Schon erstaunlich, dass man sich so eine Uhr auf den Markt zu bringen traut, bei der der Ärger fast vorprogrammiert ist wenn man sie nicht nur als Wertanlage im Tresor verwahrt.
Im meinen Augen sollte eine gute Uhr ihre verschiedensten Anforderungen möglichst ausgewogen abdecken und nicht nur verkopft in ein Extrem hinein entwickelt werden. Ist Morgen eine möglichst dicke Uhr mit minimalem Durchmesser auch Kunst? Mich erinnert das eher an die längste Bratwurst der Welt, von der keiner wissen will ob sie schmeckt.
Wer wissen will, was man hinsichtlich kleiner Mechanik heutzutage wirklich leisten kann, muss nur mal ein Handy, eine Kamera oder ein Hörgerät aufschrauben. Da steckt mehr phantastische Technik drin als in dieser Uhr.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Oje, das ist jetzt aber schlimm für die Richard Mille-Fanboys. Die Uhr ist nur noch auf Platz 3, denn im Frühjahr wurde sie von der Bulgari Octo Finissimo Ultra COSC unterboten und nun auch noch von Konstantin Chaykin. Aber wenigstens ist sie immer noch die hässlichste der ultradünnen Uhren und natürlich die teuerste. Wenn man nicht wüsste, dass das eine Uhr sein soll, würde man nicht so ohne weiteres draufkommen. Die übrigen Ultradünnen, zumindest die Piaget Altiplano und die Bulgari, haben ein Design das sogar ziemlich reizvoll ist, finde ich. Was mich an dem verlinkten Text überrascht hat, den auch Chat GPT geschrieben haben könnte, war die Bemerkung, dass man angeblich die Uhr auch mit den Fingern stellen und aufziehen kann und dass 2 Kronen in das Gehäuse integriert seien. Daneben könne man auch ein "spezielles Aufzugswerkzeug" dafür nutzen. Das würde ich mir gern mal vorführen lassen, wie die Uhr mit den Fingern ohne das "spezielle Werkzeug" aufgezogen wird. Denn ich sehe da nicht 2 Kronen, sondern 2 Löcher zu diesem Zweck. Das "spezielle Werkzeug" dürfte schon Peter Henlein gekannt haben, man nennt es Uhrenschlüssel. Ich habe schon viele Fotos dieser Richard Mille gesehen, aber noch kein einziges Bild des Aufzugschlüssels. Man scheint nicht so besonders stolz auf diese Lösung zu sein.
Wie man an meinen Worten sicher unschwer erkennt, mag ich die Marke Richard Mille überhaupt nicht. Sie repräsentiert, wie auch der andere Emporkömmling des 21. Jahrhunderts im Superteuersegment, Jacob & Co, den heutigen Zeitgeist eines ungezügelten und schamlosen Raubtierkapitalismus. Wer sich so etwas tatsächlich kauft (also nicht diese ultradünne, sondern eine der immer gleich aussehenden RM im Backsteinformat) und an den Arm bindet, will nicht die Zeit ablesen, sondern einfach einen Protzklotz zur Schau stellen. Heute nennt man das 'Flexen'.
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09.11.2024 14:23
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