Liebe Uhrenfreunde,
heute gehe ich mal eine Wette ein, dass niemand die Firma Urania-Huber kennt!
Ich erzähle heute u. a. davon in diesen Beitrag.

Hier mal ein Foto zur Einführung über „Andreas Huber“ vorm. K. B. Hofuhrenlieferant München gegründet 1856
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Es zeigt die Anfahrt Seiner königlichen Hoheit des Prinzregenten Luitpold von Bayern zum Besuche des Etablissements von Andreas Huber, Veterinärstr.5 im Juli 1903.
So der Originaltext zu den Bild.

Den meisten dürfte unbekannt sein, dass Huber Uhrenproduzent war mit diversen eigenen Marken, darunter „Urania“ hier das Bild einer Taschenuhr mit UraniawerkIMG_3495.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

Dass er 1936 die Zeitmessung für die Winterolympiade vorgenommen hat. Dass die Borduhren für die großen Luftschiffe ebenfalls von Huber stammten
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Hier das Luftschiff LZ 126, gefertigt 1924.

In den Kriegsjahren des II. Weltkrieges fertigte er die sogenannten „B-Uhren“. Die Rohwerke bekam er von Lange & Söhne, teilweise auch die Gehäuse, er verfeinerte und verbesserte die Werke, diese B-Uhren waren überwiegend für die U-Boote bestimmt.
(Interne Anmerkung, diese Uhren werden heute ab ca. 3000.- € gebraucht verkauft, ich erstand eine in den 80er Jahren für 600.-DM! Leider verscherbelt, aber weit unter den 3000.-, den das zahlte niemand zu dieser Zeit!)
Andreas Huber war ein vielseitiger Mann, er führte in Berlin die erste Rundfunk-Zeitansage Deutschlands ein, desweiteren spezialisierte er sich für Stoppuhren und Zeitmessung bei Automobilrennen. 1921 werden Jahreszeituhren für Straßenbahn und Busse entwickelt und produziert.

Hier Annoncen von Uhren Huber
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Hier ein Bild vom Ladengeschäft in der Residenzstr. Um die Jahrhundertwende 1900
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Hier das Hauptgeschäft in der Residenzstr. um 1930
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Im nächsten Bild das „Ladenlokal“ um 1890 am Karlsplatz
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Interessant ist die qualvolle Enge in der die Ausstellungsstücke präsentiert wurden, das war zur damaligen Zeit so üblich. Ich habe Bilder von Museen gesehen, in denen dies ähnlich war, man ist direkt erstickt in der Fülle des angebotenen auf engsten Raum. Heute liegt ja die Kunst im weglassen!

Hier ein Bild der zentralen Uhrmacherwerkstatt in München
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Das Ladengeschäft in der Jetztzeit
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Möchte noch darauf hinweisen, dass die Uhr ganz links im Rahmen in der Fassade untergebracht, eine absolute Rarität und Kostbarkeit ist. Es handelt sich um eine „Riefleruhr mit Strasserpendel“! Im Deutschen Museum in München befinden sich drei Stück, diese gehören zu den Prunkvorzeige-Objekten!

Zum Schluss noch die Vorderansicht einer B-Uhr und Rückansicht des Staubdeckels mit Werknummer und Fertigstellungsgravur
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Bildquelle: Andreas Huber

Das Pendel der Huber-Riefler-Uhr sieht aber weniger nach einem Strasser-Pendel (Doppelzylinder)
als vielmehr nach einem Riefler-Pendel Type K mit linsenförmigem Pendelgewicht
(statt Doppelkegelstumpf) aus.

@ Martino

Ich hole heute mein Riefler-Buch raus. Ich kann’s jetzt echt nicht auf die Schnelle sagen, aber es könnte stimmen. Ich kann mich dunkel erinnern, es ist an der „Huber-Uhr“ ein Hinweisschild angebracht, der nur auf Riefler hinweist.

Ich habe jetzt mein Buch rausgekramt, und bei Riefler-Uhren kein einziges Doppelkammer-Pendel gefunden, nur die schweren Linsenpendel, siehe Bild. Und die Ganggenauigkeit 0,03-0,06 s/d. Was diese Uhren an Präzision und Ganggenauigkeit lieferten, wurde von keiner damals konkurrierenden Uhr erreicht.
Observatorien der ganzen Welt rissen sich um seine Uhren. Nur ein paar Beispiele: Irkutsk/sibirien, Buenes Aires, Istanbul, Siam,usw. Zu den meisten Orten reiste Riefler selbst an, und die Uhren wurden nur nach seinen baulichen Anweisungen aufgebaut. Und diese Kriterien waren exorbitant! Wurden seine Anordnungen nicht befolgt, dann fand keine Uhrenaufstellung statt! Riefler Uhren wurden einer 6-monatigen Gangprüfung unterzogen. Und diese Ganggenaigkeitsprüfung wurde mit den damals modernsten Mitteln der Meßtechnik gemacht. Hippscher Chronograph mit Streifbandmessung und Stiften, später mit Schleifenoszillograph, dann photographische Amplitudenmessung, usw. später dann Messgeräte von Rohde & Schwarz. Aber ich muss jetzt aufhören, sonst komme ich immer mehr ins Schwärmen von diesen großartigen Genie Strasser und seinen Produkten. Außerdem gerät der Faden immer mehr außer Kontrolle.
Ich glaube, es lohnt sich da einen eigen Thread aufzumachen!
Hier Abbildungen der Riefler-Pendel
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Die Firma Huber kenne ich schon seit vielen Jahren, sie hat vor WWI einige Patente für Jahresuhren erhalten, die Firma URANIA nur in Zusammenhang mit Uhren (Jahresuhren) von Kienzle, diese wurden auch als Urania auf dem Werk bezeichnet.
Hat den Huber unter dem Namen Huber-Urania firmiert?
Hier einmal zwei Bilder / Patent und Werk einer Huber Jahresuhr.
Grüße & Danke , Matthias

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Zuerst um etwaige Mißverständnisse auszuräumen, der Begriff „Urania“ taucht ińmer wieder auf, es ist in der griechischen Mythologie der Begriff für Sternkunde, gleich Astronomie.
Zum Beispiel wurde 1879 die Uhrmacherverbindung „Urania“ in Glashütte/Sa. gegründet,dazu nur ein paar Namen, Assmann und Strasser.
Nun aber zu Huber in München, wie ich ihn kenne, er hatte und hat ja mehrere Niederlassungen, jetzt nur mehr in München
Urania ist eine hauseigene Marke der Uhrenfirm Huber bis 1944. Damals wurden sämtliche Geschäfte und Werkstätten zerstört. 1946 war der Wiederaufbau, und drei Läden wurden eröffnet, später dann die Hauptstelle in der Residenzstrasse. Heute hat Bucherer die „Schirmherrschaft“ übernommen, und der Name Huber wurde etwas ins Abseits gedrängt. Verzichten kann man auf ihn nicht, da „Uhren-Huber“ seit Jahrzehnten in München ein Begriff ist.
Huber gab seinen TU auf den Zifferblatt die Bezeichnung „Deutsche Präzisionsfabrik Urania München.

Nachstehend ein interessantes Dokument über die Fertigstellung der „B-Uhren“. Diese erfolgte in den Werksräumen der Firma. Von L & S bezogene Rohteile wurden bearbeitet, montiert, justiert und einreguliert. Dies erfolgte im Auftrag der deutschen Kriegsmarine und wurden auch nur an sie geliefert.
Die Produktion ging bis 1944/45 und es waren ca. 5000 Stück.
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Quelle:Martin Huber, Die Uhren von Lange & Söhne Glashütte/Sachsen