Zitat von Siverl

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Zum fließenden Glas:

http://www.scinexx.de/dossier-detail-181-11.html

Kurzfassung: Kaltes Glas fließt, ja. Aber in zeitlichen Dimensionen, die weit jenseits der menschlichen Vorstellungskraft liegen.

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Interessanter Artikel, danke.............was glaubst Du was manche menschen für eine Vorstellungskraft haben


Danke Wolfgang für die Info, dann kann in meiner Uhr doch alles original und nicht zusammengebastelt sein. Auf dem Bild ist die Rückenplatine die Aufschrift heißt "LUCCA"
lucca.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Zitat von Gnomus

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Hallo Wolfgang, ja genau das wollte ich sehen. Also bis auf die Platinen sehr Japy-ähnlich. Innerhalb dieser "Gruppe" lassen sich ja oft Zahnräder, Federhäuser, diverse Schlagwerksteile u.a. austauschen. Vielleicht kannst Du auch das kaputte Stundenrad durch ein passendes von einem anderem Japy-Nachbau ersetzen?

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Obwohl ich einiges an alten Rädern im Fundus habe, musste ich des öfteren schon feststellen dass ich mit der Suche nach einem passenden Rad mehr Zeit gebraucht habe als ich für die Herstellung eines neuen gabraucht habe.

Gruss
Wolfgang Fritz

Ja , man nimmt normale Eisenschrauben , legt die auf ein Kupferblech und wärmt dieses von unten mit der Lötlampe an bis die Farbe der Schrauben stimmt

Für gewöhnlich blies man das Glas zu einer Röhre , die im knetbaren Zustand aufgeschnitten wurde , und dann auf Eichenholzplatten mit Holzknüppeln gestreckt wurde . Bei "Innenraumglas" fiel das besonders durch seine seichten Wellen auf

Hallochen,

sorry für die sehr späte Meldung.

Also Glas ist eine unterkühlte Flüssigkeit die es im wesentlichen versäumt hat zu kristallisieren.
Das Scheiben im Laufe der Jahre unten dicker werden und oben dünner, quasi "nach unten fliessen", gehört mit zu einer der hartnäckigsten Urban Legends ;-)
Demnach müsste das Marienglas im Kölner Dom bereits irgendwo an der Außenfassade langlaufen ...

Das Glas was Gubby beschrieben hat, nennt sich Echtantikglas und wird noch in Glashütten hergestellt. Eine in Deutschland noch existierende Glashütte welche jedes Jahr auch Führungen unter den Innungsverbänden anbietet ist die Waldglashütte Lambertz in Waldsassen. Dort wird das Glasgemenge noch nach alter Zunft mit einem Esslöffel zusammengestellt! Tauscht man den Esslöffel gegen einen anderen, dann stimmen die Farben nimmer mehr! Dort werden auch noch die Glasmacher herangezogen. HErangezogen deshalb da ein Glasmacher mit ca. 16 Jahren in einer Glashütte anfängt und dann so nach und nach sich nach vorne durcharbeitet. Bis er das erste mal seinen Mund an eine Glasmacherpfeiffe ansetzt können durchaus schon mal so an die 4-8 Jahre vergehen. Dadurch das die Glasmacher sehr starke Lungenarbeit ausführen ist auch die Lebenserwartung nicht gerade biblisch.
Das Glasgemenge wird zunächst in einem Tiegel "geläutert" im Vorofen und darnach gereinigt von ungewünschten Unreinheiten. Dann wird der Tiegel im Glasschmelzofen ca. weitere 8 Stunden geschmolzen und die Metalloxide für die gewünschte Farbe und Intensität hinzugefügt. Jetzt kommt die Glasmacherpfeiffe an die Reihe und der Bläser nimmt einen "Batzen" auf von ca. 2-4 kg, dies ist von Bläser zu Bläser unterschiedlich. Dann bläst er den Batzen zu einem längichen Ballon auf, welcher unter Beihilfe von nassem Eichenholz in Form gehalten wird. Dann halt er das Mundstück mit der flachen Hand zu und erhitzt im Vorofen den Ballon und sprengt somit den Ballon von der Pfeiffe. Mit einem heissen Eisen und unter ständiger Erwärmung des jetzt offenen Ballons werden beide Seiten soweit göffnet das ein Zylinder entsteht. Dieser wird dann mit dem Glasschneider einmal der Länge nach geritzt und gebrochen und dann im Ofen auf einer Bronzeplatte geglättet.
Diese klassische Glasherstellung erklärt auch die unterschiedlichen Dicken in der Echtantikglassscheibe.
Übrigens werdenfür rotes Glas Goldbarren abgefeilt.
Rotes Glas kann man durch Zugabe von Gold oder Arsen erreichen. Jedoch ist das Rot vom Gold leuchtender und kräftiger in der Farbintensität. Dies erklärt auch den guten Preis von solchem Glas.

Es gibt jedoch noch älteres Glas welches leicht gewellt ist und ca. 2-4mm Stark (jedoch gleichbleibend konstant dick!). Dieses Glas wurde mittels Fourcault-Verfahren hergestellt. Neben diesem Verfahren gibt es noch das Libbey-Owens-Verfahren und das heute am meisten verbreitete und im Kontiniuverfahren arbeitende Floatglas-Verfahren wobei die Glasschmelze automatisch auf ein flüssiges Zinnbad gezogen wird. Das Glas schimmt hierbei auf dem flüssigen Zinn. Die Gleichgewichtsdicke bei diesem Verfahren beträgt 6mm. Jedoch kann man unter schnellerem Abziehen oder abbremsen die Glasdicke varieren.

So das erst mal aus der Schnelle frei Kopf.
Es gab noch Mondglasscheiben, Butzen etc. aber das würde hier wohl eher den Rahmen sprengen.

LG Nico

Nico, ein ganz toller Bericht.



Ein schönes Video gibts auch dazu.