Decombaz lieferte Rohwerke und auch finissierte Werke an Breguet, wie die Breguet Bücher belegen. Hier eine "Decombaz"-signierte Uhr. Breguet Qualität zum Bruchteil der Breguet Preise (damals und heute). Selten ist die Kombination Zylinderhemmung + Zentralsekunde + Viertelrepetition

Es gab ein paar Dinge zu reparieren. Etwas "tricky" war die Zeigerstellwelle, welche gebrochen war.

Kleiner Tipp: beim Zerlegen brauchen Stunden- und Minutenzeiger nicht entfernt werden. Beim Wiederaufsetzen des Ziffernblattes muss man nur das Werk (Schlagwerk) auf beispielsweise exakt 15:00 stellen und dann die Zeiger entsprechend einstellen. Und schon schlägt die Uhr wieder korrekt. Daher war es auch nicht nötig, den Stundenzeiger neu zu setzen, obwohl die Zeiger zuvor eine Stunde gegenüber dem Schlagwerk nachgingen.

1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

6.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

9.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

10.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

20241117_170505.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

20241117_165906.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

20241117_170539.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

20241117_165300.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Interessant, danke für die Vorstellung.

Hat die Uhr einen Rubinzylinder, wie bei Breguet?

Die Zeigerstellwelle ist wirklich tricky, denn wenn man überlegt, wie klein und dünn der Stift ist, der den Vierkant auf der Welle hält und wie klein die dazu passende Bohrung quer mitten durch die Welle, dann kommt schon Ehrfurcht für den Reparatuer auf. Wie ist das denn gemacht worden? Neue Welle? Das wäre ja hier ein Drehteil.
Frank

Es ist leider kein Rubinzylinder.

Von der Reparatur der Welle habe ich leider keine Fotos gemacht, daher in Worten. Die Welle wurde nicht erneuert, weil es eine zusätzliche Herausforderung gewesen wäre, die Reibung zwischen der Welle und der Buchse in der Platine hinzubekommen (die Welle ist dafür leicht konisch). Zudem hätte das Rad wieder neu vernietet werden müssen. Die Reibung für die Zeigerstellung war (und ist) perfekt, also habe ich die Welle so gelassen und lediglich die Bruchstelle geplant. An einem Stück Tamponstahl wurde ein Ansatz mit ca. 0,5 mm Durchmesser gedreht, um den Stahl in die Welle einzusetzen (nach Einbringung einer axialen 0,5 mm Bohrung in die Welle). Also wie wenn ein abgebrochener Zapfen erneuert werden müsste. Da ich die Welle nicht durch Einpressen gefährden wollte, wurde der Ansatz mit gleitender Passung gedreht und dann mit einer Spur Loctite eingeklebt. An dem anderen Ende des Stahls habe ich mit einer Diamant-Nadelfeile den Vierkant gefeilt, der in die Scheibe mit dem Stellvierkant kommt. Und schließlich die Querbohrung für den Vorsteckstift eingebracht, mit welchem der Stellvierkant axial gesichert ist. Ist hoffentlich verständlich. Das Feilen des Vierkantes und die Querbohrung habe ich natürlich gemacht, bevor ich das "dicke Ende" (mit dem Vierkant) auf Länge abgetrennt habe. Und natürlich auch vor dem Einkleben. Hätte ja auch etwas schief gehen können ...

Experten mögen über das Loctite vielleicht die Nase rümpfen, aber bevor ich womöglich die Welle beim Einpressen beschädige, mache ich das bei so kleinen Dimensionen lieber so.

Beste Grüße, Bernhard

P.S.: Man fragt sich natürlich, warum die Welle einen so kleinen Vierkant haben muss, der in die Scheibe mit dem Zeigerstellvierkant geschoben ist. Es wäre ja viel einfacher gewesen, das Vierkantloch in der Stellscheibe rund zu bohren, so dass das äußere Ende des neuen "Zapfens" nur auf Durchmesser gedreht werden braucht. Denn der Vorsteckstift sichert ja nicht nur axial, sondern auch bezüglich der Drehbewegung. Einen technischen Sinn des Vierkants auf der Zeigerstellwelle kann ich nicht erkennen. Nur, ich wollte so wenig wie möglich an der Originalsubstanz ändern. Auch wenn man es im Ergebnis nicht sieht.

Bernhard, ich fragte deshalb, weil ich genau den gleichen Fehler bei einer Uhr von mir habe. Das Problem, was noch dazu kommt, ist, dass es auch eine Viertelrepetition ist, und vorne sitzt - aus einem Stück - die Viertelstaffel. Da würde ich dann ungern mit Wärme drangehen und hartlöten. Deine Idee ist gut, denn viel Kraft sitzt da nicht.
Frank