habe selber keine Erfahrung über trowalisieren ...rein theoretisches Wissen. Mich würde interessieren was spricht für und was gegen trowalisieren? Ganz besonders interessiert mich wie sehen die Teile aus nachher? Bekommen sie keine (wenn auch polierte) Kratzer wenn ich mehrere Teile in die Trommel packe? Zudem würde mich die Wirtschaftlichkeit interessieren...
Also ich bin bei meinen Grossuhrwerken ein absoluter Trowalisierungsfan. Die Teile kommen bei mir alle auf einmal in die Trommel und nach einigen Stunden, je nach Verschmutzungsgrad, blitz sauber und Glänzend wieder heraus. Zusätzliche Kratzer konnte ich bis jetzt noch nicht beobachten. Meiner Meinung nach mit viel Abstand die beste Reinigungsmethode die ich bis jetzt kennengelernt habe. Entscheidend bei der Anwendung ist aber die Materialpaarung in der Trommel, für den Abrieb (Trowalisiergut) und für die chemischen Einwirkungen auf das Material (Compound). Da sind die Kombinationsmöglichkeiten der angebotene Produkte fast grenzenlos und die Einsatzmöglichkeiten sind dementsprechend vielfältig. Vom rundpolieren von Edelsteinen über entrosten, Grate entfernen bis hin zum Reinigen von Besteck oder Felgen. Hier mal eine kleine Übersicht was es da so alles gibt: http://www.rosler.com/fileadmin/user_upl...df/complete.pdf
Jau.... hab ich eigentlich so weit gelesen und gesehen. Zufrieden bin ich aber nicht mit den Infos über das Thema. Watt dä Buer net kennt , dat friss`hä nit heisst es bei uns hier auf Platt. Auf der einen Seite lese ich das hier einige trowalisieren und es super finden allerdings meine ich mich daran zu erinnern irgendwo einen Bericht gesehen zu haben wo Phil eine manuell polierte Pendellinse zeigte.... Da ist vielleicht der Ansatzpunkt ...bekommt man ein vergleichbares Ergebnis zur manuellen Bearbeitung? Wie sieht es aus wenn Werkplatinen trowalisiert werden... die Stahlstifte z.B. vom Schlagwerk, Werkpfeiler oder dias festsitzende Minutenrad ...hinterlassen doch garantiert Kratzspuren auf anderen Teilen wenn sie mit in der Trommel laufen? Wenn ich früher Werkplatinen polieren musste ging das mit Wenol und von Hand...vielleicht habe ich ja auch eine völlig falsche Vorstellung vom Trommelpolieren, was ja nun ein Grund für diesen Thread ist.
Ich bin da immer skeptisch gewesen und habe so ein Gerät auch nicht. Aber meine Begründung ist nicht von der Hand zu weisen, wenn man alte Uhren restauriert (und nicht den neumodischen Kram): Towalisieren ist natürlich eine abrasive Methode, auch wenn nur ein ganz wenig. Daher gehe ich lieber - bei hartnäckigen Fällen - mit Zahnbürste und Zahnpasta zu Werke. Da wird nur der Dreck weggeschrubbt. Wenn ich den Zeitaufwand sehe, der zwischen einer Restauration mit eventuellem Anfertigen von Teilen zur Reinigung der Uhr steht, dann kann ich mir ruhig etwas Zeit für die Reinigung nehmen.
Anders würde ich das natürlich für 08/15 Uhren sehen, bei denen das nicht so drauf ankommt. Aber meine Uhren sind da etwas spezieller.
Beim Trowalisieren kann man die Abrassivität dürch Schleifkörper und Compund beeinflussen, ebenso wie Verwendung der richtigen Zahnpasta und Bürste.
Auch Polieren ist abrassiv, dabei wird die Oberflächenrauhigkeit geglättet und feine Spitzen abgetragen.
Wir haben festgestellt, dass feine Gravuren selbst nach den Trowalisieren erhalten blieben, auch Kratzer bekommt man so nicht weg, da muss man mit härteren Bandagen ran. So behaupte ich, die Abrasivität spielt bei richtiger Anwendung eine untergeordnete Rolle.
Siverl ------------------------------ Frau muss ihrer Zeit stets voraus sein
Obwohl ich 3 verschiedene Apparaturen zum Trowalisieren besitze bin ich in der Anwendung ziemlich zurückhaltend. In der regel benutze ich das trowalisieren nur für Comtoisen-Werke. Die abrasive Wirkung ist nicht von der Hand zu weisen, wobei es sehr auf das verwendete Medium ankommt und derer sind vielfältiger Art. z.Bsp. Keramik,Stahlstifte,Stahlkugeln,Walnusschalen dann noch die verwendete Polier/Scheifflüssigkeit etc... Weiter muss das Poier/Schleifmedium peinlich saubergehalten werden und die Teile vorher möglichst sauber und fettfrei sein. Des weiteren gebe ich nie schwere und leichte filigrane Teile zusammen in die Trommel um jedwede Beschädigung zu vermeiden. Ansonsten halte ich es wie Frank und reinige/poliere sehr viel in Handarbeit(z.Bsp. bei Trieben mit zugespitzten Putzhölzern etc..)
Gruss Wolfgang Fritz
Es gibt keinen Weg der nicht irgendwann Nachhause führt.
Ein ernsthafter Restaurator wird Pickel bekommen beim Gedanken an das Trowalisieren. Als Handwerker freut man sich über saubere Teile ohne viel Arbeit.
Ganz wesentliches Charakteristikum am Trowalisieren ist die örtlich stark verschiedene Abtragsleistung. Auf Innenwänden fast gar nicht, auf Flächen wenig, an Kanten oder gar Ecken sehr viel mehr. Ich würde schätzen, Faktor 1000 ist hier sicher nicht übertrieben. Das ist gut wenn man entgraten oder verrunden will, aber natürlich Gift für den Erhalt exakter Geometrien. Unproblematischer ist es bei reinen Reinigungsarbeiten mit z.B. Walnussschalengranulat, das aber auch nicht besonders effektiv ist.
Aus rein praktischen Gründen ist der Einsatz für größere Teile in Heimmaßstab wenig sinnvoll. Die Trommel muss deutlich größer sein als das Werkstück und man braucht auch sehr deutlich mehr Schleifkörper als Werkstücke. Also muss man eine große Maschine nicht nur anschaffen sondern auch mit teurem Schleifmaterial befüllen, reinigen, etc.
Ich benutze meine 3l Vibrations-Maschine in der Praxis zum entgraten und polieren von Teilen bis Walnussgröße mit Kunststofftetraedern, Holzstiften mit Schleifcreme und Stahlstiften zum abrasionsarmen polieren.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Wie " mikromeister" erwähnt und ich in meinem Beitrag nicht bemerkt habe ist, nebst der Füllmenge und der Rotationsgeschwindigkeit, der Einsatz des geeigneten Mediums und Poliermittels, ein sehr grosser Faktor. Hier muss jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln eine, allgemein gültige Formel, gibt es glaube ich nicht.
Gruss Wolfgang Fritz
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04.10.2012 20:44
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