Hallo,
Ich habe ein Uhrwerk bei Ebay erstanden, welches als Standuhrwerk angeboten wurde. Na ja, das Zifferblatt hat 47cm Durchmesser, wohl eher eine Saaluhr oder kleine Turmuhr? Das Alter schätze ich so auf 1900, allerdings scheinen die Platinen gegossen und sind 5,5mm dick, könnte also auch älter sein. Die Schrauben haben engl. Gewinde.
Das Werk ist 15x20cm groß, schwer und massiv, das Hemmungsrad hat 30 Zähne, der Aufzug eine Kontersperre. Das Werk hat kaum Laufspuren und die Blindplatine und das Zifferblatt sehen recht handgemacht aus. Da die Ankergabel 12mm weit ist, nehme ich an, dass ein Pendel mit Rundstab und drehbarer Einstellhülse daran war. Die Darmseite ist 2mm dick und war wohl für ein schweres Gewicht gedacht. Marken oder Nummern sind nicht vorhanden (Einzelstück?)









Leider bin ich schon bei erster Durchsicht auf ein Problem gestossen. Das Zeigerwerk ist korrekt verzahnt und wirkt hochwertig verarbeitet, aber kann so nicht funktionieren. Die Rutschkupplung zur Zeigerstellung ist falsch konstruiert. Die Andruckfeder ist auf recht dickem Messing, federt gar nicht und es fehlt auch der Vierkant an der Minutenwelle, der ein Mitdrehen verhindert. An der Rückseite des Wechselrades sind auch keinerlei Schleifspuren und durch die Feder sind die 2 gleichen Wechselräder nicht in der Flucht. So kann die Uhr nie gelaufen haben, obwohl das Werk leichte Laufspuren aufweist.





Ich müsste wohl entweder den feinen Vierkant auf die wohl harte Welle feilen und die Feder auf Federstahl fertigen oder das Minutenrohr "laternenartig" ausfeilen und quetschen, bis es klemmt.

Für die feine Feilarbeit brauchts wohl eine Lehre, auch weil der dickere Teil der Welle nur 2 Millimeter über der Platine endet.

Das Minutenrohr auf zu feilen sagt mit auch nicht so zu.

Auf der Minutenzeiger die Rutschkupplung hin zu fummeln wäre wohl nicht ganz sauber.

Bin für Hinweise dankbar.

Gruß Werner

Hallo Werner,
also ich kann den Vierkant auf dem Minutenrohr auf den Fotos gut sehen. Das ist auch eine Standardkonstruktion für die Zeigerreibung die ich von Wiener Regulatoren sehr gut kenne. Das Minutenrohr ist da erst mit montierten Zeigern in der richtigen Position (das wird beim montieren der Zeiger nach unten auf die Feder gedrückt). So wie ich das sehe ist alles so wie sich das gehört.

LG Christian

P.S.: Der Minutenzeiger wird am Minutenrohr montiert und nicht direkt auf der Welle. Bitte nicht an der Welle rumfeilen! Ich bin leider gerade nicht zu Hause aber wenn du ein zwei Tage Geduld hast stelle ich ein paar Fotos ein wie das montiert aussieht.

Moin
Wie @steffl62 schreibt
Probier es mal ohne Feder - dann sollte der Minutenzeiger auf dem Vierkant des Minutenrohres passen
Dann eine passende Blattfeder organisieren - der Zeiger wird dann mit Scheibe und Vorsteckstift (durch die Minutenwelle) gehalten

Ja, ich sehe da kein Problem, wenns richtig zusammen gesetzt wird (siehe meine Vorredner).

In aller Regel gilt: Wegfeilen oder -Sägen an bestehenden Komponenten ist in 99% der Fälle eine fatale "Lösung" und zerstört mehr, als dass es hilft.

Beste Grüße, Bernhard

Hallo Werner,
Ist doch OK so,die Feder gibt es in Messing.
Entweder hat die Minutenradwelle einen Ansatz wo die Feder draufsitzt,wenn nicht sollte Sie stramm auf der Minutenrradwelle sitzen.
Minutenrohrbrücke drauf schrauben und schauen wie der Abstand zum Wechselrad (höhe) ist.
Die Feder sollte etwas Luft zur vorderen Platine haben.
Dann Zeigerscheibe und Stift vor und Probieren.