Servus zusammen,
ich habe eine kleine Kaminuhr mit Holzgehäuse und einer Weckerfunktion die nicht klingelt sondern eine Spielwalze mit einer Melodie antreibt.
Da ich mich und meine Frau immer morgens um 5:45 Uhr von einem Junghanswecker aus den 50er Jahren mit Vorwarnautomatik (Trivox) wecken lasse und die laute Klingel schon morgens etwas stört und einen aus dem Schlaf reißt, hatte ich mir gedacht, diesen Spieluhrwecker zu reaktivieren. Ich wollte ihn an den Lagern etwas ölen und habe leider vorher die beiden Aufzugefedern entlastet. Mit dem Aufzugsschlüssel und einem Schraubenzieher habe ich immer die Sperrriegel zur Seite gedrückt und vorsichtig die Feder zurückgedreht bis keine Kraft mehr drauf war. Bei der Spielwalzenfeder ging es gut, doch bei der Uhrwerksfeder gibt es ein Problem. Sie lässt sich nicht mehr aufziehen. Mit zwei Fingern kann man den Vierkantstift leicht drehen, als ob die Feder abgebrochen ist. Wie kann das beim Entlasten passieren? Außerdem gab es auch keinen Knall oder Ähnliches. Kann es passieren, dass die Federn beim Entlasten an der Achse aushaken und sich nicht wieder einhaken?
Die Feder ist in einem Gehäuse, so dass man sie nicht sehen kann. Um das Gehäuse auszubauen muss man die Platine abnehmen, was jedoch alle Zahnräder freigeben würde.

liebe Grüße
Richard

Moin
Ja - es kann passieren, daß sich die Feder beim Abspannen entweder am Vierkant oder am Gehäuse aushakt
Da hilft nur komplett auseinandernehmen

Seufz, das habe ich befürchtet.Trotzdem Danke für die grausame Antwort.
Wie kann man es verhindern, dass sich die Feder nicht sofort wieder aushakt, wenn man alles zusammenbaut. Denn sie ist ja solange entlastet. Kann man das Ende, wo sie an der Achse eingehängt wird irgendwie etwas zur Achse biegen? Lässt sich Federstahl überhaupt biegen oder würde es brechen?

Liebe Grüße
Richard

Federstahl brich tatsächlich sehr leicht. Daher wird er vor dem Biegen an der entsprechenden Stelle ausgeglüht, um die Spröde zu verlieren. Wenn die Federenden richtig gebogen sind, hängt sich die Feder auch unbelastet nicht aus.

Das Ausglühen ist sicher nicht so einfach für einen Laien. Würde es genügen, es z.B. über einen Spiritus Fonduebrenner das Ende eine Weile zu halten, bis es fast glüht? Kann man auch was dabei falsch machen, z.B. zu lange erhitzen? Würde es dann wieder spröde werden, wenn es zu lange über die Flamme gehalten wird?

Gruß
Richard

Kommt auf die Federstärke an
Bunsenbrenner klappt am Besten
Gegenfrage: Erhitz der Fonduebrenner den Topf darüber auf Rotglut?😉

Wenn kein Käse drin ist bestimmt. Aber es ist ja ein Keramiktopf und kein dünnes Blech. Müsste ich mal probieren.

Ich habe es kürzlich nicht mal mit einem Spirituskocher bzw. Spiritusbrenner geschafft, die Federn zum Glühen zu bringen. Nicht mal mit einem Spiritus-Hobo-Ofen. Obwohl die eigentlich mehr "Bumms" bringen müßten, als ein Fonduebrenner. Oder meinst Du damit schon so eine Art Lötlampe?
Also blaue oder rote Anlaßfarbe ist IMHO schon mal besser als gar nix. Und dann die Feder auf keinen Fall "abschrecken", sonst wird sie wieder spröde. Ich gebe zu, daß ich das vor ein paar Jahren auch nicht wußte
Ein Bekannter hat mir mal gesagt, man könne eine Feder auch auf einem rot glühendem Ceran-Kochfeld ausglühen. Naja, ich weiß nicht, was ich davon halten soll.

Ich hab dafür so eine kleine ProxxonLötlampe mit Feuerzeuggas. --->hier

Mit etwas Geduld konnte ich damit auch schon eine Triebniet-Punze glühen, die ich mir umgearbeitet habe.

Ich habe zwar ein Cerankochfeld, aber meine Frau würde sicher meckern. Der Fonduebrenner brennt immer mit einer blauen Flamme. Das ist aus Kupfer und man schüttet soviel Spiritus rein, bis sich in der Mitte des Siebes in der Kuhle eine kleine Pfütze bildet. Dann gibt es einen beweglichen Ring, der Belüftungslöcher öffnen und schließen kann.

Die blaue Flamme muss doch heiß genug sein, oder? Wenn die auf Volldampf steht fängt der Käse sehr stark an zu blubbern und unten bildet sich eine schwarze Kruste aus verbranntem Käse.
Vielleicht versuche ich es ohne dieses Vorglühen einfach gaaanz vorsichtig nur ein wenig zu biegen. Am Ende der Feder vielleicht alle 2 cm eine winzige Biegung, so dass die letzten 10 cm dadurch etwas gekrümmt sind. Ich werde jedenfalls nie wieder Federn entspannen. Was für eine Arbeit man sich damit aufhalst....

Wenn garnichts hilft muss ich mir so einen Proxon Lötbrenner kaufen.

Muss mich korrigieren
Scheinbar gibts da verschiedene Begriffe
Ich meine einen Brenner mit Gaskartusche
bunsenbrenner-gasbrenner-360x277.jpg.webp.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nich son Kinderkram wie von @Monozelle
Braucht Rotglut - sonst "KNACK"

Liebe Federglüher, die inneren Enden der Federn sind doch i.A. schon weich, warum nochmal erhitzen? Zudem ist der Federstahl oft lufthärtend, nach Glühen und Erkalten ist das innere Ende dann erst richtig hart.

Im Übrigen geht es nur um die innerste Windung, was soll da der Quatsch mit Ausglühen auf dem Ceranfeld?

[quote=praezis|Im Übrigen geht es nur um die innerste Windung[/quote]

Also mir erschließt sich nicht, wo die Feder gebrochen ist. Kann ja auch am äußeren Ende ein Stück ab sein - oder steh ich aufm Schlauch?!
In beiden Fällen dreht der Vierkant durch

Ich vermute mal, dass sie nur am inneren Ende vom Haken gerutscht ist und nicht mehr hängen bleibt. Denn sie wurde vorher nur entspannt, daher würde es mich fast wundern, wenn sie dabei ohne Knall gebrochen ist.
Der Vierkant lässt sich ganz leicht drehen, daher ist sie wohl nicht am äußeren Ende vom Haken gerutscht. Aber alles nur Vermutungen.