, dann spart man sich einen Nerv.

Manchmal, vorallem Lehrlinge u./o. Praktikanten markieren sich auch alle Räder und die dazugehörigen Lager um zu wissen, welches wo nun hingehört. meist auf der Ziffernblattseite wo man es nicht sieht im eingebautem Zustand.
Mit der Zeit weiß man, oder kann man schätzen, wo dann welches Zahnrad hingehört und braucht es nicht mehr zu markieren.

Also ich finde, wenn man eine Uhr zerlegt, kann man sich auch vorher mal anschauen, wo was war.
Und dann einen kleinen Zettel schreiben, den an das Teil hängen...

Ich ritze ja auch nicht in meine Autofelgen Symbole ein um zu wissen, welcher Reifen wo war.
ich bin auch kein Fan davon, Uhrwerksteile zu verunstalten. Und es lässt sich meistens verhindern

...so jetzt habe ich noch eine Hermle Werk gereinigt, und siehe da es geht auch anders

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Na ja ich verstehe Dein Anliegen schon ganz gut aber ich finde solche Markierungen bei praktisch jeder von unseren Uhren.
Ich persönlich baue die Feder aus dem Federhaus immer aus um die Ösen zu kontrollieren an denen sie eingehängt sind und weiß dann natürlich ob verschiedene Federn drin sind oder nicht. Es muss aber auch noch einen zweiten, mir unbekannten Grund für diese Markierungen geben da ich sie auch schon an den Antriebsrädern von Gewichtsregulatoren gefunden habe und da geht es wohl kaum um unterschiedliche Federn.
Ich gebe auch noch zu bedenken das Deine Alternativvorschläge (Zettelchen, Wachstropfen oder ähnliches) eine gründliche Reinigungsprozedur (Ultraschall, Trowalisiermaschine,...), im Gegensatz zu den Gravuren, nicht überstehen würden.

Also alles in allem gehts bei diesen Markierungen wohl um eine Mischung aus Tradition und ganz einfachen praktischen Erfordernissen. Wenn Du da jemand einen Vorwurf machen willst dann doch bitte den Herstellern die diese Markierungen nicht schon von Haus aus angebracht haben.

lg Christian

P.S.: manchmal findet man auch nur ganz versteckte Körnermarken oder auch winzige Kratzer als Markierung.

Ok, wenn Hersteller bereits graviert haben, ist das halt so.
Aber das Argument mit der Reinigung lasse ich nicht durchgehen. Wieviele Federhäuser werden denn gleichzeitig gereinigt?
In der Regel 2...und das kann man sich wohl merken

Ich bin halt kein Fan nachträglicher Makierungen, wenn es nicht sein MUSS

Das meine ich nicht. Das Problem tritt ja nur dann auf wenn die Federhäuser außen genau gleich aussehen aber innen zwei unterschiedlich starke Federn eingebaut sind. Das ist ohne zerlegen nicht zu erkennen aber Du mußt irgendwie sicherstellen das die stärkere Feder wieder an Ihren Platz kommt, also mußt Du irgendwie markieren welches Federhaus zum Schlagwer und welches zum Gehwerk gehört. Ich bin auch kein Freund von solchen Kratzereien und es ist auch nur dann notwendig wenn die Federn nicht ausgebaut werden (was ich persönlich wiederum für nachlässig halte). Es sei denn es gibt noch andere Gründe dafür die ich nicht kenne.

lg Christian

Heute hatten wir in der Uhrmacherschule wieder das Thema...und unser Lehrer schien das auch zu hassen, was ja verständlich ist.

Er erwähnte noch die Ankerbrücke, die gerne mit der Anreißnadel vorgeritzt wird, weil der Uhrmacher es nicht auf die Reihe bekommt, den Anker samt
Gangrad einzustellen

Gute Lehrer!