keine Sorge, ich rede nur von einer neuen Drehmaschine. Ich habe mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt und habe mir nach dem Verkauf meiner gut ausgestatteten Boley-Leinen Reform-Drehmaschine etwas Größeres gekauft. Durch Zufall bin ich auf einer Uhrenbörse auf einen sehr netten Menschen gestoßen, der seine Maschinenteile, Drehmaschinen und Zubehör verkaufte. Er beantwortete geduldig alle meine Fragen. Nur leider konnte ich sie mir damals nicht kaufen. Vorsichtshalber habe ich mir die Kontaktdaten mitgenommen. Letzten Sonntag war es dann soweit. Die Fahrt nach München wurde gleich in einen Familienausflug zur Messe „Handwerk und Design“ integriert und nach dem Messebesuch die Maschine ins Auto eingeladen. Von der Verarbeitung und Ausführung des Nachbaus einer Lorch LL kann ich nur schwärmen. Aber seht selbst.
die Maschine ist nicht aufgearbeitet sondern komplett neu, es ist wie ich geschrieben habe ein Nachbau einer Lorch LL. Gefertigt wird die Maschine soweit ich meinen Verkäufer verstanden habe innerhalb der Lehrlingsausbildung, komplett auf CNC-Maschinen. Das Maschinchen ist sehr sehr sauber ausgeführt, kein kratzen oder ruckeln beim Drehen der Spindeln an dem Support. Der Spindelstock ist mit Kugellagern ausgestattet, die von der Geräuschentwicklung sicherlich lauter laufen als die original Gleitgelagerten Spindelstöcke. Welche Oberflächen sich damit erzielen lassen, kann ich noch nicht sagen, da der Rundriemen erst gestern gekommen ist und ich heute für den Motor ein eine neue Riemenscheibe anfertigen muss. danach wird gespielt. Das das Maschinchen nicht nur zum Drehen verwendet werden kann habe ich gelesen, nur fehlt mir das notwendige Zubehör. Der Vorteil an der"Schönen" ist, dass das original Zubehör der Lorch-Baureihe komplett verwendet werden kann und sowie ich etwas bezahlbares finde, werde ich das Zubehör schrittweise vermehren.
Also als Nachbau wohl kein Unterschied zur Qualität einer Lorch, finde ich. Ich würde in dem Fall sogar sagen, dass die Maschine, da ja ein Unikat, sogar wertiger ist
ich habe um diese Schönheit zu erwerben meine kleine Boley-Leinen Reformdrehmaschine mit sehr viel Zubehör verkauft. Den Erlös von 750€ habe ich komplett für die Anschaffung ausgegeben. Meiner Meinung nach ein sehr fairer Preis. Was auf den Bildern nicht zu sehen ist, so habe ich zur Drehmaschine noch ein Anzugsrohr, eine Spannzange Ø8mm mit Gewinde 11,75x1,25mm Sägengewinde (W12 von Schaublin) plus eine Drechseleinrichtung dazu bekommen. Die Spannzangen gibt es in annehmbarer qualität (natürlich nicht auf Schaublinniveau) bei RC-Machines zu kaufen. Es ist noch eine Maschine zu haben, ich hätte sie mit ordentlicher ausstattung haben können. Wenn jemand daran Interesse hat kann ich gerne den Kontakt zu meinen Verkäufer herstellen, so dass ihr direkt verhandeln könnt. Die zweite Maschine ist soweit ich mich erinnere mit Drei-und Vierbackenfutter, kompletten Schaublin Spannzangensatz und Zentrierspitze ausgestattet, ich weis aber, dass sie auch als nackte Maschine wie die meinige abgegeben werden kann.
ich habe mir nach langen hin und her überlegen nun doch den kompletten Spannzangensatz (W12) von der Luxemburger Firma gekauft. Die Spannzangen sehen vom ersten Eindruck positiv aus, alle Flächen (außer Gewinde) geschliffen. Ich wollte unbedingt wissen, in wie weit man mit den Spannzangen arbeiten kann. Von einer Spannzange wird normalerweise ein guter Rundlauf des zu spannenden Werkstückes erwartet und zwar ohne großartige Manipulation an dem Werkstück. Um den Rundlauffehler der Spannzange bestimmen zu können, wurde zuerst der Rundlauffehler der Spindel gemessen. Bei meiner neuen kleinen Drehmaschine beträgt er etwas mehr als ein 5/1000 Millimeter. Um jetzt eine Aussage über die Qualität der Genauigkeit treffen zu können wurde aus der Erstmusterprüfung so genannte Messdorne in 0,5mm Abstufungen über das Wochenende ausgeliehen. Die Messdorne sind auf der gesamten Länge in einer Toleranz von kleiner 2/1000 mm geschliffen und gehärtet.
Es wurden also von Ø1mm bis Ø8mm die Dorne in 0,5mm Schritten benötigt.
Die Messung erfolgte direkt an der Spannzange und einmal 30mm von ihr entfernt.
Mit dem Suport wurde der höchste Punkt des Messdorns gesucht und danach die Spindel von Hand durchgedreht. Gemessen wurde die größte Abweichung vom Rundlauf.
Die Ergebnisse überraschten mich am Ende doch sehr. Alle Messungen an den Spannzangen waren direkt an der Zange gemessen in einem Bereich von 0mm bis 2/100mm, bei der 30mm Entfernung fielen die Durchmesser 2,00mm und 8,00mm mit 5/100mm Abweichung aus dem Raster, alle anderen Spannzangen waren von 1/100mm bis 3/100mm in einem Absolut akzeptablen Bereich. Man darf nicht vergessen, dass der Preis gegenüber den Original Schaublin-Zangen deutlich geringer zu Buche schlägt. Ich persönlich kann mit dieser Fehlerabweichung ganz gut Leben.
Viele Grüße, Dieter
teslak
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das ist gar nicht nötig, man muss nur etwas Zeit haben, dann erledigen sich die Sachen von selbst. Ich musste auch fast 50 Jahre alt werden, bis mir das Maschinchen über den Weg gelaufen ist und dann auch die Rahmenbedingungen gepasst haben :-)
Zitat von VictorNunja...solange will ich dann doch nicht warten
... wollte ich auch nicht.
Dank Dieter ist für mich auch ein kleiner Traum war geworden.
Danke Dieter Gruß Ingo
Gast
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Ich lese hier schon seit einiger Zeit immer mal wieder mit und habe mich kürzlich angemeldet. Ich schwärme schon seit langem für die PPU. Leider sind die Preise für Originale alte Stücke doch etwas außerhalb meiner Möglichkeiten. Also bleibt wohl langfristig nur der Selbstbau, was nicht bedeutet dass es nicht hier und da an der Wand tickt und schlägt.
Beruflich beschäftige ich mich in gewisser Weise auch mit der Messung der Zeit, allerdings in der Regel mit Sekundenbruchteilen, nämlich historischen Kameras. Seit meiner Lehrzeit 1978 habe ich darüberhinaus eine Schwäche für die Drehmaschinen der Firma Lorch und hier insbesondere für die Baureihe LL, obwohl ich auch einige kleinere (LUD) und größere Baureihen (B VI P) in meiner Werkstatt habe.
Das hier Jungs in der Ausbildung eine komplette Lorch LL in dieser Qualität nachbauen ist ja der Hammer! Allein das, was man an Finish der Maschine auf den Bildern erahnen kann, lässt vermuten dass die Kopie einer Originalen Maschine ebenbürtig ist. Dass man bei der Spindel auf eine Marktgängige Spannzange ausgewichen ist, ist auch eine gute Lösung, zumal 10mm Lorch LL - Zangen recht rar sind und darum wenn sie auftauchen in Internetauktionen hoch beboten werden. Meistens sind die Zangen die da auftauchen auch noch in üblem Zustand.
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25.03.2011 18:50
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