Die New York Standard Watch Company existierte zwischen 1885 und 1929. Sie produzierte Taschenuhren im unteren Qualitätsbereich. Die Gesamtproduktion belief sich auf 7.000.000 Uhren (in anderen Quellen 15.000.000). Es war also keine kleine Firma. Das bekannteste Werk war die Worm-gear pocket watch. Von denen sind nur wirklich wenige Uhren hergestellt worden, und wenn man die heutigen Preise anschaut, dreht sich einem der Kopf:

https://www.youtube.com/watch?v=huLCCCdPboU

Das Ankerrad wurde durch ein Schneckengetriebe mit dem Sekundenrad verbunden, der Anker greift von der Wellenseite, quasi von oben, in das Ankerrad ein, wie bei einer Spindeluhr. Wer so eine Uhr schon mal in der Hand gehalten hat, vergisst das nie. Sehr kurios.
Hier wollte ich aber etwas ganz anderes vorstellen. Diese Firma hat auch eine elektrische Großuhr hergestellt, und die ist viel seltener, selbst in den USA.
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Die Produktion dieser Uhren begann 1895 und dauerte nur bis 1903. Ungefähr jede Minute wird das Pendel angetrieben und läuft dann ohne Antrieb und schaltet nur das Räderwerk mit den Zeigern weiter. Sie läuft elektrisch mit 3 Volt, hat keine Federn und keine Gewichte. Zu dieser Uhr gibt es auch ein Patent, Nr. 55313 vom Februar 1896.
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Die Uhr ist ein richtiger Riese: Zifferblattdurchmesser 30 cm (!), das Gehäuse 115cm hoch und knapp 50cm breit! Sie ist auch für sehr große Räume geeignet. Gehäuse in Eiche, aber die Gehäuse wurden auch in Mahagoni hergestellt.
Das Uhrwerk ist sehr ästhetisch gestaltet:
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Rechts und links vom Sekundenrad befinden sich die beiden Spulen, am unteren Ende des Werkes befindet sich der Hipp-Toggle. Dieser lose nach unten fallende kleine Hebel (Toggle) hat am unteren Ende eine kleine Kerbe. Wenn das Pendel genügenden Ausschlag macht, rutscht dieser kleine Hebel über eine Klinge im Pendelzwischenstück, und eigentlich passiert nichts weiter. Dieses Pendelzwischenstück bewegt sich also hin und her und schiebt oben mithilfe einer Klinke das Sekundenrad weiter. Ist nach ca. einer Minute die Amplitude des Pendel abgefallen, fällt der Toggle mit seiner kleinen Kerbe auf die Klinge des Pendelzwischenstücks, wird hochgehoben und schließt den Kontakt. Der Eisenbügel an der Klinke wird angezogen und treibt das Pendel kräftig an. Das reicht dann wieder für eine Minute. Die Pendellinse ist sehr schwer, sodass die gespeicherte Energie für gut eine Minute ausreicht.
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Die Uhr ist für eine elektrische Uhr extrem leise.
Die beiden Zellen befinden sich am Gehäusedach. Noch weiß ich nicht, wie lange diese Uhr mit 2 D-Zellen läuft. Der Lücke nach zu urteilen, lief diese Uhr damals mit zwei Flag-Cells, den alten amerikanischen Zellen mit ca. 6,5cm Durchmesser, die es noch heute zu kaufen gibt.Da diese Zellen aber enorm teuer sind, baue ich mir Dummys, innen sind dann D-Zellen.
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Übrigens Dank an Manfred für den Zifferblattring. Wer hat sonst einen Ring mit 30cm Durchmesser?
Frank

Interessante Funktionsweise

Brillante Idee!

Gefällt mir, schlicht,einfach und groß.
Ring hatte ich noch in der Grabbelkiste.
Gruß
Manfred

Nach einigen Optimierungen läuft die Uhr nun mit einem Antrieb gut 2 Minuten statt nur einer Minute. Die Zellen halten also doppelt so lange. Die Optimierung bestand aus zwei Maßnahmen: Einmal habe ich festgestellt, dass der Funkenlöschwiderstand nicht richtig funktioniert (kann man kaum nachmessen, ohne die Elektrik zu zerlegen und damit die originale Isolation teilweise zu zerstören). Ich habe also einen neuen, modernen Widerstand unauffällig installiert. Nun gibt es keinen Öffnungsfunken wie vorher. Die zweite Maßnahme war, den Messingkontakt mit einem dünnen Platinblech zu belegen. Der Widerstand des Kontakts ist nun viel geringer. Nach einigen Einstellungen des Toggels und des Kontaktes läuft die Uhr jetzt tadellos.