Habe heute beim Frühjahrsputz meine,verschollen geglaubte, Taschenuhr wiedergefunden.Das Werk habe ich ca. 1/2 Jahr vor meiner Gesellenprüfung angefertigt resp.die Grundplatine,Brücken,Kloben,Chatons die Unruh und Ankerwelle sowie die gezahnten Rohtriebe alles andere wurde der Produktion entnommen. Es handelt sich um das Kaliber "J 47".
Also ich bin ja ein totaler Fan dieser Uhren, wenn man weiss,dass das Herzbluth eines Lehrlings da drinnen steckt, hat diese Uhr eine ganz andere Bedeutung.
Und dann holt man nach so vielen Jahren diese Uhr hervor und erinnert sich an seine Lehrzeit und den ganzen Blödsinn den man gemacht hat.
An was musstest Du denken,als Du die Uhr wieder entdeckt hast?
Vielen vielen Dank fürs Vorstellen!
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
An meinen Lehrmeister der mich aus welchen Gründen auch immer die ganze Lehrzeit mit "Jaköble" anredete und an den Geruch von heissem Schellack und wie ich mir die Fingerspitzen, beim Auflacken der Grundplatine, verbrannt habe. Damals war ich 16 Jahre jung.
Gruss Wolfgang Fritz
Es gibt keinen Weg der nicht irgendwann Nachhause führt.
Respekt und nochmal Respekt, wenn ich solche Arbeiten sehe. Als Lehrling habe ich solche Arbeiten, die man auch anschliessend noch vorzeigen konnte, nie anfertigen können. Mal eine chemische Apparatur, mal eine elektronische Baugruppe, ja sowas, aber nur zum Zweck der Beurteilung meines Wissens und praktischer Fähigkeiten und dann schnell vom Lehrmeister wieder zur Entsorgung weggestellt. Wenn ich so eine Arbeit sehe, die ein Uhrmacherlehrling erstellt hat, kommt bei mir nur Anerkennung für diesen Beruf auf. Ich habe meine Uhrenkenntnisse nur mühsam theoretisch und praktisch über Jahre erlernen können, habe Erfahrungen durch "try & error" machen müssen. Schön, dass Du so einen Beruf erlernt hast ... Gruß Peter
Vintage Seiko Repair - mechanical SEIKO movements only - from cal. 10C up to 7S36, 4R15, 6R15 ...
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Zitat von peter.moneRespekt und nochmal Respekt, wenn ich solche Arbeiten sehe. Als Lehrling habe ich solche Arbeiten, die man auch anschliessend noch vorzeigen konnte, nie anfertigen können. Mal eine chemische Apparatur, mal eine elektronische Baugruppe, ja sowas, aber nur zum Zweck der Beurteilung meines Wissens und praktischer Fähigkeiten und dann schnell vom Lehrmeister wieder zur Entsorgung weggestellt. Wenn ich so eine Arbeit sehe, die ein Uhrmacherlehrling erstellt hat, kommt bei mir nur Anerkennung für diesen Beruf auf. Ich habe meine Uhrenkenntnisse nur mühsam theoretisch und praktisch über Jahre erlernen können, habe Erfahrungen durch "try & error" machen müssen. Schön, dass Du so einen Beruf erlernt hast ... Gruß Peter
....da muss ich mich Peter anschliessen, ich hege Bewunderung für alle, die diesen schönen Beruf einmal gelernt haben. Wäre ich zwanzig Jahre jünger, würde ich einfach einen neuen Weg einschlagen, von vorne beginnen und einen der schönsten Handwerksberufe, Uhrmacher lernen.
Also auch von mir: Respekt Wolfgang
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Zur damaligen Zeit hatten wir bei "Junghans" den Vorteil die ganze Lehrzeit nicht produktiv arbeiten zu müssen.,ja sogar solch Vorzüge wie Leibesertüchtigung und Frühsport mit anschliessendem Duschen Schwimmen und Turnen mit werkseigenem Turnlehrer.Exkursionen in andere Firmen als auch eigene Pausenräume für lehrlinge etc....
Gruss Wolfgang Fritz
Es gibt keinen Weg der nicht irgendwann Nachhause führt.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
.... obwohl, auch als Elektroniker durfte man kreativ sein...
für die Elektroniker unter Euch, hier ein paar Bilder von meinem Meisterstück, entstanden Anfang der Neunziger Jahre. Die LCR-Messbrücke mit Digitalanzeige ist komplett selbst erstellt, das Layout für die Platinen mit Tusche auf Pergamentpapier gezeichnet und die Platinen entsprechend belichtet, entwickelt und geätzt. Dabei waren auch die mechanischen Arbeiten zum Aufbau des Gehäuses eine kleine Herausforderung, zumal die Ausstattung der Elektroniker im Bereich der Mechanik eher bescheiden waren. Alles in allem Arbeit von mehreren hundert Stunden....das alles neben einer ganz normalen Berufstätigkeit in vielen Abend- und Wochenendstunden entstanden.
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Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Meine Ausbildungszeit sah da ganz anders aus. Drei Jahre Lehrzeit, Ausbildung zum Buchdrucker. Nach einem halben Jahr konnte man in der Produktion mitspielen und dem Unternehmen Geld verdienen. Vier Tage im Betrieb, ein Tag Berufsschule.
Nur... geschadet hat es direkt nicht, grins. Ich lebe noch. Und ganz gut.
Zitat von Swissuhrwerker.... obwohl, auch als Elektroniker durfte man kreativ sein...
für die Elektroniker unter Euch, hier ein paar Bilder von meinem Meisterstück, entstanden Anfang der Neunziger Jahre. Die LCR-Messbrücke mit Digitalanzeige ist komplett selbst erstellt, das Layout für die Platinen mit Tusche auf Pergamentpapier gezeichnet und die Platinen entsprechend belichtet, entwickelt und geätzt. Dabei waren auch die mechanischen Arbeiten zum Aufbau des Gehäuses eine kleine Herausforderung, zumal die Ausstattung der Elektroniker im Bereich der Mechanik eher bescheiden waren. Alles in allem Arbeit von mehreren hundert Stunden....das alles neben einer ganz normalen Berufstätigkeit in vielen Abend- und Wochenendstunden entstanden.
Lieber Gruss
Ralf
Na dass nenne ich doch mal ein edles Teil! Das ist doch gleich was ganz anderes als diese Unterhaltungs-Wegwerfelektronik "made in China". Danke fürs herzeigen!
Freue mich das du sie wieder gefunden hast. Eine Frage hätte ich du hast die Steine damals sicher noch gefasst. Nicht so wie heute eingepresst. Habt ihr euch einen speziellen Handstichel geschliffen?
Wenn ja kann mir wer sagen auf welche Winkel beim schleifen geachtet werden müssen. Ich habe leider noch nie einen Stein gefasst, lernen wir auch nicht mehr.
Einen schönen Abend noch wünscht Sebastian.
Ist die Zeit das Kostbarste unter allem, so ist Zeitverschwendung die allergrößte Verschwendung.
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07.05.2012 22:11 (zuletzt bearbeitet: 07.05.2012 22:32)
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