Das mit der genieteten Zugfeder ist mir auch schon mal bei einer sogenannten "Kutscheruhr" vorgekommen. Hat mich auch aufgeregt. Bis mir ein alter Uhrensammler mal folgendes dazu gesagt hat: Es gab auch mal die "analoge" Zeit ohne eBay u.a. Online-Furniturenhändlern bei denen man sich weltweit Ersatzteile besorgen kann. In dieser Zeit war es oft schwer, an passende Teile zu gelangen, wohin sich wenden? Da hatte man die Wahl: Nichts machen und die Uhr läuft nicht, oder "basteln" und die Uhr läuft wieder. Das da manche Lösungen schlechter (oft ganz fürchterlich) sind als andere lag am Geschick der Reparateurs. Ich für meinen Teil finde die genietete Feder handwerklich sehr gut repariert, sowas muss man erst mal hinbekommen, insbesondere, wenn die Feder nachher immer noch so schön flach ist, wie auf dem Bild zu erkennen.

Seltsam. So repariert man doch keine gerissene Zugfeder, oder doch?

Man unterscheidet Verbindungen nach formschlüssig und kraftschlüssig, bzw. einer Kombination beider.
Hier haben wir erstere vorliegen.
Allerdings hat es heutzutage keine Not mehr, ein Ersatzfeder zu beschaffen,die auch nicht so müde ist wie die abgebildete.

Mit der Not magst Du Recht haben, die Uhr zur Feder wurde zumindest in den letzten 50-60 Jahren nicht revisioniert und nicht genutzt.
Genutzt hat es vermutlich auch nicht viel mehr als die Feder direkt zu verkürzen. Spiralfeder funktionieren auf Biegemomente, an der formschlüssigen Verbindung wird kein Biegemoment übertragen. Im Maschinenbau reduziert sich die Federleistung schon stark, wenn die Enden nicht fest eingespannt sind.
Gruß
Michael