Hallo - ich schon wieder.... Ich habe eine 50er Jahre Uhr, diese hat ein "Uhrglas" aus einem dünnen und elastischem Kunststoff. Ich sag mal es ist ein Tiefziehteil - vermutlich. Da ist ein langer Kratzer drin. Am Rand (wo das Gehäuse drüber ist) habe ich mal mit Uhrglaspoliermittel für Swatch probiert - das Ergebnis ist eine matte Stelle. Zum Glück hab ich so was geahnt... Hat jemand einen Tipp was das für ein Material sein könnte (dünn, flexibel, kratzfest und stabil) und wie ich dem Kratzer beikomme? Das Material ist von sehr guter Qualität, es sind keine "Minikratzerchen" zu sehen, nur dieser eine grosse. Vielen Dank! Karl .... es handelt sich um eine Urgos Tischuhr und die Form des Uhrglases ist sehr ungewöhnlich. Bild kommt am Donnerstag.

Hallo

So weit mir bekannt, wurden Kunststoffgläser früher meist aus Astralon (eine Art des Polyvenylchlorids) oder Celluloid (ein Thermoplast, bekannt als Filmmaterial) hergestellt. Modernere Kunststoffgläser werden aus Acrylglas, besser bekannt unter dem Namen Plexiglas hergestellt.


LG

Ralf

Moin,

ich hatte mal irgendwann und irgendwo dazu geschrieben. Polieren etc.
Wenns Dir nix ausmacht und Du etwas Zeit hast poliere ich Dir das Glas wieder.

Viele Grüße
Nico

Ich bin mir nicht sicher ob man die Prozedur auch auf die Kunststoffgläser bei Uhren anwenden kann, aber ich restauriere neben der Uni erfolgreich ältere Spielekonsolen /z.B. Game Boys, NES-Konsolen) bei denen die verkratzten Kunststoffgläser bzw. Scheiben poliert werden.

1. Wenn die Kratzer besonders tief sind schleife ich mit 800er Schleifpapier die gesamte Fläche gleichmäßig, bis der/die Kratzer nicht mehr zu sehen sind.Natürlich wird das Glas dabei dann stumpf und weist viele kleinere Kratzer auf.
2. Danach wird das Glas gründlich gereinigt, damit keine Schmutzpartikel oder abgetragene Teilchen neue Kratzer bei der weiteren Behandlung in die Oberfläche "ritzen"
3. Anschließend mit 1200er Schleifpapier die Oberfläche nassschleifen, zwischendurch immer mal das Glas abtrocknen und prüfen wo noch Kratzer zu sehen sind.
4. Als letztes setze ich dann einen Dremel mit weicher Polierscheibe und Sonax-Kunststoffpolitur (eigentlich aus dem KFZ-Bereich um Kratzer aus Scheinwerfern etc. zu polieren) ein und poliere die matte Oberfläche weg. Dabei muss man allerdings sehr vorsichtig sein und nicht zuviel Druck ausüben. Durch die Reibung wird der Kunststoff schnell mal warm wodurch beim Polieren die Oberfläche leicht beschädigt werden kann. Am besten mit niedriger Drehzahl arbeiten. Natürlich ist das ganze auch per Hand möglich..was allerdings sehr lange dauern kann.

Wie gesagt, ich weiß nicht zu 100% ob es bei Uhrengläsern aus Kunststoff auch funktioniert, bei den Kunststoffgläern eines Game-Boys z.B. funktioniert es jedenfalls einwandfrei, ist aber auch ein bisschen Arbeit und nicht mal eben auf die schnelle gemacht ;)

Grüße
Magnus