Vor kurzem war es mal wieder an der Zeit einige Schrauben zu finnisieren. Also die Schrauben polieren, Schraubenschlitze anglieren und sie anschließend auf den gewünschten blauton anzulassen. Die Schrauben wurden stufenweise auf Schleifpapier zueinander plan geschliffen. Leider verrundet Schleifpapier die schrauben immer wenn es feiner wird. Also geht’s für den letzten „Schliff“ auf die Zinnplatte. Wie ihr später sehen könnt, ist die Zinnplatte rund und nicht eckig. Das hat für uns Uhrmacher den Vorteil, dass wenn wir sie abrichten wollen, sie einfach im Dreibackenfutter an der Drehbank abdrehen können und sie so absolut eben ist. Die Platten gibt es so nicht zu kaufen und wir haben uns mal wenige machen lassen. Jetzt bald wird von uns wieder eine Bestellung an Zinnplatten aufgegeben.
Das Zinn wird durch einen 2,5cm hohen Messingring gehalten und die Platte hat einen angenehmen Durchmesser von 12cm. Sind schwer genug, dass sie beim Polieren auf dem Tisch ruhig liegen bleiben und können einfach abgedreht werden bei bedarf. Die Platte ist groß genug um mit dem Tripod auch Einzelteile zu polieren. Wenn die Bestellung aufgegeben wird melde ich mich noch mal genauer dazu. Wenn jemand von euch Interesse hätte könnten wir einfach welche mitmachen lassen.
Und hier noch ein paar Bilder von der Politur mit der Zinnplatte. Hoffe es gefällt euch!

Und hier noch ein Aufzugschlüssel poliert im tripod auf der zinnplatte

Hallo

Ich wäre an einer dieser Zinnplatten interessiert.

LG

Ralf

hey das ist super.
ich schreibe dir nochmal wenn der Auftrag bei uns rausgeht. schätzungsweise in einem monat.
beste Grüsse
martin

Ich hätte auch Interesse...

Gruss Loris

Gleiches Interesse hier :-)

Hallo Martin,

lass uns doch mal wissen, was so eine eingefasst Zinnplatte kosten soll. Eventuell hätte ich auch Interesse daran. DANKE !

Hallo Zürichtimes,

kannst du etwas zu Preis und Herstellung der Zinnplatten sagen?

Welches Zinn wird genommen? Reinzinn oder Lötzinn? Wird das Zinn in den Messingring reingegossen? Und dreht man später über alles drüber (Messing und Zinn)?

Viele Grüße

Kurt

Ich wäre auch dabei.

Gruss
W.F

Hallo leute,
also .. wie schon geschrieben besteht die Zinnplatte aus einem Msssingring und dem Zinn selber. Wir erhalten die Messingringe von einem Mechanikbetreib aus Zürich, der diese so für uns in Form bringt. Der Ring wird aus einem gezogenen Stangenmaterial gefertigt. Also nicht gestanzt oder gepresst. Die Messingringe bringen wir zu einer traditionellen Zinngießerei ebenfalls in Zürich. Die Gießerei verwendet natürlich reines Zinn, Selbstverständlich auch für ihre eigenen Arbeiten. In unsere Ringe wird das Zinn gegossen welches sich so perfekt mit dem Messing verbindet. Dass sich das Zinn vom Ring gelöst oder später gewackelt hat, ist mir selber noch nie passiert und das habe ich auch noch nicht von anderen nutzern gehört. Also da müssen wir glaube ich keine Sorgen haben.
Die Zinnplatten werden im Dreibackenfutter auf einer 102er völlig plan gedreht. Also das Zinn und auch der Messingring. Ein Rand an der platte würde eher stören. Natürlich kann die Platte auch mit der Zinnfeile individeull gerichtet werden. Ein Nachteil besteht sogesehen also nicht. Nur einfach die zusätzliche Option sie abdrehen zu können. Die Zinnplatte hat uns beim letzen mal pro stück etwa 100CHF gekostet.
Auf der Platte selber verwenden wir immer nur ein Schleifmittel. Es ist nicht sinnvoll die Körnungen zu mischen. Bearbeiten wir die Schrauben, Hebel oder Käfige nach dem Schleifpapier meinetwegen mit einer Diamantpaste von 8µm und später mit 3 oder 1µm so haben sich die Diamantkörner von der gröberen Paste in das weiche Zinn gedrückt und schleifen dann mit den feineren Körnern zusammen das Werkstück. Das wird immer kratzer auf der polierten Oberfläche geben.
Zum polieren verwenden wir normalerweise 2 Zinnplatten. Eine mit einer 3µm und einer 1µm Diamantpaste. Die 1µm Politur ist schon wirklich sehr sehr fein und glänzt fantastisch. Die Firma Joke bietet darüber hinaus auch noch 0.25 oder 0,1µm als Diamantpasten an. Aber wir sind mit dem 1µm sehr zufrieden (Schwarzpolitur).
Ich arbeite seit 2 Jahren mit meiner Zinnplatte und habe sie seitdem nie mehr abgedreht. Das würde ich auch nur machen, wenn ich mal vergessen hätte sie nach dem polieren abzudecken und sie voll mit staub oder mir andere Mittel auf die platte gekommen wären, die zu kratzern führen. Ich gebe normalerweise etwas Diamantpaste und ein hauch öl auf die Zinnplatte. Wenn das verhältnis einem mal nicht mehr gefällt durch zu viel öl etc. kann sie einfach mit einem etwas leichtbenzin gereinigt werden, um neue Diamantpaste aufzubringen. Aber noch mal Vorsicht. Die Diamantkörner werden beim polieren in das weiche Zinn eingearbeitet und bleiben auch beim reinigen mit Benzin weiterhin fest im Zinn. Also bitte nicht die körnungen auf der platte wechseln.
Mit der Zinnplatte hat man sicher viele viele Jahre spaß und kann sich lange an wunderschönen polituren erfreuen.
;) ich bin mal gespannt, wann ich meine das erste mal abdrehen werde ^___^
Hoffe ich konnte etwas helfen.
Liebe Grüße aus Zürich

Martin

Also ist es wirklich ein Ms-Rohrstück und kein "Topf" der aus Vollmaterial ausgedreht wurde und so noch einen Messingboden hat?

genau .. kein "Topf"

Ich wär auch interessiert und noch ein paar Kollegen. Steht nur noch die Frage der Kosten im Raum

Kostenfrage?

100 SFr. entsprechen zur Zeit etwa 81,- Euronen.


LG

Ralf

Ah die 100 Franken hatte ich überlesen.
Dann dnke ich mal drüber nach.