Hallo,

Ich habe Scheiben aus 999,9 Feingold 0,2mm dick mit einer 2mm Bohrung in der Mitte.
Die Bohrung ist mit ein paar 1/100 Untermaß gelasert und soll auf 2H7 gerieben werden.

Die Scheiben kommen nach dem Reiben bisher in die Trowalisiermaschine mit Holzstiften und Schleifmittel zum Entgraten und danach Stahlstiften zum Polieren.
Die mikroskopisch glatte Oberfläche ist wichtig, damit im späteren Prozess keine Partikel anhaften.
Gold lässt sich leider nicht elektropolieren.

Das Problem ist, dass die Stahlstifte die Bohrungsinnenwand nicht glätten.
Wäre eine Glättahle dafür ein passendes Werkzeug?
Gibt es da keine Probleme mit Fressen?
Welches Untermaß müsste nach dem Reiben noch für das Glätten übrigbleiben?

Hat schon mal jemand versucht einer Reibahle mit konischem Anschnitt kurz vor dem Endmaß die Schneiden leicht zu polieren, damit sie z.B. auf den letzten 10 µ nur noch drückt?
Ich will meine gute 2H7 Reibahle nicht einfach so opfern.

Hallo,
0,2 Dicke ist schon problematisch .
ein Edelsteinstift(Saphirstift) dürchdrücken .
Eine Seite des Stiftes mit Diamantpaste auf -0,05mm ( oder mehr ? - wie eben notwendig ) per Hand auf der Drehbank mit Buchsbaumholz anpolieren .
Glatter geht nicht.
Keine Polituren , die unter Umstenden in feinem Gold bleiben können.
Gutes Gelingen.
L.G.
Alexander.
P.S.
ich habe gerade an einem Stift 0,01mm wegpoliert - vorsicht - öfter mal nachmessen - da es relativ schnell geht.
Man zieht mit einem Edelstein die Golddrähte -
das ist umgekärtes Verfahren.

@mikromeister
Du solltest die ungefähre Stückzahl angeben, um die es geht (zumindest, wieviel Nullen hinter der Eins stehen)

Es geht derzeit um 16 Stk. Später um 100 Stk.

Einen Stift einfach durchdrücken wird nicht gehen, weil die Geometerie zu filigran ist.
Es gibt auch noch Ausschnitte, die ich nicht erwähnt habe.

Ich habe es vorhin mal mit einer Interdentalbürste und Diamantpaste ausprobiert. Das sah schon nicht schlecht aus.
Die exakte Geometrie ist nicht so wichtig, Hauptsache glatt.
Verrundete Kanten sind eher vorteilhaft.
Die 2H7 brauche ich nur um die Ronden sauber im Tiefziehwerkzeug zu zentrieren.

Schleifmittel sind erfahrungsgemäß kein Problem.
Wenn die Körner nicht mit Gewalt in die Oberfläche gepresst werden gehen sie beim Ultraschall wieder weg.
Vielleicht reicht einfach auch eine Schnur mit Diamant, die ich durchziehe.

Hier ein ähnliches Bauteil vor dem Polieren.
Der Laserschnitt ist heute allerdings besser.

DSCF1655.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Ja, mit dem Stift dieses "Loch" zu glätern ist nicht möglich.
Wenn das Teil sich auf einer Vorrichtung aufspannen läst , könnte man die auf einer Drehbank, mit einem Diamanten , sauber Ausdrehen,
Polieren und Entgraten erübrigt sich.

Ich vergaß zusagen, dass das Foto vor dem Reiben ist.
Trotzdem ist die Sache für die Stiftglättung wohl zu filigran.

Ausdrehen ist mir zu aufwändig.
Da versuche ich es lieber mit der Reib und Glättahle.

Oder jemand weiss mir jemand einen besseren Laserschneider.
Ich habe aber praktisch alles was in D + Ö + CH angeboten wird schon gecheckt.

Hallo Mikromeister,
Feingold ist wie du bereits festgestellt hast sehr weich. Mit einer Glättahle bin ich vom Ergebnis her immer gescheitert.
Sie drückt dir einen Grat am Werkstück auf, den du dann erneut entfernen musst.
In der Goldschmiede polieren wir auch nicht mit Diamantine.
Wir verwenden ausschließlich Pasten:
Pariser Rot ist eine davon es gibt auch noch eine in Hellblau.
Zum Vorschleifen wird eine Weisse Paste verwendet.
Wenn du wirklich eine gute Politur erreichen willst, sollte der Träger weicher sein als Gold.
Filz oder eine Leinenschwabbel kommen nicht in Frage.
Ich würde dir runde Putzhölzer empfehlen.
Die Bohrung max. 1/100tel unter Maß reiben und danach das Putzholz bspw. in einem Träger aus Messing in einer Spindel ( Bohrmaschine o.ä. ) befestigen.
Mit einer Feile, kein Schleifpapier leicht konisch bei Rotation feilen, diese mit Polierrot unter Rotation sparsam benetzen und dann rein in die Bohrung.
Das könnte eine vernünftige Politur ergeben und damit war ich zumindest immer zufrieden.
Wenn wir in der Goldschmiede Edelmetallflächen polieren und diese nach dem Reinigen an einem Leinentuch trocknen,
entstehen schon wieder leichte Kratzer durch den daran anhaftenden Staub und Feingold ist enorm weich.
Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
Hier noch ein Link:
http://boley.de/shop/3731.polier-schleifmittel

LG Markus

IMG_5944.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

So sieht es nach dem Tiefziehen und Trowalisieren aus.
Ich bin recht zufrieden.
Die makroskopische Politur ist nicht wichtig, es geht um die mikroskopisch geschlossene Oberfläche und strömungstechnisch günstige Form.

Der letzte Politurschritt war trowalisieren mit Stahlstiften, was feinste Goldplättchen produziert, die wie Flocken auf der Oberfläche liegen und nicht immer fest sind.
Ultraschall ist deshalb nicht mehr möglich.
Ich werde die Teile vor der Endreinigung noch mit einer weichen Nylonbürste abbürsten.

Die Partikel, die auf der Oberfläche haften, oder von dieser generiert werden sind in der Größenordnung von 1-10µ, wobei die kleinen die übleren sind.
Auf dem Foto kann man Strukturen bis ca. 10µ sehen.