ein Regulator hat immer 2 Minuten nach der Zeit geschlagen. Normalerweise sitzt der Zeiger so in der Buchse, daß das durch Verdrehen reguliert werden kann. Hier war der Zeiger aber so fest, daß er eher bricht, als sich zu bewegen. Buchsen kann man anfertigen, Zeiger eher nicht. Also ans Werk:
Zuerst muß die alte Buchse runter, das geht ähnlich wie bei U-Wellen. Rückseite mit dem Dremel abgeschliffen, bis die Buchse über die Vernietung ausgeschlagen werden kann.
Dann wird die neue Buchse aus 8 mm Rundmessing gedreht. Die Zeigerpassung muß so sein, schon durch Aufpressen sicher hält.
Der Vierkant ist dummerweise 2,5 x 2,5 mm, das habe ich nicht als Halbzeug. Auf der Drehbank wird 4 mm Silberstahl auf 3,5 mm abgedreht (2,5*Wurzel 2) und ein 2,8 mm Zapfen zum Zentrieren angedreht. Der Ansatz ist unterstochen wie beim UW Nietansatz. Dann wird der Vierkant gefeilt, wie bei der Anfertigung einer A-Welle. Nach Härten und einem ersten Versuch sieht das Werkzeug so aus: Nicht schön, aber brauchbar.
Die Büchse ist mit 2,8 mm vorgebohrt, und mit der Kniehebelpresse kann der Vierkant eingedrückt werden.
Anprobe: -passt
Jetzt ist der Zeiger aufgepresst und ausgerichtet. Nach ein paar Stunden Probelauf kann er mit einem Flachpunzen sanft vernietet werden.
Ein schöner Bericht aus Deiner Werkstatt und 1A Ergebnis - Danke für`s zeigen. Habe ich mir auch mal vorgenommen - ist aber bis dato leider noch nicht geworden.
Frank
Ich kann von allen ein bissel was - aber nüscht richtsch
habe gerade Deinen informativen Beitrag hier gelesen.
Darf ich fragen, warum Du für die Zentrierbohrung auf einen größeren Durchmesser als die Seitenlänge des Vierkants gegangen bist (2,8mm statt 2,5)? Hatte es damit zu tun, daß Du die Werkzeugbelastung durch weniger Zerspanungsarbeit reduzieren wolltest und wie bist Du gerade auf den Wert von 2,8mm gekommen?
nein, es ist eher die Werkstückbelastung. Das rechnerische Maß 2,5 mm ist zu klein, da reicht die Kraft meiner Presse nicht, oder dünne Werkstücke werden zerdrückt. Die 2,8 mm habe ich durch Versuche ermittelt.
Schöner Bericht. Gefällt mir sehr gut, zumal sich der Aufwand in Grenzen hält und das Ergebnis perfekt ist. Die Kniehebelpresse ist natürlich schön, aber mit Hammer und Amboss sollte das auch gehen, soweit man den Ausschläger schön senkrecht halten kann.
Einen Außenvierkant zu feilen geht nach meiner Erfahrung sehr präzise, indem man ein Vierbackenfutter nimmt und beim Feilen das Futter immer um exakt 90° dreht (sieht man ja ganz gut, Feile immer parallel zu einer Backe)
Bei mir wäre es auf die Schnelle eine Feilrolle und eine feststellbare Spindel auf der Uhrmacherdrehbank. Fräsen geht natürlich immer, aber die Rüstzeiten sind wesentlich höher. Frank
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05.09.2021 15:54
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