Vor einigen Jahren hatte ich das Glück ein Glashütter Taschenuhrwerk von Adolf Schneider zu erwerben. Der Zustand war sehr gut und ich habe die ganze Zeit nach einem Ersatzgehäuse gesucht.
Doch entweder fand sich nicht die richtige Größe oder es passte optisch nicht in die Zeit um 1875.

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Dann hatte ich die Möglichkeit, die Rohteile für das Gehäuse aus Bronze vordrehen zu lassen. Jeder der schon einmal versucht hat 50 mm Durchmesser auf der Uhrmacherdrehbank zu bearbeiten, der weiß dass dies nur mit minimalster Spanabhebung möglich ist. Die vorgedrehten Ringe aber passend zu drehen ist möglich.

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Zuerst das Einpassen des Werkes, die innere Ausdrehung für die Werkbefestigungsschrauben, die Aussparung für den Zeigerstellhebel, die Bohrung für die Aufzugswelle, die Anfertigung des Pendants usw. mit diesem Ergebnis.

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Danach die Anfertigung der beiden Glasringe denn auch die Werkseite sollte sichtbar sein. Alle Teile wurden anschließend poliert und zum Schluß vergoldet.
Damit kann nun auch dieses Werk seinen Platz in der Sammlung einnehmen und muss nicht mehr abseits in einer Schachtel wenig beachtet bleiben.

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Lieber Fritz,
eine tolle Arbeit und ein hilfreicher Praxisbeleg, dass es mit Vorarbeit auch auf der 8mm Drehbank zu schaffen ist. Kannst Du noch kurz ein paar Worte schreiben, wie Du die Glasringe angefertigt hast. Waren die auch vorgedreht?
Gruß aus Hamburg und auf bald
Alex T.

Hallo Alex,

die Glasringe waren natürlich auch schon vorgedreht. Die Arbeiten sind natürlich nur möglich wenn man ein 6-Backenfutter mit weichen Backen hat.

Super!

Tolle Arbeit!
Danke fürs her zeigen.

lg Christian

"Die Arbeiten sind natürlich nur möglich wenn man ein 6-Backenfutter mit weichen Backen hat."

War mir irgendwie klar, dass es noch eine Hürde gibt Ich fang dann schon mal an zu sparen, bin aber bester Dinge, dass ich beim Eintritt in's Rentenalter (so in drei bis sechs Jahren) soweit bin.
Dank für das Teilen einer tollen Arbeit und Gruß aus Hamburg
Alex T.

Hallo Fritz, vielen Dank für diesen Bericht und Darstellung deiner tollen Arbeit. Wie hast du die Gläser befestigt/ geklebt?
Das ist eine gute Anregung für einige meiner noch "nackten" Uhrwerke.

Beste Grüsse
Thomas

Hallo Thomas,

die Gläser wurden in diesem Fall mit einer Spur Kleber fixiert.

Echt gut geworden,

Da bekommt man ja echt Lust bei Ebay ausgeschalte Uhren zu kaufen. Da gibt's ja jede Menge von Goldhändler.

Manchmal sehr vorbildlich ausgebaut und eingepackt aber gelegentlich rausgebrochen mit purer Gewalt.

Da sind echt schöne Kaliber dabei und dann meist defekt durch brutale Trennung

Schön das die Uhr nun wieder ihrer Bestimmung zurückgeführt wurde

MfG

Sebastian

Wirklich schön!

Wunderbar! Sowas sollte öfter getan werden, unschuldig ausgebauten Uhrwerken ein neues zu Hause machen

Kannst Du ein wenig mehr zu den Details sagen?

Hattest Du für das Vordrehen eine connection oder kann man die Ringe so bestellen?

Zuerst habe ich an Hand der Maße des Werkes eine Zeichnung angefertigt, wobei da überall ein paar Zehntel Übermaß für die spätere Bearbeitung berücksichtigt wurden.
Nach dieser Zeichnung wurden die Teile vorgedreht. Dann habe ich zuerst das Werk eingepasst um dann auch die exakte Position für die Anfertigung des Pendants zu haben. Es ist dabei auch darauf zu achten, dass das Werk nicht zu tief eingebaut wird, damit später nicht zu viel Luft zwischen Glasring und Zifferblatt ist. Gerade bei diesen Arbeiten muss man auf viele Details achten.
Ganz zum Schluss wurden die Aufnahmen für die Gläser hergestellt.

Danke! Beste Grüsse.