Ich staunte nicht schlecht, als ich das Federhaus geöffnet hatte; so etwas habe ich noch nie gesehen und ich frage mich, wie ist das möglich...

Wünsche allen einen wunderschönen Tag

Giacumin

Hallo Giacomin,

so eine "explodierte" Feder habe ich auch schon einige Male gesehen. Meistens bei Uhren, die, nachdem sie stehengeblieben waren, nochmal bis zum Anschlag aufgezogen wurden. Erst nach dieser finalen Behandlung wurde die Uhr für 20 Jahre auf den Dachboden verbannt.

Als Erklärung könnte dienen, dass es auf dem Dachboden deutlich kälter ist als im Wohnzimmer und sich eine ganz aufgezogenene Feder nicht mehr weiter zusammenziehen kann, wenn sie abkühlt. Entweder platzt sie dann oder das Endloch/Endhaken reißt aus.

ch habe eine Zeitlang bei einem alten Uhrmacher mitgearbeitet, der hat mir immer erklärt, ich solle Uhren nur morgens aufziehen, damit die Feder sich wieder etwas entspannen kann, wenn tagsüber die Temperatur steigt. Ich habe das damals für Uhrmacherlatein gehalten........

Deshalb: Vorsicht bei Dachbodenfunden!

Viele Grüße

Kurt

Hallo Giacumin , hallo Kurt,
genau wie Kurt es schreibt, muss es sein. Ich hatte mal vor einigen Jahren einige Wanduhren aus dem NAchlass eines Sammlers gekauft und leider über den Winter in einer einfachen Halle gelagert. Das war ein sehr starker Winter und das Ergebnis war, dass in mehreren Uhren die Feder anschließend so aussah. Ich hatte mich natürlich auch gewundert (und geärgert ), aber hab es dann auch auf die Kälte, bzw. den Temperaturwechsel geschoben.

Gruß
Peter

Eure Meinung ist absolut plausibel. Ich habe mich beim Besitzer erkundigt und die besagte Uhr war seit über 30 Jahren in einem Keller eingelagert und wurde per Zufall entdeckt !!! Dennoch sind die vielen Brüche interessant.

Danke und liebe Grüsse

Giacumin

Exakt das gleiche habe ich vor Jahren bei einer Feder erlebt, die mit im ULtraschallbad war.
Einmal und nicht wieder.

Vor ein paar Jahren ist mir auch mal eine offene Feder (also nicht im Federhaus) eines Ruhla-Weckers explodiert. Ich hatte nicht alle Schnipsel wieder gefunden, aber es waren weit über 20. Ich hatte Unruh und Anker entfernt (das Räderwerk davor blockiert). Kaum hatte ich die Blockierung gelöst und das Uhrwerk schnurrte ab, hatte ich auf einmal das Gefühl, irgendwas stimmt nicht. Dann knallte es auch schon und die Reste der Feder lagen zerstreut auf dem Fußboden. Der Wecker hatte davor jahrelang aufgezogen irgendwo rumgelegen und die Zugfeder war wohl sehr spröde geworden. Mir hatte dann ein Uhrmacher gesagt, dagegen könne man nichts machen.
Hätte es was genützt, wenn ich die Feder vorher geölt hätte? Oder hätte es vielleicht was gebracht, wenn ich das Werk zum Ablaufen in Waschbenzin eingelegt hätte?
Kann es sein, daß Staub die Sprödigkeit fördert, indem er den Ölfilm absaugt?
Daß Rost keinen guten Einfluß hat, ist mir klar!

Nun, auch ich habe vor Zugfedern einen ausreichenden Respekt.

Mir ist mal (leider keine Bilder, da schon länger her) die Feder einer HALLER-Jahresuhr um die Nase geflogen. Viel Glück war dabei, das nichts weiter passiert ist.

Und dann lese ich - natürlich nachträglich - in einem Fachbuch just über diese Uhren: Warning! Could be explode! Na, das liegt ganz einfach in der Konstruktion des Werkes bedingt. Es wird in diesem Beitrag (wenn gewünscht, such ich mal) angeregt, die Uhren in einem sehr festen Karton oder Holzkiste zu verpacken und Kinder fern zu halten!!!! Ist kein Witz!


Und ein schlauer Spruch für Federhäuser und US-Bad: Bringst Du Wasser in das Haus ist es mit der Feder auch bald aus!
Das sollte Jeder beherzigen, der mit Uhren zu tun hat. Ganz besonders bei Jahresuhren, die ja die Kraft für mindestens 400 Tage speichern müssen. Wenn die sich beim unsachgemäßen Entnehmen aus dem Federhaus selbstständig macht.......