Moin Menners,

aus o.g. Anlass suche ich als blutiger Anfänger Beistand bezüglich der richtigen Öle. Es scheint wenig Einheit diesbezüglich zu geben. Teils hört man von drei Viskositätsstufen für verschiedene Geschwindigkeiten und Belastungen, teils heißt es, die Uhr sei häufig froh, einfach geölt zu werden. Notfalls mit Frittenfett (leichte Übertreibung). Wie genau muss ich die Eigenschaften nehmen und muss ich ein Vermögen für genau die richtigen paar Milliliter ausgeben oder gibt es die eierlegende Wollmilchsau für dieses relativ robuste Werk? Welche Zahlen sind wichtig (Viskosität?), welche nicht? Kann ich bedenkenlos billig kaufen unter gewissen Voraussetzungen und wo am besten?
Habe bisher nicht angefangen, möglicherweise ergeben sich weitere Probleme im späteren Verlauf, erstmal ist es aber nur das Säubern und Ölen. Andere Tipps sind auch willkommen.

Gruß
G

a) Bilder sind immer wichtig. Soll ich nun jedes Vostok Modell und dessen Größe kennen?

b) mind. 2 Öle + Fett sind nötig. Weiteres auf ca. 1 Mrd Web Seiten 😀

c) alle MarkenUhrenöle sind verwendbar. Wenn billig = Anchor o.ö. dann besser das Salatöl aus der Küche …

d) ein gutes Fachbuch hilft immer (Die Taschen- und Armbanduhr in der Reparatur, Der moderne Uhrmacher …)

Ich habe bislang für AUen immer nur ein Öl (synthetisch, niedrig-viskos) und ein Fett verwendet, so auch bei meiner Vostok Amphibia. Der letzte Service war rund 20 Jahre her. Allerdings habe ich sie in den vergangenen 20 Jahren nicht permanent getragen, es gab längere Pausen.

Vielleicht muss ich sie doch mal wieder öffnen für ein Werksphoto.

Wegen "anderer Tipps": zur Demontage der Stoßsicherung unbedingt mit einer Hand und einem spitzen Hölzchen die Spitze des Hölzchens auf dem Deckstein halten, erst dann die Feder drehen (ein Zahnstocher, ungebraucht, tut es schon). So bleibt die Feder auf dem Hölzchen "aufgefädelt" und fliegt nicht weg. Es sei denn Du liebst es auf dem Boden herum zu kriechen und mikroskopisch kleine Teile zu suchen. Das Teil kann richtig weit fliegen. Frage bitte nicht woher ich das vor vielen Jahren gelernt habe ...

Hallo,

wenn Du Dich selbst als "blutiger Anfänger" bezeichnest, sind Ölsorte und -hersteller sekundär.
Vor dem korrekten Ölen steht das Zerlegen, Reinigen und Zusammensetzen.
Du brauchst also zuerst einen Grundstock Spezialwerkzeug, gutes Reinigungsmittel, und -wie Frank schon geschrieben hat- Fachliteratur.

Für den Anfang kannst Du Dr. Tillwich Sorte 1-3 verwenden, und damit alle Ölstellen schmieren.
Für einen Profi oder einen versierten Laien ist das keine gute Empfehlung, bis sich aber die Ölsorte auf die Gangergebnisse Deiner Uhren auswirken, vergeht viel Zeit,
und Du wirst viel üben müssen.

Viel Erfolg!

Matthias

Danke euch
Fotos und Berichte folgen, wenn die Uhr angekommen ist 👍🏻