Hallo Freunde, wir möchten euch hier auch unser diesjähriges Highlight von der Uhrenbörse Furtwangen vorstellen: 20240902_154605.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Das gute Stück hat gleich mehrere Besonderheiten, die Erste ist gleich einmal die 24Std. Anzeige, die sieht man nur sehr selten bei einer Uhr: 20240902_153407.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Das Zweite ist die Hemmung, ist das noch eine Scherenhemmung oder nennt man diese Art anders? Eine Stiftankerhemmung ist es jedenfalls nicht. 20240902_153256.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Dritte, recht seltene Besonderheit, sind die Deckplättchen auf den Lagern, die findet man normalerweise nur bei sehr hochwertigen Werken: 20240902_153534.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Ebenfalls bemerkenswert ist das das gute Stück auf 2 Glocken schlägt, Ich kenne sonst nur Gongspiralen aus dieser Zeit. Die vierte Besonderheit ist die Schneidenaufhängung des enorm schweren Sekundenpendels, die findet man normalerweise auch nur bei hochwertigen Uhren: 20240902_153603.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Und zu guter Letzt noch die Temperaturkompensation des Pendels: 20240902_153640.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Der Messingstab dehnt sich stärker aus als der Stahlstab und hebt dann über die Hebelwirkung die schwere Pendellinse an. Mit der Stellschraube verstellt man die Länge des Hebelarms und damit wie stark die Pendellinse angehoben wird. Eine Konstruktion die ich sons bei noch keiner anderen Uhr gesehen habe.
Gratuliere! Da habt ihr ein ganz, ganz seltenes Paradestück der Wiener Uhrmacherkunst an Land gezogen! Phillip Fertbauer
IMG_4133.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
war einer der besten (seinerzeit 1763-1820) Uhrmacher Wiens! Und das sieht man an diesen Details!! Außerdem war er einer der bedeutendsten Hersteller astronomischer Laterndluhren.
Seine Spezialität Tischuhren mit Gewichtsantrieb:
Technisch den Regulatoren nahestehend ist der interessante, aber seltene Typus der portalförmigen Stockuhren mit Gewichtsantrieb. Hier ist ein Regulatorwerk auf Säulen aufgestellt, zwischen denen das Gewicht abläuft. Trotz der kurzen Fallhöhe von etwa 20 cm haben diese Uhren meist 8 Tage Gangdauer. Ein Glassturz schützt das im Wesentlichen offene System gegen Staub.“. Und meint eine Uhr aus dem Wiener Uhrenmuseum. Diese hat eine Scherenhemmung auf der Rückseite der hinteren Platine, 6 Rubine als Lagersteine, Kompensationspendel mit Schneidenaufhängung und eine Mikrometerfeinstellung zur genauen Gangeinstellung. Leider ist die Signatur auf dem versilberten Zifferring nicht mehr leserlich. Aber eine Vielzahl von Wiener Uhrmachern haben derartige Uhren gebaut, u.a. sind gewichtsgetrieben Uhren bekannt
IMG_4136.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) (Fallhöhe ca. 20 cm, Gangdauer 1 Woche !)
Quelle: Text und Bild Uhrmacherverzeichnis.de
Habe noch einen Quellenhinweis bei „Bertele“, da muss ich aber erst in meinen Archiv schauen, besser suchen.
Nun ein paar Bilder die ich im „Bassermann-Jordan/Bertele Uhren“ über Fertbauer gefunden habe. Noch ein paar Worte zu Bassermann-Jordan, Dr. B. - J. er war der Begründer der wissenschaftlichen Uhrenforschung in Deutschland. Seine Sammlung von ca. 300 historisch und technisch wertvollsten Uhren übergab er den Nationalmuseum in München, zu dem auch die erste gezeigte Uhr gehört. Bertele war Uhrensammler und einer der größten Uhrenhistoriker, der die Sammlung von B-Jordan in jahrelanger Arbeit katalogisierte und überarbeitete und schließlich in Buchform seine Arbeit veröffentlichte. Und hier die Bilder über Uhren von Phillip Fertbauer (Quelle oben angeführt)
PS.Bitte die etwas verzerrte Darstellung der Fotos zu entschuldigen.
Wenn man meinen vorherigen Text und die Bilder der Uhren von Phillip Fertbauer betrachtet, so kann ich nur nochmals sagen gratuliere zu diesen musealen erworbenen Stück! Wenn dann der Preis dafür auch noch stimmig ist, bzw. war, dann doppelte Gratulation! Dies alles ohne den geringsten Neid!
Genau, das Zifferblatt macht doch irgendwie stutzig...
vielleicht hat da auch einfach jemand ein ehemaliges Tischuhrwerk mit 0.5-Sekundenpendel und einen Kasten mit 1-Sekundenpendel miteinander verheiratet und ein passendes Zifferblatt mit klingendem Namen dazu kreiert.
Eigentlich eine logische Anzeige bei einem 24h -Zifferblatt. So steht der Minutenzeiger um 11,30 genau zwischen 11 und 12.
Schwierig genau auszudrücken, bei einem Zifferblatt mit 24h -Anzeige und einem Minutenzeiger mit 1U/ 12 h (Normal), stimmt der gewohnte Winkel zwischen Stunden und Minuten nicht. So passt das wieder.
Ganz logisch wäre ein beidseitiger Minutenzeiger, der rechts und links die gleiche Zeit anzeigen würde.
24 Stunden Anzeigen sind schwierig, weil sie unserem gewohnten Bild der Uhr nicht entsprechen. Hier ein Bild meines Kalenders im Büro. Das Bild ist alt, mittlerweilen steht der kleine Zeiger (Mitte-Links) auf der Vier.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
02.09.2024 19:33
Antworten
