Hallo Zusammen,

ich habe gestern endlich die Zeit gefunden, mir eine TuN Mutteruhr, die sich seit vielen Jahren in Familienbesitz befindet, einmal genauer anzusehen. Diese Uhr lief über Jahrzehnte bei meinen Großeltern in Kombination mit einer TuN Nebenuhr. Ich würde diese gerne wieder in Betrieb nehmen, allerdings ist mir bei genauerer Inspektion aufgefallen, dass die eine Bauteil (Selen-Gleichrichter?) schon optisch defekt ist, das Gehäuse ist zerbrochen. Hat jemand eine Idee, wo ich so ein Bauteil noch herbekommen könnte, oder wie ein entsprechender Ersatz aussehen könnte? Ich habe schon einiges zu dem Thema gelesen, auch zum Thema Ersatzschaltungen, aber vielleicht gibt es hier ja einen bewährten Weg, den ich nur nicht kenne.

viele Grüße
Lars

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Muss das Selen sein? Kann das nicht auch ein handelüblicher Brückengleichrichter tun? Also Si statt Se?

Frank

...und noch was, diese sichtbaren ERO Kondensatoren sind mit großer Sicherheit auch kaputt oder stark verändert. Die sollten dann gleich neu mit bestellt werden.

Mit Gruß

Hallo Frank,

das ist eine meiner Fragen, habe mich leider nicht so gut ausgedrückt. Ich bin mir nicht sicher, ob der Einsatz eines moderneren Gleichrichters eventuell negativen Einfluss auf irgendwas in der Uhr haben könnte, bin leider elektronisch nicht sonderlich bewandert ;)

viele Grüße
Lars

Hallo Nils,

danke, dann werde ich da auch mal nach Ersatztypen schauen :)

viele Grüße
Lars

Hallo Lars,

Wenn das rote Teil ein Selengleichrichter ist, dann bedeutet B30 Brückenschaltung für 30V und C25 25mA. Hat das Teil 4 Anschlüsse? Ist auf den Fotos nicht so klar.
Was sollen die Hochvolt Kondensatoren mit 250V? Dies sind keine Elkos und deshalb wahrscheinlich OK.
Die Uhr wird doch mit 24V Gleichstrom betrieben oder ist noch ein Trafo drin?
Ein Ersatz mit einem kleinen Silizium Brückengleichrichter sollte problemlos sein, die resultierende Spannung ist wegen des geringeren Innenwiderstandes vielleicht leicht höher. Macht aber nichts.

Gruß Werner

Offensichtlich kein Brückengleichrichter (= 4 Dioden), sondern 2 Einzeldioden in einem Gehäuse. Kann sicher durch 2 Dioden, z.B. 2N4001 … 2N4005 ersetzt werden. Bei Reichelt z.B. 0,04 EUR.

Ohne Schaltbild kann man das nicht eindeutig beantworten.
Insbesondere die Ausführung des Trafos ist hier wichtig. Wenn das ein Trafo mit Mittelanzapfung ist, dann ist das in der Tat keine Brückenschaltung mit 4 Dioden, sondern hier reichen 2 Einzeldioden (google: Mittelpunkt Zweiweg Gleichrichterschaltung).

Insgesamt aber sicher kein Hexenwerk, hier eine neue Stromversorgung aufzubauen.

Gruß - Ottmar

Es handelt sich zweifellos um eine Hauptuhr der Bundesbahn (Federhaus-Gangreserve, Pendel-Reguliersystem, Pendelkontakt und Schrittschaltwerk). Den entsprechenden Schaltplan füge ich gern bei. Hier geht es nur um die Funkenlöschung der Schrittschaltwerk-Kontakte, zwei Standard-Dioden sollten - wie Frank bereits schrieb - als Ersatz völlig ausreichen.
Unterlagen gibt es bei den Uhrenfreunden von clockdoc.org.
Grüße,
Gerrit|addpics|ai3-d-a427.jpg|/addpics|

Hallo Zusammen,

danke für die vielen Antworten, toll, dass es hier so viele freundliche und wissende Menschen gibt :) Es handelt sich in der Tat um eine ehemalige Uhr von der Bahn, mein Großvater war dort Vermessungsingenieur, aber leider kann ich ihn zu dem Thema nicht mehr befragen, da er schon vor einigen Jahren verstorben ist. Danke auch für den Schaltplan, ich werde mir die Unterlagen bei Clockdoc einmal genau ansehen und danach die entsprechenden Dioden bestellen und versuche mich dann am Löten.

Liebe Grüße
Lars

Mit etwas Geschick kannst Du sogar die alten Dioden abzwicken (Lötfahnen wiederbenutzen), moderne einlöten, Deckel wieder draufkleben, sieht aus wie original.

Vielleicht erstmal die alten Dioden durchmessen, zB mit 5V und Lämpchen schauen ob die noch in eine Richtung sperren? Vielleicht ist der Sprung in dem roten Gehäuse ja nur ein optisches Problem, wenn man Glück hat....
Grüsse
Albrecht

Ich bin noch gar nicht bis zur Elektrik gekommen. Die Uhr bleibt nach ca. 2-3 Minuten stehen und das Aufzugsgewicht senkt sich nicht von selbst ab. Meine Vermutung ist, dass die Reibung der Zeiger zu hoch ist (der Minutenzeiger hat auch einigen Widerstand beim Drehen im Uhrzeigersinn). Noch dazu bekomme ich den Stundenzeiger nicht von der Welle. Ist dieser irgendwie verpresst?

Hallo Zusammen,

Leider bin ich mit meinem Latein am Ende Ich habe zusätzlich noch Angst, dass ich hier eher mehr kaputtmache, wenn ich weiter ahnungslos an der Uhr rumbastele... Gibt es hier im Forum eine wissende Person, die eine Überholung der Uhr vornehmen würde, idealerweise räumlich nicht zu weit von der Region Köln/Bonn entfernt, natürlich auch gegen entsprechende Entlohnung.

Viele Grüße
Lars

Hallo Lars,

Habe die Baugleiche Uhr für jemanden aus dem Forum hier wieder aufgearbeitet. Die Uhr war abgebrannt durch Brandstiftung.
Ich kenne diese Uhren sehr gut.
Raum Köln ist es jetzt nicht aber Erfurt ist nicht aus der Welt.
Ich kann mir das gerne mal ansehen.

Grüße aus dem TN Museum
Marvin